„Aber das ist ein Problem für mein morgiges Ich (bitte, danke).“
(aus meinem Tagebuch)
Monstera, die Zweite
Knappe zwei Monate, nachdem ich meine zwei Monstera-Stecklinge eingepflanzt habe, wird es Zeit für einen Statusreport. Und ich kann mit Freude berichten, dass alles ganz wunderbar geklappt hat und die Pflanze prächtig gedeiht. Es dauerte kaum anderthalb Monate, bis an einem Trieb das erste neue Blatt entstand – und wie erhofft mit Schlitzen. (Verpasst man den richtigen Moment, sie aus dem Wasser in Erde zu pflanzen, führt das manchmal zu einer Rückentwicklung.) Inzwischen kommt auch beim zweiten Trieb ein Blatt, ich kann also davon ausgehen, dass beide gut angewachsen sind.
Auf ein paar Dinge möchte ich in dem Zusammenhang noch eingehen. Ja, Monsteras sind zäh, aber ich bilde mir ein, dass es vor allem meiner guten Pflege zu verdanken ist, dass alles so reibungslos verlaufen ist. Das fängt schon damit an, dass ich das Wasser, in dem ich die Triebe für etwa sechs Wochen hab wurzeln lassen, alle drei bis vier Tage gewechselt habe. So konnte ich auch die Wurzelbildung gut im Auge behalten. Außerdem habe ich mir spezielle Monstera-Erde gekauft, die weniger schwer und durchlässiger ist als normale Blumenerde.
Die Mutterpflanze begann übrigens schon lange davor, an den Schnittstellen neue Triebe zu produzieren, das dauerte sicher nicht mal einen Monat. Dort allerdings sind die Blätter nun wieder ohne Schlitze, weil das quasi einem Reset gleichkommt. Ich will ehrlich mit euch sein, diese Monstera werde ich demnächst entsorgen. Das war immer der Plan, sollten sich die Stecklinge gut entwickeln – es ging ja genau darum, einen Neustart zu wagen. Und ganz unter uns, da wird eine gewaltige Fläche frei, die ich eventuell schon für eine gemütliche Leseecke mit Sessel verplant habe …
Der August in Bildern
Keep calm and make a List
1
2
3
4
5
1
„Why everything you buy is worse now“ ist eine Entwicklung, die ich schon seit einer ganzen Weile beobachte, hier aber erstmals auf den Punkt gebracht höre. Das irgendwie Tragische daran ist, dass längst ein Teufelskreis entstanden ist, dem wir als Verbraucher kaum noch entkommen können – eben, weil alles so schlechte Qualität hat und ständig ersetzt werden muss.
2
„Let’s talk about the Deyassification of Barbie Dolls“ ist ein lustiger kleiner Rant, der lediglich außer Acht lässt, dass sich die Mode für Menschen zeitgleich in eine ganz ähnliche Richtung entwickelt hat. Der wichtigere Aha-Moment für mich war, dass ich offenbar doch nicht das einzige Kind war, das mit seinen Barbies ganze Dramen inszeniert hat. 😲
3
Ich brauch mal euer kollektives Wissen. Vor einer Weile habe ich ein Buch aus dem öffentlichen Bücherregal mitgenommen, das vorher offenbar einem starken Raucher gehört hat. Ohne Witz, das hält man keine fünf Minuten aus. Ich habe schon Natron und Eisfach ausprobiert, jetzt liegt es seit Wochen auf dem Balkon in der Sonne, ohne dass es besser wird. Irgendwelche Geheimtipps aus Omas Trickkiste?
4
Über die Jahre sind mir Genre-Zuordnungen zunehmend unwichtig geworden, aber „Let’s Start a Fight: Are Science Fiction and Fantasy the same?“ Meine Antwort: Jein? Was der Essay auslässt, ist, dass Genres eigentlich erst seit ein paar Jahren so stark ineinander fließen. Die „utopischen“ Romane meiner Kindheit würden heute problemlos als „hard Sci-Fi“ durchgehen.
5
Dass die Welt nicht für kleine Menschen gemacht ist, ist keine Neuigkeit. Und mit 158 cm bin ich auch nicht so winzig, dass ich nicht irgendwie klar käme. Aber können wir bitte aufhören, Einkaufswagen so unmöglich hoch zu konstruieren, dass mir der Griff fast bis ans Schlüsselbein reicht? Klar doch, nichts finde ich beim Einkaufen motivierender, als mich wie eine Sechsjährige zu fühlen …
Mixtape August
Urlaubsbedingt bin ich im vergangenen Monat nicht mit allzu viel Musik in Kontakt gekommen. Und da ich auch weiterhin fleißig damit beschäftigt bin, meine Sammlung zu organisieren, gibt es auch diesmal wieder ein paar ältere Funde, die viel zu schade sind, um sie zu vergessen. 😉
7
Oje, ein stinkendes Buch, das könnte ich gaaar nicht haben. Ich mag fabrikneue Bücher mit perfekten Schnittkanten, die einzig und allein nach Papier riechen.
Aber dass das mit Antiquitäten nicht geht, ist auch klar. Schade nur, dass der Vorbesitzer sein Schätzchen nicht zu würdigen wusste.
(Kaffeesatz soll doch auch geruchsmindernd sein … Aber mit einem Buch? Reinreiben geht ja schlecht … 😉)
Auf jeden Fall viel Erfolg beim enträuchern.
Wie lustig, ich mag normalerweise den Geruch alter Bücher lieber. Aber Bibliotheken und Antiquariate haben auch andere Mittel, da habe ich tatsächlich gelesen, dass die spezielles Granulat verwenden. Übrigens habe ich den Tipp mit dem Kaffeesatz auch gehört, das scheitert allerdings daran, dass ich keinen Kaffee trinke und deshalb nicht mal eine Kaffeemaschine habe. 😬 (Und zu einem Nachbarn zu gehen und nach Kaffeesatz zu fragen, kommt mir dann doch ein bisschen irre vor.) Tja, ich schätze, ich lass es jetzt erst mal noch so lange draußen liegen, wie es das Wetter zulässt, und überlege mir dann im Herbst, was ich noch machen kann …
Schön das es mit deinem Fensterblatt so gut geklappt hat. Jetzt kann da wohl ja nichts mehr schief gehen. Du hast aber auch große Sorgfalt und Mühe walten lassen. Das es sogar eine spezielle Monsteraerde gibt habe ich nicht gewusst.
Bei der Mutterpflanze hätte ich gedacht das die bei einem starken Schnitt eventuell doch geschlitzte Blätter treibt. Ist aber wohl in ihrem alten Habitus festgefahren.
(Obwohl. Diesmal könnte ich auch etwas von der Zimmerpflanzenfront berichten. Und zwar von den, ähm, wenig aufregenden Sansevieria. Meine Cylindrica hat doch tatsächlich geblüht. Zwei stattliche Blütenstände. Sehr überrascht und sehr gefreut).
Hm. Das mit deinem verrauchten Buch. Das scheint doch ein hartnäckiger Fall zu sein. Du hast ja schon einiges versucht. Eventuell nochmal (länger) frosten. Nochmal (mehr) Natron. Lüften und Sonne. Ja wie lange will man das machen.
Gerüche mit Gerüchen zu überdecken kann man versuchen wenn man will. Ich würde eher nicht. Ist nur Symtombehandlung. Was mir jetzt dazu einfallen würde wäre ein Enzymreiniger oder auch ein Mikrobiologischer Reiniger. Ich weis ja nicht wie viel Aufwand du in dieser Sache betreiben wolltest. Aber ein ganzes Buch, Seite für Seite, ganz behutsam…, das stelle ich mir doch recht, na ja, vor.
Oder schön aufgefächert und ab damit in den Backofen. Ich kann nicht mehr sagen wo ich das gelesen habe. Soll funktioniert haben. War auch ein Raucherbuch. (Natürlich ist das alles ganz leicht geschrieben, weil es ja weder mein Ofen noch mein Buch ist, aber ich würde hier nichts schreiben was nicht für mich auch Sinn ergeben würde. Ob es den Versuch und das Buch wert ist musst schließlich du entscheiden).
Cooles rotes Kleid. Jessas. Die Eidechsen. Gleichklang der Seelen. Sehr schön. Und weil ich die Spinne und die Lüftung sehe. Bei mir wohnt ein Hundertfüßer hinter der Sesselleiste. Neulich da saß er auf der Wand und ich wollte ihn fangen (und natürlich draußen) wieder frei lassen. Der war so schnell, mit einem Affenzahn, in einer haarfeinen Ritze verschwunden. Unfassbar. Und ich nur so, mit offenen Mund, ‚a-ha‘.
Das mit der Spezialerde habe ich auch nur erfahren, weil ich mich schon vor dem Schnitt durch so ziemlich jeden Artikel zu dem Thema gearbeitet habe. Ich wollte bloß nichts falsch machen. Speziell ist an der im Grunde nur, dass da viel anderer Kram drin ist, von Holzstückchen bis Perlite. Dadurch verdichtet sie sich mutmaßlich nicht so stark mit der Zeit und die Wurzeln kriegen weiterhin Luft. (Dass Sansevieria überhaupt blühen kann, wusste wiederum ich nicht, siehste mal!)
Jaaa, mit dem Buch muss ich mal sehen. Es wäre schön gewesen, weil es so ein altes Sci-Fi-Buch aus den 70ern ist, so was findet man extrem selten im öffentlichen Bücherregal. Das hätte ich gern gelesen. Generell würde sicher jede Methode mehr bringen, wenn ich es aufgefächert irgendwo aufstellen könnte, aber das klappt weder in einer Tüte mit Natron noch im Eisfach. Und Ofen klingt schon ein bisschen gefährlich, Papier und so … 😱
PS: Das täuscht wohl durch die Farbkombi, eigentlich ist das ein Rock. Ein Dirndl-Rock genauer gesagt, den ich second-hand gefunden habe. Ein tolles Teil, nur etwas zu weit, was ich noch ändern muss.