No book can ever be finished. While working on it we learn just enough to find it immature the moment we turn away from it. (Karl Popper)
Woran merke ich, dass ein Roman abgeschlossen ist? Und gibt es das überhaupt – fertig? Während ich daran arbeite, „Die Detektelfe“ druckreif zu machen, verstehe ich immer mehr, dass ein Buch für den Autor immer im Fluss bleibt. Der Verlag mag irgendwann beschließen, dass die aktuelle Fassung die endgültig ist, diejenige, die gedruckt wird, doch da das geschriebene Wort nur einen Bruchteil der Welt darstellt, die ich entworfen habe, gibt es diesen Zustand des Abgeschlossenseins für mich nicht.
Natürlich ist es nötig, bis zu einem gewissen Grad loszulassen. Gerade dann, wenn man eine Fortsetzung schreiben will, muss man irgendwann festlegen, welche Informationen man dem Leser vorher mit auf den Weg geben möchte, und welche nun verbindlich nicht im Buch sind. Für mich ist das eine gänzlich neue Erfahrung, denn bisher habe ich alles, was ich je geschrieben habe, immer nur in digitaler Form auf meiner Webseite veröffentlicht – und konnte dort jederzeit alles umschreiben. So sehr ich mir immer gewünscht habe, eines meiner Bücher eines Tages gedruckt in Händen zu halten, plötzlich macht mir dieser statische Zustand doch ein wenig Angst.
Aber der Tag rückt näher. Da ich die Überarbeitung inzwischen abgeschlossen habe und nunmehr bei meinem letzten vollständigen Durchgang angelangt bin, bei dem zu prüfen ist, ob nach den Änderungen noch immer alles stimmig ist und flüssig klingt, steht der Moment kurz bevor, an dem ich beschließen muss, dass dies die Fassung ist, die der Verlag bekommen soll. Die Fassung, die für euch Leser die eine wahre sein soll. Doch glaubt mir, ich war noch nie zuvor so froh darüber, dass es Fanfiction gibt, mit der wir später all die Lücken schließen können, die sich irgendwann in Zukunft noch auftun mögen.