„Ich hatte mehrere Kilometer Chats zu lesen, was jedes Mal so eine Zeitverschwendung ist, weil nach der Zeit vielleicht zwei Prozent überhaupt noch relevant sind.“
(aus meinem Tagebuch)
Die Evolution der Gurke
Das Wetter ist bei der Balkonbepflanzung stets die große Unbekannte. Nachdem die Sonne meine Ernte zwei Jahre in Folge regelrecht verbrannt hat, ist sie mir diesmal in drei Wochen Dauerregen weggeschwommen. Wer von der Nässe profitiert hat, sind die Gurken. Den Snackgurken konnte man beim Wachsen fast zugucken, und zeitweise habe ich sogar täglich eine geerntet. Aber auch die erst später gesäten Einlegegurken geben jetzt Gas, so dass ich nun unerwartet schnell alle Zutaten fürs Konservieren besorgen musste. Wortwörtlich ins Wasser gefallen sind dafür sämtliche Pläne, Kräuter zu trocknen. Nichts, aber auch wirklich gar nichts hat die letzten Wochen überlebt. Ach ja, und die Kartoffeln? Sprechen wir nicht drüber, die magere Ausbeute seht ihr unten in der Bildergalerie.
Wie meine Blog-Themen wirklich entstehen
Deshalb habe ich heute recht früh meinen Nachmittagstee gemacht und dabei die erste Folge von „True Blood“ geschaut. Diese Serie habe ich einmal so geliebt und war einfach neugierig, wie viel davon heute noch auf Resonanz trifft. Und das Dumme ist, ich fand die Folge großartig, und nun muss ich wohl alle sieben Staffeln gucken, ich Hornochse. (Die haben zum Glück jeweils „nur“ zwölf Folgen, durch das 50-Minuten-Format kommt da aber trotzdem einiges zusammen.) Schätze, ich muss das irgendwie vor mir rechtfertigen, indem ich hinterher ähnlich wie bei „Emergency Room“ einen Artikel über den Rewatch schreibe. (aus meinem Tagebuch)
Der August in Bildern
Zeit ist eine Illusion
Als ich vor zweieinhalb Jahren mit dem Nähen anfing, ahnte ich nicht, dass nicht das Nähen die größte Hürde ist, sondern das Zeitmanagement. Nähen ist ein extreeeem zeitintensives Hobby. Zwar lassen sich die meisten Projekte ganz gut in kleinere Häppchen aufteilen, aber wer hat nicht schon mal zwei Stunden auf ein Schnittmuster gestarrt und sich anschließend gewundert, wieso immer noch kein Stoff zugeschnitten ist? Meine Liste potenzieller Projekte wird länger und länger, aber hey, kaufen wir doch erst noch ein bisschen mehr Stoff!
Letztens habe ich jedenfalls eine kleine Inventur gemacht und Stoffreste abgemessen, um sie vielleicht noch zu etwas Sinnvollem zu verarbeiten. Das erste Projekt daraus ist ein Rock aus diesem leichten Flamingo-Webstoff, einem meiner allerersten Käufe vor zweieinhalb Jahren. Während ich hier schreibe, sind die Teile zugeschnitten und die Tasche eingenäht, bis es online geht, sind hoffentlich auch die Seitennähte und die Falten gemacht.
Trotzdem ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, ich habe genug Stoffe, die ich gekauft und gewaschen, seither aber nicht mehr angefasst habe. Aus dem bestickten Jeansstoff soll ein Midirock für den Herbst werden, aus dem Baumwollstoff mit Waldtieren ein kurzer Rock, aus dem gepunkteten Viskosejersey (superweich!) ein Sommerkleid und aus dem Schneiderstoff ein Kleid, für das ich noch nach dem passenden Schnittmuster suche. An Ideen mangelt es wahrlich nicht, mir fehlt nur schlicht die Zeit. Und währenddessen plane ich munter weiter; gerade habe ich mir in den Kopf gesetzt, dieses Jahr noch einen Winterrock aus einem (idealerweise karierten) Wollstoff zu nähen.
Mixtape August
Kann Spuren von Songs aus Serien enthalten. Ja, tatsächlich dürfte wohl die Hälfte meines Mixtapes diesen Monat aus Stücken bestehen, die ich in irgendeiner Serie gehört habe. Meine tollste Neuentdeckung ist aber zweifelsohne die slowenische Band Torul, mit der Spotify ausnahmsweise mal einen Treffer bei mir landen konnte.
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Na was, Jes! Jede junge aufstrebende Kartoffelbäuerin hat mal so angefangen.😊
Klar, jetzt zeigen die dir nur noch ihre riesengroßen, bis unter die Decke mit Knollen gefüllten Speicher. Aber von den zarten Anfängen…, tja da spricht natürlich niemand mehr davon. Schon aber allein der Schalenfarbe wegen sind deine ein echter Hingucker.
Hm, ob es etwa am Saatgut gelegen hat? Obwohl, die hatten ja quietschvergnügt ausgesehen als du die in die Erde gelegt hast. Tja. Wer weis schon was unter der Erde im Verborgenen dann alles vor sich gegangen ist.
Aber du bist ja breiter aufgestellt. Gurken und Bohnen scheinen sich ja gut zu machen. Gurken esse ich zur Zeit auch jede Menge. Sind auch Snackgurken. Vor allem, ich will sie nicht zu ‚groß‘ werden lassen. Wenn die Kerne dann schon so dominat sind, dass mag ich nicht unbedingt. (Meine Schwester. Also die hat welche. Wow. Die können mit einer Salatgurke ganz locker mithalten. Schräg. Ich hab dann so gefragt, und wie schmecken sie denn so? Ja ja, ganz gut. Die Kerne sind halt schon gar ein wenig groß.🤫 Aha.😁)
Darf ich Fragen? Wie geht es dir denn so mit der Spintrilogie? Harte Kost?
In der letzten Zeit habe ich, nun ja, schon sehr viel gelesen und auch unterschiedliche Richtungen. Aber Science Fiction war nicht darunter. Was mir irgendwie doch fehlt. Nur, ich finde da im Moment scheinbar schwer etwas, was mich vom Fleck weg ansprechen würde. (Gibt ja nur eine Handvoll Bücher zur Auswahl und schrecklich wählerisch scheint er auch noch zu sein…😝). Aber gut.
Hat mich jedenfalls gefreut.
Harte Kost, pfff, ich stecke bereits tief in Band 3. Nach dem ersten Band hatte ich entschieden, dass ich die drei Teile separat rezensieren werde – zum Glück, denn die beiden Fortsetzungen sind vergleichsweise schwach und überflüssig. Mag sein, dass am Ende noch der Knaller kommt, der alles schön zusammenführt, aber meine aktuelle Meinung lautet: Lies „Spin“, aber lass „Axis“ und „Vortex“ liegen. Die Fortsetzungen erzählen Geschichten, die mit der eigentlichen Idee nur noch am Rande zu tun haben und bei weitem nicht die intellektuelle Tiefe aufweisen wie das Original.
Hätte ja sein können. Aber du als hart gesottenen Leserin… . Es gibt Bücher, die Sieger bleiben. (Ich wühle mich gerade durch Dürrenmatts Stoffeprojekt). Und da ist mir dieser Satz irgendwie aufgefallen. Es ging da um einen Philosphen, der Name ist mir entfallen, nicht Kant, mit dem kam er wohl ganz gut zu Rande. Und er zitiert dann jemanden, und da musste ich so herzlich lachen, also dieser Jemand hätte immer wieder gesagt, ‚Kant hätte wie ein Schwein geschrieben‘. Schon aufregend wie weit man mit einem kurzen Gedanken kommt.
Vielleicht noch kurz. Um es anders zu sagen. Ja ich kann dich verstehen. Mit dem Gartenbau ist das so eine Sache. Da steckt man Zeit und Begeisterung in das Vorhaben und dann schlagen, was anderes scheint es ja nicht mehr zu geben, die Extreme zu. Sonne die alles wegraspelt, Regen der alle Nichtschwimmer ersäuft und zu guter letzt schädliches Getier sonder Zahl. Das ist zwar alles höhere Gewalt und man kann nicht wirklich viel dagegen tun aber trotzdem ist das nicht weniger zermürbend.
Ich sehe das bei mir in der Arbeit. Da geht es meist um Blumen, Bäume, Sräucher und Unkraut. Und wenn dann da noch Kollegen sind welche… , aber gut das würde hier zu weit führen. Ist zwar nicht das Gleiche, aber ähnlich oft zum Flinte ins Korn werfen. Die einzige Alternative ist weiter machen.
So. Ja. Jedenfalls ich bin schon sehr gespannt auf deine Spinrezensionen.