Kram & Zeugs | März 2025

„Der Stromanbieter begeistert wie üblich mit schlagender Logik: Ich kriege vier Euro zurück und zum Dank wird mein Abschlag um einen Euro erhöht.“
(aus meinem Tagebuch)

Der Frühling lockt

Pünktlich im März und damit für unsere Breitengrade freilich viel zu früh setzen bei mir zuverlässig die Frühlingsgefühle ein. Vielleicht bin ich nach bald sechs Monaten auch einfach die Cord-, Woll- und Flanellröcke leid. Ja, ich gebe es zu, der Blick in den Kleiderschrank deprimiert mich zur Zeit einfach nur. Ich will endlich die Sommerkleidung aus dem Keller holen, aber ich weiß natürlich, dass ich mir dann nur den Hintern abfriere.
Noch weniger Freude macht mir eigentlich nur die lange, wirklich laaange Liste zum Frühjahrsputz. Aufgaben wie der Kauf eines Nachtschranks, die Neugestaltung des Bads oder auch das Ausmisten des Bastelkrams gingen mir vergleichsweise leicht von der Hand. Jetzt sind nur noch so Spaßbremsen wie Fliesen schrubben, Gardinen waschen (inklusive Röllchen ab- und wieder dranpfriemeln) und Dunstabzug reinigen übrig. Blargh.
Wenigstens bei der Balkonplanung liege ich aktuell gut in der Zeit, denn ich habe letztens einen Sonntagnachmittag in die Recherche gesteckt. Saatgut ist schon gekauft und teilweise im Anzuchtkasten, der nächste Schwung und die Jungpflanzen folgen nach Ostern. Interessieren euch meine Pläne im Detail? Dann mache ich darüber nämlich noch einen eigenen Beitrag, das würde hier den Rahmen sprengen.

Der März in Bildern

Die ehrliche Filmkritik

Apples „The Gorge“ ist ohne jede Einschränkung der beste Horrorfilm, den ich seit Jahren gesehen habe. Und das nicht etwa, weil er das Genre neu erfindet oder die Story wahnsinnig originell wäre. Nein, er ist deshalb so gut, weil da einfach jemand eine gute Idee hatte und sie geradlinig und ohne irgendwelche Experimente erzählt. Die zwei Stunden sind optimal genutzt, es gibt keine Längen, und jede Action-Sequenz trägt zur Handlung bei. Und ganz nebenbei kriegen wir sogar noch eine kitschfreie Liebesgeschichte. 5 von 5 genetisch mutierten Bananen im Graben.

In der Geschichte galt seine Leidenschaft Edward Gibbon und in der Literatur den Aufzeichnungen der Madame de Stael. Gerne zitierte er, was jene geistreiche Damen über die deutsche Sprache gesagt hatte, nämlich dass sich das Deutsche nicht für eine Unterhaltung eigne, da man immer bis zum Satzende auf das Verb warten müsse und darum niemandem ins Wort fallen könne.
(Jeffrey Eugenides „Middlesex“)

Keep calm and make a List

Mixtape März

Dieser Monat hat eine Menge wahnsinnig guter Musik gebracht, ich liebe jeden einzelnen Song in dieser Playlist. Die Entdeckung schlechthin aber ist Debbii Dawson, von ihr hören wir in Zukunft hoffentlich noch viel, viel mehr.