„Bei Karstadt gab es diesmal keine interessanten Reststoffe, dafür war dort unten überraschend viel los. Sind das die saisonalen Näherinnen? (Eng verwandt mit den saisonalen Buchladenkunden.)“
(aus meinem Tagebuch)
Ein Vodafone-Service für Leute ohne Hobbys
Seit 2021 gibt es §169 Abs. 5 des Telekommunikationsgesetzes. Wahrscheinlich geht es euch wie mir: Ich hatte noch nie davon gehört. Bis ich kürzlich eine ominöse Mail meines Providers bekam, der mich darüber in Kenntnis setzte, dass eines meiner Endgeräte von Malware befallen ist. Wohlgemerkt ist, nicht sein könnte. Als einigermaßen vernünftiger Internetnutzer googelte ich erst mal gründlich, ob die Mail überhaupt echt ist, bevor ich den Link nutzte, um mir die Sache genauer anzusehen.
Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht entschieden, was ich davon halten soll, dass eine Bundesbehörde (denn von der kommen die Originalmeldungen) so tief in mein Netzwerk hineingucken kann. Doch unabhängig davon schüren solche Meldungen nur Ängste anstatt zu helfen, denn natürlich bekommt man keinerlei Hilfestellung. Außer natürlich so Allgemeinplätze wie „aktualisiere regelmäßig das Betriebssystem“ oder „installiere einen Virenscanner“. Ja, danke für nichts.
Niemand kam auf die Idee, zu erwähnen, dass die genannte Malware ausschließlich Android befällt, denn diese Info wäre viel zu hilfreich. Die Meldungen kamen außerdem zu völlig willkürlichen Uhrzeiten und wurden zumindest bei mir auch immer erst zwei Tage später aktualisiert. Das hilft wirklich ungemein, wenn man versucht, den Übeltäter zu finden. Also nicht. Oh, und falls ihr es noch nicht wusstet: Das Internet der Dinge erlaubt zwar keine Virenscanner, kann sich aber trotzdem Malware einfangen. Supi!
Der November in Bildern
Advent, Advent, der Geldbeutel brennt
Ich habe das Gefühl, dass der Markt bei Adventskalendern mittlerweile derart übersättigt ist, dass die Anbieter glauben, sie müssten sich nicht mehr anstrengen. Seit gut drei Jahren schaue ich mit Begeisterung die Adventskalender-Auspack-Videos von Malwanne, doch es ist das erste Mal, dass ich wirklich bei keinem denke, wow, den würde ich mir kaufen, wenn er nicht 200 Euro käme. (Weil, ja, das sind mittlerweile die „normalen“ Preise, was das ganze Ausmaß der Katastrophe zeigt.)
Leider setzt sich diese Tendenz auch im Kleinen fort. Selbst meine geliebten Teekalender sind nur teurer geworden und haben exakt denselben Inhalt wie im Vorjahr. Wahrscheinlich wird das irgendwann auch wieder umschlagen, je weniger Leute den Mist kaufen. Bis dahin übe ich mich in Verzicht und habe dieses Jahr nur den obligatorischen Pralinen-Kalender, einen Abreißblock für „24 achtsame Momente“ und (hoffentlich) den Kalender von Tee Gschwendner (dem einzigen bezahlbaren mit durchdachtem Inhalt).
Die ehrliche Musikkritik
Schon vor zwei Monaten schwärmte ich von „Alone“, dem neuen Song von The Cure. Inzwischen ist auch das zugehörige Album mit dem poetischen Titel „Songs of a lost World“ erschienen und hat mich wahrhaftig verzaubert. Acht Songs mögen einem auf den ersten Blick wenig vorkommen, doch jeder einzelne davon ist ein Kunstwerk, nicht einer ist unter vier Minuten lang und der „Endsong“ mit zehn Minuten gar eine ganz eigene Welt. Und das ist das Ding, wisst ihr, Musik wie diese gibt es nicht mehr oft. Musik, die nicht völlig vom Gesang vereinnahmt wird, sondern Raum lässt für Komposition, für Dramatik, für Gefühle jenseits von Worten. Ja, verzaubert trifft es wirklich am besten.
Mixtape November
Die Musikkritik vorausgeschickt, wisst ihr hoffentlich zu schätzen, dass ich mich bei meinem Mixtape auf nur einen Song von The Cure beschränkt habe. Es war aber auch so genug los. Was geht da ab? Der Herbst ist heiß!
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