Ihr kennt diesen Spruch, dass Filme wie das echte Leben sind, minus der langweiligen Parts? Ich zitiere ihn ja oft genug. Und so lustig ich es fände, wenn sich wenigstens eine Science-Fiction-Serie mal trauen würde, den Captain mitten in der Schlacht aufs Klo zu schicken, weiß ich natürlich, dass das erzählerischer Humbug wäre. Mir ging etwas ganz anderes durch den Kopf, als ich mich dieser Tage bei der dritten Staffel von „The Witcher“ zu Tode langweilte: Ist euch mal aufgefallen, dass die Protagonisten in Fantasy jedweder Colour immer sehr kunstvoll geflochtene Haare haben? Meist betrifft das vor allem Elfen und ähnliches Volk, und da spielt es auch keine Rolle, ob die gerade gemütlich durch die Weltgeschichte laufen oder sich im Krieg befinden – die Frisur sitzt. Also, bitte, gebt mir doch auch die Szenen am Morgen, wenn die Elfen zusammensitzen und sich gegenseitig die Haare flechten. Anders kann ich das langsam nämlich echt nicht mehr für voll nehmen.
Mich hat bei Witcher noch viel mehr genervt, dass Ciri selbst in den Szenen, in denen sie heruntergekommen wirken sollte, trotzdem dick geschminkt war, samt künstlichen Wimpern. Wenn irgendetwas die Immersion gebrochen hat, dann das.
Das ist so das derzeitige amerikanische Schönheitsideal: Plastikwimpern und Keramikgebiss, egal, ob der Charakter ein naiver Bauernlümmel sein soll, oder die letzten fünf Jahre im Kerker gesessen hat. Manchmal sind sogar die Plastikfingernägel perfekt manikürt. Da fallen dann auch Flechtfrisuren nicht mehr groß auf …
Stimmt, das war mir in Nahaufnahmen auch aufgefallen, dass Freya Allans Make-up extrem „cakey“ aussah. Ich mein, war das wirklich nötig? Die Schauspielerin ist wie alt, Anfang zwanzig? Wirklich schade, denn wie du schon sagst, das lenkt von allem anderen nur ab.