„If we do nothing, the Dominion could sit behind that perimeter for the next five years rearming themselves. And when they’re ready to come out, God help us all.“
Nagus Zek besucht die Status, um seinen Nachfolger zu benennen. Damars Widerstand wird brutal zerschlagen. Spoiler!
What if we turned you into a legend?
„Hello, ship“, begrüßt Captain Sisko die Sao Paolo, die ihm zu Ehren in Defiant umbenannt wurde. „I hate the carpet“, findet Bashir, der aber gerade auch andere Sorgen hat: Er und Ezri haben sich noch immer nicht ausgesprochen. Derweil erhält Quark einen Anruf von Zek, der verkündet, dass er sich zur Ruhe setzen und ihn zum neuen Nagus küren will. Nun, das glaubt zumindest Quark, der Zek durch die Interferenzen nicht richtig verstanden hat, eigentlich soll nämlich Rom sein Nachfolger werden. Damar, Kira und Garak stranden unterdessen auf Cardassia, nachdem sie verraten und der Widerstand praktisch ausgelöscht wurde. Als sich das Dominion zurückzieht, sieht Sisko die Zeit für einen Angriff gekommen.
Seltsame Prioritätensetzung
Liegt es nur an mir, dass diesen letzten Folgen irgendwie der Fokus fehlt? So sehr ich es nachvollziehen kann, dass die Autoren verschiedene Geschichten, die uns seit Jahren begleiten, zu einem Abschluss bringen wollen: Hätte man das nicht früher machen können? In der vorletzten Folge der Serie noch den Nagus zurückzubringen, kommt mir irgendwie überflüssig vor (und verleiht der Figur mehr Bedeutung, als sie verdient hat). Für vieles andere, wie beispielsweise Odos Wut auf die Föderation, bringt man dagegen nur am Rande Zeit auf. So richtig Lust aufs Finale macht das alles irgendwie nicht.
„Citizens of Cardassia, hear me! The Dominion told you that the rebellion has been crushed. What you have seen here today proves that that is yet another lie. Our fight for freedom continues, but it will take place here, in the streets. I call on Cardassians everywhere to rise up, rise up and join me. I need you to be my army! If we stand together, nothing can oppose us. Freedom is ours for the taking!“
Vom einfachen Soldaten zur Heilsfigur
Wahrscheinlich hätte vor allem der Handlungsbogen um Damars Widerstandsbewegung wesentlich mehr Zeit benötigt, um seine Wirkung voll entfalten zu können. Stattdessen war mein etwas unpassender Gedanke, als das Dominion die Stützpunkte zerstörte: Nun, das war ein kurzes Vergnügen. Ehrlicherweise habe ich während dieses finalen Arcs aber auch jegliches Zeitgefühl verloren, waren es Wochen? Monate? Gefühlt jedenfalls haben Damar und Kira gerade erst angefangen.
Auch deshalb wirkt es etwas dick aufgetragen, wenn die Leute in den Straßen Damar plötzlich zujubeln, nachdem er gerade mal ein Gebäude in die Luft gesprengt hat. (Ein Gebäude, in dem vermutlich auch Cardassianer gearbeitet haben, was an dieser Stelle alle ausblenden.) Welchen psychologischen Effekt der Widerstand auf die cardassianische Bevölkerung hatte, wurde uns einfach nie erzählt. Wir müssen es so hinnehmen, dass Damar offenbar bereits eine Legende ist. Womit er für das Dominion übrigens sehr viel gefährlicher geworden ist.
Das Dominion unterschätzt seinen Gegner
Insgesamt herrscht nach dieser Folge der Eindruck vor, dass das Dominion sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch geht. Die Strategie der Founderin, sich auf ein kleineres Gebiet zurückzuziehen, während sie neue Schiffe bauen und Soldaten züchten, ist zwar auf den ersten Blick klug, zeugt aber auch von einer gewissen Ziellosigkeit. Wie ich schon einmal fragte: Was wollen die Founder eigentlich noch im Alpha-Quadranten? Vor allem jetzt, da sie als Spezies der Auslöschung entgegenblicken? Was haben sie noch zu gewinnen?
Für die Föderation und ihre Bündnispartner tut sich damit die Möglichkeit auf, den entscheidenden Schlag zu landen. Die Founderin spekuliert darauf, dass man sie in Ruhe lässt, wenn sie sich zurückziehen, weil die Föderation eben so ist. Aber eine Föderation, die nichts dagegen unternimmt, dass eine illegale Organisation in den eigenen Reihen Genozid begeht? Die Zeiten haben sich geändert, und wenn ihnen der Gegner den Rücken zukehrt, dann stoßen sie den Dolch eben dort hinein.
„Once the new perimeter is established we’ll redouble our shipbuilding efforts and increase production of Jem’Hadar troops. Retreat may prolong the war, but in the end, we will emerge stronger, and in a far better position to take the Alpha Quadrant once and for all.“
Gesellschaftliche Veränderung im Zeitraffer
Ich vermute, ich sollte trotzdem noch auf den Nagus-Plot eingehen, oder? Die Story scheitert an einer sehr simplen Hürde: Zek hat Quark schon mal zu seinem Nachfolger ernannt, in der Folge „The Nagus“. Damals hat er Quark nur benutzt, um zu sehen, ob sein Sohn das Zeug zum nächsten Nagus hat. Da stellen sich mir doch gleich zwei Fragen: Wieso glaubt Quark trotz dieser Erfahrung sofort, dass es Zek diesmal ernst meint? Und was genau lässt ihn eigentlich denken, dass er seinen Sohn nun doch übergeht? (Meine Vermutung: Die Autoren haben die Folge längst vergessen, was ihnen nicht wirklich zu verübeln ist, denn sie war furchtbar.)
Aber sei’s drum, die eigentliche Tragik ist doch, dass sie sieben Jahre lang nicht aus der Knete gekommen sind, wenn es um die Ferengi-Gesellschaft ging. Ob Frauen- oder Arbeitnehmerrechte, es wurde immer nur gemauschelt, und am Ende blieb der Status Quo. Und dann fällt ihnen in der vorletzten Folge der Serie ein, dass sie nun aber noch schnell alles auf den Kopf stellen wollen?! Plötzlich ist die Rede von weitreichenden Reformen, von Steuern und Sozialfonds. Von Rom will ich an dieser Stelle gar nicht anfangen; dass der seine Stellung als Ingenieur für den Posten als Nagus aufgibt, sehe ich einfach nicht, tut mir leid.
The Notes of War
• Der Titel der Folge ist Teil eines Zitat aus Shakespeares „Julius Caesar“, das „cry ‚Havoc‘ and let slip the dogs of war“ lautet. Bei der Bedeutung bin ich überfragt.
• Obwohl sich Bashir und Ezri darauf einigen, dass sie nur Freunde bleiben wollen, knutschen sie am Ende im Turbolift. Ich schätze, damit sind sie dann wohl offiziell ein Paar.
• Kasidy ist schwanger und hat plötzlich doch Schiss wegen der Warnung der Propheten.
3 von 5 Bananen, die in Rente gehen wollen.