„This wedding is a momentous event for Bajor. I want to make sure the proceedings reflect its importance, so I’ve come to assist in the preparations.“
Kai Winn hat eine Vision, die ihr die Ankunft eines spirituellen Führers ankündigt. Sisko überdenkt seine Hochzeitspläne. Spoiler!
You must bring the Restoration
Kai Winn besucht Deep Space Nine, um Sisko bei den Hochzeitsvorbereitungen zu „helfen“. Als sie eine Vision über die „Restoration“ Bajors hat, wird ihr ein Mann angekündigt, der ihr in dieser Zeit als spiritueller Führer dienen soll. Kurz darauf steht auch schon Dukat als „einfacher Farmer“ Anjohl Tennan vor ihr und verwendet exakt dieselben Worte wie die Vision. Unterdessen hadert Sisko mit seiner Vision von Sarah und weiht schließlich Kasidy ein, die enttäuscht ist, dass ihm die Propheten offenbar wichtiger sind als sie. Auf dem Breen-Schiff setzen sich Worf und Ezri mit ihrer aufgewärmten Beziehung auseinander.
The Good, the Bad and the Ugly
Dinge, die ich nie sehen wollte: Kai Winn, die mit Gul Dukat rummacht. Auch wenn Winn hier wirklich als unfassbar naiv charakterisiert wird, ist „’Til Death do us part“ eine durchaus gelungene Folge, die viele wichtige Plots weiterführt. Dass man manches auch hätte weglassen können, muss ich an dieser Stelle nicht noch mal extra erwähnen, das ganze „Beziehungsdrama“ zwischen Worf und Ezri ist einfach nur unnötig.
„To them I’m the Sisko, an instrument to carry out their wishes. But they forget that I am also human, with dreams and wishes of my own. They say that marrying Kasidy is a mistake, and maybe it is. But it’s my mistake to make.“
Zwei Seiten derselben Medaille
„’Til Death do us part“ spielt sehr geschickt mit Parallelen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so offensichtlich ist. Auf der einen Seite haben wir Sisko, den die Propheten warnen, dass seine Hochzeit mit Kasidy ein Fehler ist, auf der anderen Seite Winn, die auf eine Vision der Pah-Wraiths reinfällt, die ihr sagen, dass sie eine (wie auch immer geartete) Beziehung mit Anjohl/Dukat eingehen soll. Während sich Sisko mit der Warnung auseinandersetzt und schließlich eine eigenständige Entscheidung trifft, hinterfragt Winn rein gar nichts und erweist sich somit als willfährige Marionette.
Fest steht, für keinen der beiden wird das gut enden. Sisko mag sich für den Moment für Kasidy entschieden haben, aber wir kennen ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht vor der Verantwortung drücken wird. Unklar ist, was dadurch auf Kasidy zukommt, und ich bin eigentlich erstaunt, dass sie so gar keine Bedenken hat. Winn andererseits wird irgendwann unweigerlich erkennen, dass sie den Pah-Wraiths zuarbeitet. Die spannende Frage lautet: Wird sie bis dahin so weit sein, dass sie die Seiten wechselt und sich aktiv gegen die Propheten stellt?
Dukat spielt die Rolle seines Lebens
Ganz faszinierend fand ich Dukats devotes Auftreten, denn da hat er sich definitiv was von den Bajoranern abgeguckt, die früher vor ihm als Besatzer standen. Er spielt regelrecht mit Kai Winn, nutzt ihre Selbstverliebtheit schamlos aus und bettet seine eigene Lebensgeschichte geschickt in die Geschichte Bajors ein. Aber man kann auch beobachten, wie er immer selbstsicherer wird, je mehr Winn von dem schluckt, was er sagt. Und dann kommt es zu diesem fürchterlichen Kuss und ich will nicht mehr drüber nachdenken.
„You should be honored. You’re witnessing an historic moment – the birth of the alliance between the Dominion and the Breen. Changes everything, doesn’t it?“
Liebe (oder so) in Zeiten des Krieges
Das Geplänkel zwischen Ezri und Worf dürfen wir getrost ignorieren, ich sagte ja bereits, dass diese ganze Affäre zu nichts führt. Am lustigsten war eigentlich noch, als Worf meint „I thought that I had lost her forever but you and I will have many years together“ und man Ezri deutlich ansieht, wie ihr plötzlich klar wird, was sie sich da eingebrockt hat. Eigentlich ein Wunder, dass er sie nach dem Sex nicht sofort wieder zu einer Heirat drängen wollte, weil Tradition und so.
Widmen wir uns lieber dem, was derweil fast im Hintergrund passiert, während die Breen gefühlt wochenlang zum Treffen mit dem Dominion fliegen. (Ernsthaft, haben die erst noch einen Abstecher nach Risa gemacht? Sogar Dukat war schneller, und der musste den ÖPNV nutzen.) Denn Überraschung: Die Breen sind ein Bündnis mit dem Dominion eingegangen! Das kommt ehrlicherweise etwas aus dem Nichts, hat aber seinen Reiz, weil die Breen eine Spezies sind, über die wir praktisch nichts wissen. Sie könnten sogar pelzig sein, wie Ezri angesichts ihres kalten Heimatplaneten mutmaßt.
’Til Notes do us part
• Passend zur vorherigen Folge sollte diese hier zunächst „Umbra“ heißen.
• Kai Winns Vorname lautet Adami. Interessanterweise spricht sie Anjohl Tennan die ganze Zeit mit Anjohl an, also mit seinem Nachnamen. Ich sag’s euch, die Autoren sind manchmal genauso verwirrt wie wir.
• Kasidys Kollegen auf ihrem Frachtschiff scheint es kein bisschen zu interessieren, dass sie heiratet. Zumindest sind bei der Zeremonie im Las-Vegas-Style dann nur Siskos Leute anwesend.
3 von 5 „furry“ Bananen.