„We can‘t put a man‘s heart on trial.“
Weil er im Gefecht einen unbewaffneten Transporter der Klingonen zerstört hat, wird Worf angeklagt. Spoiler!
You got lucky
Worf steht vor Gericht. Weil er während eines Angriffs der Klingonen auf einen cardassianischen Konvoi ein unbewaffnetes klingonisches Transportschiff zerstört hat, verlangt das Klingonische Reich seine Auslieferung. In einem Prozess, bei dem Sisko Worf verteidigt, soll deshalb geklärt werden, ob er eine rein militärische Entscheidung getroffen hat oder von Blutdurst getrieben wurde. Es sieht nicht gut aus für Worf, weshalb Sisko Odo bittet, belastendes Material über den Captain des besagten Transporters zu finden.
Altbekanntes Thema langweilig inszeniert
Ja, das war wohl nichts. „Rules of Engagement“ bemüht sich redlich, dem ausgelutschten Thema „Sternenflotten-Offizier wird angeklagt“ neue Facetten abzugewinnen. Sei es, dass Worfs Schuld nie in Frage gestellt wird und es nur um das „warum“ geht, sei es durch den filmischen Kniff, bei den Befragungen die vierte Wand zu durchbrechen. Am Ende ist und bleibt es eine statische Folge über eine Gerichtsverhandlung, der leider jegliche Spannung fehlt.
„You made a military decision, to protect your ship and crew. But you‘re a Starfleet officer, Worf. We don‘t put civilians at risk or even potentially at risk to save ourselves. Sometimes that means we lose the battle, and sometimes our lives. But if you can‘t make that choice, then you can‘t wear that uniform.“
Eine rassistische Ausgangslage
Im Grunde gibt es nicht viel, worüber man hier reden kann. Worfs Ambivalenz ist nicht neu, und aus heutiger Sicht müsste man fast fragen, ob dieser ganze Prozess nicht auf purem Rassismus beruht. Zumindest wäre wohl kein Chief O‘Brien aufgrund des Vorwurfs „Blutrausch“ vor Gericht gestellt worden. So gesehen lässt die Folge die interessanten Fragen unausgesprochen und verliert sich stattdessen in der Feststellung, dass Worf eben ein Klingone ist und beständig darauf achten muss, nicht seinen niederen Instinkten nachzugeben.
Uncharakteristisches Verhalten
Wenn sich dann am Ende herausstellt, dass die Passagierliste des zerstörten Transporters exakt der Passagierliste eines wenige Wochen zuvor abgestürzten Schiffs entspricht, widerspricht das zudem allem, was wir bisher über die Klingonen zu wissen glaubten. Ein derart hinterhältiges Manöver passt nicht zu deren Kultur von Kampf und Ehre. Und wenn sich Ch‘Pok vor Sisko damit brüstet, wie die Klingonen ungestört cardassianische Gebiete einnehmen können, sobald die Föderation zu beschäftigt damit ist, ihren guten Ruf zu retten, dann klingt das für mich eher nach einem Ferengi als nach einem Klingonen.
Note of Engagement
• Die einzige gute Szene ist übrigens Quarks Befragung. Ja, er hat an dem Tag mit Worf gesprochen. Er weiß das so genau, weil sich da in seiner Bar ein Dabo-Mädchen, er weiß nicht mehr, welches, mit Bashir, vielleicht aber auch mit Morn unterhalten hat.
0 von 5 Bananen im Blutrausch.