„I have no life. I have no death. Whatever is to become of me is up to you.“
Kurn kommt auf die Station und bittet seinen Bruder Worf, ihn von seinem unehrenhaften Leben zu erlösen. Spoiler!
What if there was a way for you to kill your brother without killing him?
Nachdem er für einige Monate verschollen war, kommt Worfs Bruder Kurn auf die Station und bittet ihn, sein unehrenhaftes Leben in einem Ritual zu beenden. Worf, der sich durchaus dessen bewusst ist, dass er die Schuld daran trägt, dass Kurn aus dem Klingonischen Reich verstoßen wurde, willigt ein. Doch Dax durchschaut den Plan und rettet Kurn – der sein Schicksal daraufhin vollkommen in Worfs Hände legt. Unterdessen entdecken Kira und O’Brien, dass die Klingonen an der Grenze zwischen bajoranischem und cardassianischem Raum heimlich getarnte Minen legen.
Eine sehr unausgeglichene Folge
Auch auf die Gefahr hin, mich mal wieder unbeliebt zu machen, lautet mein Urteil zu dieser Folge eigentlich nur: Ich mag keine Klingonen-Geschichten. Obwohl das zugrundeliegende Dilemma nicht uninteressant ist, ist es so sehr in das ganze klingonische Brimborium um Ehre eingebettet, dass es mich einfach nur angeödet hat. Vor allem aber scheint mir der B-Plot um die Kriegsvorbereitungen der Klingonen viel wichtiger zu sein, wird aber quasi nebenbei abgehandelt.
„In case you haven‘t noticed, this is not a Klingon station, and those are not Klingon uniforms you‘re wearing! There is a limit to how far I‘ll go to accommodate cultural diversity among my officers, and you‘ve just reached it!“
Klingonisches Selbstmitleid
Bin ich die Einzige, der es seltsam vorkam, dass die Klingonische Kultur Selbstmord verdammt, einen rituellen Mord durch den Bruder aber ehrenhaft findet? Wo liegt da der Unterschied? Letzten Endes besteht das Problem wohl darin, dass ich mich nicht in diesen Ehrenkodex hineindenken kann. Kurn kam mir streckenweise vor wie ein weinerliches kleines Kind, das versucht, bei allen auf die Tränendrüse zu drücken. Und Worf ist dumm genug, sich ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.
Die Auflösung ist meiner Meinung nach ebenso fragwürdig wie überstürzt. Niemand fragt Kurn, ob er damit einverstanden ist, seine Identität aufzugeben. Mein Eindruck war bisher, dass sich Klingonen sehr viel auf ihre jeweilige Familie einbilden, und daran ändert ja auch die verlorene Ehre nichts. Dass irgendein alter Freund Kurn aufnimmt und ihm seinen Familiennamen gibt, kommt mir in dem Zusammenhang ebenso absurd vor. Vor allem aber wird der Prozess so schnell abgehandelt, dass Worfs „I have no family“ am Schluss irgendwie reichlich unemotional durch die Szene purzelt.
„You know what my one regret is, Worf? That we weren‘t raised together. In the Empire, on Earth, it wouldn‘t have mattered. But the sons of Mogh should have never been separated.“
Nebenbei ein paar Kriegsvorbereitungen
Die zweite Handlung ist sehr lose mit Kurns Geschichte verknüpft, was die einzige Rechtfertigung dafür sein dürfte, dass sie überhaupt in dieser Folge gelandet ist. Wie gesagt, mir scheint die Tatsache, dass die Klingonen einen Krieg gegen die Föderation vorbereiten, viel zu wichtig, um sie irgendwo als Nebenhandlung zu verheizen.
Im Grunde leidet der Plot dadurch unter denselben Problemen wie die Haupthandlung: Er bekommt zu wenig Zeit und wird übermäßig simplifiziert. Sie kommen sehr schnell drauf, dass die Klingonen offenbar Minen auslegen. Sie haben zufällig zwei Klingonen zur Hand, die die Zugangscodes stehlen können (aus einem Schiff, das zufällig gerade an Deep Space Nine angedockt ist). Und nachdem das praktisch ohne Zwischenfälle gelungen ist, können sie die Minen allesamt zur Detonation bringen und die Klingonen fliegen ohne Gegenwehr davon. Da hätte man definitiv mehr draus machen können.
Notes of Mogh
• Hm, schwer zu sagen, ob Worf und Dax noch kämpfen oder schon flirten. 😉
• Dass Sisko so ausrastet, ist selten, ich war ernsthaft erschrocken. Und dann kommt auch noch O’Brien an und will ein gutes Wort für Worf einlegen …
2 von 5 Bananen mit Todessehnsucht.
Hm. Tja. Die Klingonen auch? Also ich bin ja beiden durchaus wohl gesonnen. Ferengi und Klingonen. Bei mir sind oder waren es eher die Trill. Leider einfach nur Desinteresse und Fragezeichen.
Den Klingonischen Ehrenkodex, nun ja, ich denke den muss man im Grunde einfach als das akzeptieren was er ist. Selbstmord entehrt den Krieger. Rituellen Mord gibt es ja dann wohl gar nicht. Das Töten, dann eben durch das Ritual geheiligt.
Aber vielleicht sollte ich hier als ‚Laie‘ auch gar nicht all zuviel darüber schreiben. Es ist schon so lange her. Ich könnte in einem Wiki nachlesen, was ich aber nicht mache.
Ich bin mir nicht sicher, aber was machen denn die Klingonen so nach ihrem Tod? Ist es so etwas ähnliches wie in der nordischen Mythologie, also Kampf, Gesang Fress- und Trinkgelage? Dann wäre es ja zu verstehen. Der entehrte kommt eben nicht dorthin. Oder wenn dann eben bloß als Beule an einem Trinkbecher oder als stumpfer Bratenspieß.
Apropos Ferengie. Also die Episode wo Quark an eine Klingonin gerät und dann am Schluss mit leeren Händen vor seinem vermeintlichen Überwinder steht. Eine Folge welche bei mir in Gedächtnis prächtig haften geblieben ist. Also ich fand sie zumindest amüsant.
Kurz noch. Die Klingonen, ja da ist auch viel theatralisches Brimborium. Für die einen zählt eben Ehre für die anderen Gewinn andere sagen auch Religion dazu.
Aber wie dem auch sei. Jedenfalls DeepSpaceNine hatte ewas das mehr war als die scheinbare Summe seiner Teile.
Ich spitze in der Hinsicht gerne zu, aber ich empfinde tatsächlich viele Klingonen-Folge als unendlich öde. Gerade DS9 hat aber auch einige wirklich herausragende Beispiele zu bieten, das sind meistens die, in denen der Pathos durch etwas Pragmatismus und vor allem Humor abgemildert wird.
Und um deine Frage zu beantworten: Ja, Klingonen, die als ehrenvolle Krieger sterben, kommen nach Sto’Vo’Kor, wo es — wie du schon vermutest — Weib, Wein und Gesang gibt. Doch wie gesagt, Tötung durch den Bruder ist für mich irgendwie nicht ganz vergleichbar mit einem Tod im Kampf.
Ok. Ja. Ich war da zu sehr auf den ‚Selbstmord‘ fixiert. Die Situation ist und bleibt dennoch schwierig. (Zumindest für Nichtklingonen). Und natürlich, der nüchterne Vergleich zwischen ‚Brudermord‘ und dem Morden im ‚Kampf’…, aber wie gesagt mir offenbart sich dadurch kein all zu großes Dilemma.
Schön. Die Klingonen haben jedenfalls ihr Plätzchen wenn sie ehrenhaft ihr Leben gelebt haben. Und wo gehen wir hin wenn wir dereinst weiter ziehn? More of the same? Oder Lust auf etwas Neues…?
Ob Worf und Dax noch kämpfen,- wie geht da dieser Spruch;
>Sex ist eine Schlacht
Liebe ist Krieg<
-so ungefähr glaube ich. Klingonen?! Ach ja, und Trill. Mal sehen was daraus noch wird.🧐