„I must say, I really didn’t think you had it in you. It takes passion to do something like this. And I always thought you were colder than a Breen winter.“
Zwischen Premierminister Shakaar und Kira sprühen die Funken – was Odo in eine ernsthafte Krise stürzt. Spoiler!
Concentrate on the essentials!
Premierminister Shakaar kommt auf die Station, um über die Aufnahme Bajors in die Föderation zu verhandeln. Für Odo bedeutet das vor allem eines: Überstunden. Als die Morddrohung einer Terroristengruppe eingeht, verbringt er gezwungenermaßen viel Zeit mit Shakaar und muss hilflos mitansehen, wie der sich in Kira verliebt. Derart ablenkt, leidet auch Odos Arbeit, so dass ein Anschlag auf den Premierminister beinahe tödlich endet.
Das komplizierte Gefühlsleben eines Formwandlers
Nachdem wir uns in den letzten beiden Folgen mit ganz großen Themen befasst haben, wird es nun wieder persönlich bei „Star Trek: Deep Space Nine“. Es passiert tatsächlich nicht viel in „Crossfire“, und doch passiert so vieles. Wir Zuschauer wissen bereits seit einer Weile von Odos Gefühlen für Kira. Er aber ist damit allein, denn die Vorstellung, dass ein Formwandler zu Liebe fähig ist, ist für seine Freunde und Kollegen offenbar völlig abwegig. Es ist herzzerreißend, ihn so mit sich selbst hadern zu sehen und dann zu erleben, wie er sich erneut abschottet, um nicht verletzt zu werden.
„I think I’m falling in love with her. Sometimes, I get the sense that maybe just maybe she feels the same way but I could be wrong. I’m afraid to say anything because it, it might ruin our friendship. But if I don’t, I could be letting something very precious slip through my fingers.“
Nicht die übliche Dreiecksgeschichte
Das Spannende ist, dass dies trotz der entsprechenden Ausgangslage keine typische Dreiecksgeschichte ist. Kira mag Odo, das ist offensichtlich. Sie verbringt gerne Zeit mit ihm, und es ist gar nicht ausgeschlossen, dass sie ebenfalls mehr für ihn empfindet, das aber versteckt, weil er ihr keinerlei Zeichen gibt. Wie schon gesagt, sie alle sehen in ihm ein Alien, das sich grundlegend von ihnen unterscheidet – nicht nur physisch, sondern auch emotional. Odo ist daran nicht ganz unschuldig, denn Ordnung und Routine schienen immer das Einzige zu sein, was ihn interessiert. Man kann Kira also keinen Vorwurf machen, wenn sie das nimmt, was sie kriegt, und nicht nach mehr fragt.
Shakaar auf der anderen Seite kennt Odo praktisch überhaupt nicht. Für ihn ist er nur der (etwas übertrieben) vorsichtige Sicherheitschef. Darüber hinaus verlässt er sich einfach auf Kiras Urteil, dass er ein guter Freund ist. Es entbrennt also nicht der übliche Wettstreit, stattdessen fragt Shakaar Odo sogar um Rat, bevor er einen ersten Schritt unternimmt. Und es ist bittere Ironie, dass Shakaar genau wie Odo die langjährige Freundschaft mit Kira nicht aufs Spiel setzen will. Doch im Gegensatz zu Odo hat er Erfahrung in Beziehungen und lässt es schließlich darauf ankommen. Diese Leichtigkeit fehlt Odo, so dass er das Nachsehen hat, ohne jemals ernsthaft im Rennen gewesen zu sein.
„They say to err is human. But you’re not human, Odo. You’re not even humanoid. And this is not the sort of mistake I’d expect from you.“
Wenn’s drauf ankommt, ist Quark ein Freund
„Crossfire“ ist allerdings auch eine enorm wichtige Folge für die ungewöhnliche Beziehung zwischen Odo und Quark. Dass die beiden mehr verbindet als nur das Misstrauen zwischen Detektiv und Verbrecher, war an sich immer offensichtlich. Aber hier ist das Spielerische zwischen ihnen beinahe völlig verschwunden. Das fällt das erste Mal bei dem Galaempfang auf, als Quark merkt, was Odo für Kira empfindet. Sein Blick zeigt nicht etwa Schadenfreude, sondern echte Besorgnis.
Wenn Quark später in Odos völlig verwüstetem Quartier steht und ihm irgendetwas von seinem Wettgeschäft erzählt, das in Gefahr ist, wissen wir alle, dass er in Wirklichkeit dort ist, weil er sich Sorgen um Odo macht. Von ihm kommt am Ende auch der wichtigste Rat: Das Problem lässt sich nur lösen, indem er Kira offen sagt, was er fühlt, oder sie aus seinem Leben streicht und sich auf die Arbeit konzentriert. Odo wählt halt leider die Arbeit.
Crossfiring Notes
• Die Hingabe, mit der Odo zu Beginn der Folge das Dienstagmorgen-Treffen mit Kira vorbereitet, charakterisiert ihn vielleicht am allerbesten.
• Odo wohnt (definitiv nicht zufällig!) genau über Quark, der sich deshalb regelmäßig über nächtliche Ruhestörung beschwert.
• Odos Tobsuchtsanfall ist vor allem deshalb so effektiv, weil wir diese Seite an ihm noch nicht kennen. Aber er ist auch bedeutungsschwer, denn die Pflanze, die er gegen die Wand wirft, ist exakt die, die Kira ihm in „The Abondened“ geschenkt hat.
4 von 5 Bananen, die ihr Quartier verwüsten.