„We can’t save ourselves. The faster we accept that, the faster we can focus on the people we can save. Our kids.“
Als sie erfahren, dass SAR ihre Eltern bedroht, wollen die Kinder eine Rettungsaktion starten. Spoiler!
Life isn’t just about survival
Als die Kinder in Richtung Alpha Centauri starten wollen, erreicht sie über Wills Roboter eine Nachricht von SAR. Der befindet sich offenbar auf dem Weg zu ihren Eltern, um sie endgültig zu vernichten. Obwohl sie wissen, dass das eine Falle ist, stimmen alle Kinder dafür, einen Rettungsversuch zu unternehmen, und so knobelt Will einen raffinierten Plan aus. Ihre Eltern, die davon nichts ahnen, aber wissen, dass sie diesmal keine Chance haben, wollen nur noch die Kinder schützen. Um das zu erreichen, müssen sie jeden noch so kleinen Hinweise auf Alpha Centauri vernichten.
Spannend bis zur letzten Minute
Auch auf die Gefahr hin, mich als jemand zu outen, der wirklich extrem leicht zu befriedigen ist: „Nothing left behind“ ist eine fast perfekte Folge. Zwar passen einige Puzzlestücke ein bisschen zu gefällig ins Bild, aber in puncto Spannung wird einfach alles richtig gemacht. Die Aufregung ist beinahe greifbar, und klar ist es dumm und naiv, dass die Kinder zur Rettung eilen, aber genau deshalb sind sie ja Kinder.
Judy: „Will, make sure the robot’s ready.“
Will: „Yeah.“
Judy: „Penny, can you check on the kids, please?“
Penny: „Wait, hold on. Sorry, Will has one job, and I have 97 jobs?“
Wieso genau will sich Will opfern?
Die Jupiter als Ablenkungsmanöver zu nutzen und stattdessen auf die Fortuna zu wechseln, war jedenfalls eine geniale Strategie. (Und vielleicht die einzige Unglaubwürdigkeit der Folge, denn Kinder wären vermutlich nicht auf so eine Idee gekommen.) Ein bisschen absurd ist dagegen, dass Will einfach mal wahllos ein paar der aufgezeichneten Alien-Töne abspielt und die Schiffe der Roboter daraufhin Harakiri begehen. Da wird ein komplexes Thema wie Sprache wirklich arg vereinfacht, womit man der Story keinen Gefallen tut.
Viel mehr beschäftigt mich allerdings die Frage, was eigentlich Wills Motivation ist, allein zurückzubleiben. Sobald alle auf Alpha Centauri sind, welche Möglichkeit hätte SAR dann noch gehabt, ihn zu finden? Wieso glaubt Will, dass seine Anwesenheit alle in Gefahr bringt? Hab ich da was verpasst oder ist das nur sein Heldenkomplex? Das wird nicht nur nicht erklärt, es ist für einen Jungen dieses Alters auch irgendwie unglaubwürdig.
Tabula rasa
Wesentlich besser ist da die Reaktion der Erwachsenen auf den drohenden Angriff inszeniert. Sie sind längst zu erschöpft, um noch zu verzweifeln, die Hoffnung auf ein Überleben ihrer Kinder ist das Einzige, was sie noch antreibt. Und deshalb geht es dann auch nicht mehr darum, sich selbst zu retten, sondern darum, alle Brücken hinter sich abzubrechen. Und natürlich trifft das jeden anders. Computereinträge zu löschen ist etwas anderes als das Buch zu verbrennen, dass die eigene Tochter geschrieben hat.
Will: „We had a chance to save our parents. We took a vote.“
Smith: „That’s funny. I don’t remember getting a vote.“
Will: „And I don’t remember you being a ten to 16-year-old kid, but you ended up on our Jupiter.“
Zurück auf Anfang
Was das Ende der Folge angeht, so bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich mir jetzt veräppelt vorkommen soll oder nicht. Nach all dem Chaos und Drama steht die Familie wieder exakt da, wo sie einmal begonnen hat: allein auf einem fremden Planeten gestrandet. Plus einen durchgeknallten Roboter auf den Fersen. Also ehrlich. Ist das jetzt der Versuch einer erzählerischen Ellipse?
Danger, Will Robinson!
• Wichtige Frage in der Tat: Welcher von Pennys Jungs ist „the strong one“?
5 von 5 Bananen mit Heldenkomplex.
Was mich doch wieder nur noch mehr in meinem Gedanken bestärkt, dass die ‚Serie‘ an sich nicht unbedingt das Wichtigste ist. Sonder viel eher die Kommentare dazu.☝️
Also ich fühle mich hier vorzüglich unterhalten. Und das Beste daran ist zweifellos, ich muss die Serie gar nicht selber schauen!
(In diesem Fall denke ich, da würden mich wohl nicht einmal Adamantene Ketten, aus den Chaosschmieden halten können. Wie ihr beide das nur schafft? Wahrscheinlich jahrelange Übung…)
Von mir jedenfalls zwei Daumen hoch und 😆.
Ja, manchmal habe ich den leisen Verdacht, dass im Hinblick auf Serien ein kleiner Masochist in mir schlummert. Das in Kombination mit meinem Perfektionismus ist fatal.
Unter normalen Bedingungen würde ich das Gucken der Serie einfach einstellen. Ich reg mich sonst nicht über Dinge auf, denen ich aus dem Weg gehen kann, dafür ist das Leben zu kurz.
Aber für Jes‘ Blog mach ich es … und zugegeben, es macht auch manchmal Spaß, sich zu echauffieren. (Dahingehend wird die Serie wohl noch sehr spaßig werden.)
Auch hier wieder: Die Serie könnte ohne den Heldenkult um die Robinsons so stark sein!
Ich hatte tatsächlich einen Gänsehautmoment, als alle Kinder endlich mal aufgestanden sind und sich bemerkbar gemacht haben. In diesem Moment waren sie mutiger als die Robinsons, fand ich toll.
Leider kamen dann auch wieder die unvermeidlichen Szenen, wie der Mann auf der Jupiter, der sich bei John bedankt: „Nur dank dir und Maureen sind unsere Kinder sicher!“ – wiesoooo????
Nein, ehrlich, wieso dachten die Macher, es wäre gut, diese Szene schnell noch reinzuquetschen? Weil schon so lange keiner mehr die Überlegenheit der R.’s anerkannt hat? Denken die, man würde das sonst vergessen?
Witzig auch, dass wirklich alle mächtig ranklotzen, um alle Aufzeichnungen von Alpha Centauri binnen 30 Minuten zu vernichten – nur John und Maureen haben Zeit für ein kleines Werbevideo und sehnsüchtige Blicke.
Und natürlich kann Maureen das Buch behalten. Ich verstehe ja, dass sie es nicht hergeben will, aber der Deal war, dass alle alles vernichten. Da gabs bestimmt auch andere Eltern, denen es das Herz gebrochen hat, die aber offenbar konsequenter waren. Immer diese Extrawürste. Echt nervig.
Okay, ich habe verstanden, wieso Will so handelt. Er hatte ein Jahr, in dem sein „Ich bin an allem schuld“-Komplex Zeit hatte, so richtig zu gären. Ich verstehe, dass er es einfach nur beenden will. Und nicht mehr der Grund sein will, dass alle immer wieder attackiert werden. Gerade, wenn die schöne neue Welt so nahe scheint und er sie sicht für alle wieder kaputtmachen will.
Aber ich habe nicht ganz mitbekommen, wo er sich verstecken will, wenn alle Jupiters durch den Spalt springen. Im Ring, an den die angedockt waren? Und Smith soll ihm Rückendeckung geben? Damit bürdet er ihr auf, ihm quasi seinen sicheren Selbstmord ermöglicht zu haben. Als hätte sie sonst schon nicht genug Komplexe. Oder Probleme, Freunde zu finden.
Aber er schafft er ja doch noch – und jetzt sind es endlich wieder (fast) nur die R.’s und kein störendes Beiwerk mehr. Juhuu … nicht.
Ganz ehrlich, mir schwant Böses.
(Ist der Roboter eigentlich mitgekommen? Er war auf der Fortuna, oder? Naja er wird schon dabei sein … back to square one.)
Ja, vergiss es, von der Robinson-Verehrung kommen wir nicht mehr weg, das ziehen sie jetzt knallhart durch. 😂 „Freu“ dich auf die nächste Folge, wenn sie wieder unter sich sind und endlich ihre ganzen Probleme aufarbeiten können. 😝 Und ja, der Roboter ist bei ihnen.