Im Grunde meines Herzens bin ich ein äußerst wohlwollender Mensch. Ich würde selbst jemandem, der richtig schlechte Arbeit abliefert, noch für seine Mühe danken. Team Teilnehmerurkunde und so.
Als Reviewer ist das nicht immer von Vorteil; ich bin bekannt dafür, häufig zu milde zu urteilen. Wenn selbst Hardcore-Fans eine Serienfolge in der Luft zerreißen, bin ich diejenige, die darin noch einen tieferen Sinn erkennt und einen Gnadenpunkt vergibt.
Die Totalreinfälle, an denen selbst ich verzweifelt bin, müsst ihr in meinem Blog mit der Lupe suchen – aber sie sind da. Ein Panoptikum des Scheiterns:
Falling Skies | Strange Brew (3×08)
Wenn eh schon alles den Bach runtergeht, können wir auch eine Traumepisode schreiben, werden sich die Autoren hier wohl gedacht haben. (Quelle)
Doctor Who | Voyage of the Damned (3×14 / Christmas Special 2007)
Oh Gott, darf ich kurz Bannakaffalatta erwähnen, dessen Name eindeutig in einer bierseligen Laune entstanden ist, und der als Charakter eine einzige Witzfigur ist? (Quelle)
Doctor Who | The Unicorn and the Wasp (4×07)
Ich hatte erfolgreich verdrängt, wie absolut hirnlos die Story ist, ein klassischer Krimiplot mit unnötig reingepopelter Riesenwespe. (Quelle)
Doctor Who | The stolen Earth (4×12)
Und wie zwei verliebte Teenager rennen sie aufeinander zu, die Musik erhebt sich, Zeitlupe setzt ein – und dann: BÄMM! Ein Dalek schießt auf den Doctor, der daraufhin regeneriert. (Quelle)
Doctor Who | Journey’s End (4×13)
Gemeinsam retten sie den Tag, zerstören alle Daleks, schicken sämtliche Planeten wieder nach Hause, und der Doctor schenkt seinen Doppelgänger Rose als Lovetoy. (Quelle)
The Orville | Primal Urges (2×02)
Und dann haben wir tatsächlich noch so was wie eine Story (als B-Plot), die lieblos dahingeschludert wirkt und uns mit der klassischen Rettung in letzter SekundeTM malträtiert. (Quelle)
Lost in Space | Shell Game (2×09)
Selbst John scheint langsam genervt zu sein, als er so zu Maureen meint, nein, Schatz, du machst keine Fehler, du triffst Entscheidungen. (Quelle)
Aaah, Lost In Space, mein alter Erzfeind …
Ich hab mich damals ja so mit Hingabe drüber aufgeregt, dass es mir fast fehlt.
Mal endlich wieder echte Emotionen beim Seriengucken zu fühlen, auch wenn aus den falschen Gründen das Blut in Wallung gerät.
Vielleicht geb ich mir die nächste Staffel doch noch, just for (no) fun.
Mir fehlen die trashigen Ausreißer bei „Doctor Who“. Leider waren die letzten Staffeln für mich nicht mehr guckbar, weil zu politisch korrekt und „woke“. Bei „Lost in Space“ frage ich mich allerdings, wann die letzte Staffel wohl kommen mag. Klar, es hat sich alles verschoben, aber man hört schon lange so gar nichts mehr darüber …