„Hast du überhaupt die geringste Ahnung, wie besonders du bist?“
Die Schule bereitet sich auf den Kampf gegen die Verbrannten vor. Bloom befreit Rosalind, doch die hat eigene Pläne. Spoiler!
Dann jagen die Verbrannten also mich?
Bloom befreit Rosalind, die ihr daraufhin erzählt, dass sie Aster Dell zerstört hat, weil seine Bewohner keine Feen, sondern Bluthexen waren. Bloom wurde von ihnen entführt, was bedeutet, dass ihre echten Eltern noch leben könnten. Während Rosalind im Steinkreis vermeintlich ihre Kräfte auflädt, kehrt Bloom in die Schule zurück, die sich gerade auf einen Angriff der Verbrannten vorbereitet. Als sie erkennt, dass Rosalind dahinter steckt und die Verbrannten wegen ihr kommen, beschließt sie, sich ihnen mit der Hilfe ihrer Freunde zu stellen.
Ein paar Antworten, aber wenig Spannung
Das Staffelfinale von „Fate: The Winx Saga“ ist eine heikle Angelegenheit. Auf der einen Seite bekommen wir endlich ein paar Antworten, die viele der bisherigen Andeutungen in Kontext setzen. Gleichzeitig wirkt alles irgendwie übereilt, während gleichzeitig keine rechte Spannung aufkommen mag. Woran Bloom beispielsweise erkennt, dass die Verbrannten hinter ihr her sind, ist mir entgangen. Dass sie sich ihnen daraufhin stellen will, ist wiederum ein oft bemühtes Heldenklischee, das durch Wiederholung auch nicht besser wird. Am besten kommt „A fanatic Heart“ wohl weg, wenn man es als Auftakt zu kommenden Abenteuern versteht.
„Behaltet Ruhe und beweist Mut. Vertraut auf eure Magie. Lasst sie wissen, dass ihr zurecht in Alfea seid.“
Klare Feindbilder
Was mich persönlich vielleicht am meisten enttäuscht, ist, dass man sich nunmehr darauf festgelegt hat, wer die Bösen und wer die Guten sind. Das ist ein bisschen schade, da es gerade die Grauzonen waren, die das Ganze erst spannend gemacht haben. Nun ist aber mehr als offensichtlich, dass Rosalind entweder skrupellos bis aufs Blut oder völlig durchgeknallt ist. Was davon auch zutreffen mag, dass sie Dowling ohne jede Not tötet, lässt sich nicht mehr so einfach wegerklären wie ihr Angriff auf Aster Dell.
Wenigstens Beatrix behält vorerst ihre Ambivalenz, denn dass sie für Rosalind arbeitet, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie böse ist. Vielleicht wurde sie genauso manipuliert wie Bloom, vielleicht wird sie sogar von ihr kontrolliert. (Im Ernst, was war das mit den leuchtenden Augen bei River und Dane, als sie Rosalind begegnen?) Die wichtigere Frage lautet für mich sowieso: Hat Beatrix gelogen, was ihre Herkunft angeht? Wenn sie ebenfalls aus Aster Dell stammt, wurde sie etwa auch entführt? Oder ist sie selbst eine Bluthexe?
Wieso ist Bloom so mächtig?
Die Antwort darauf, warum Bloom so besonders ist, bleibt uns die Folge übrigens schuldig. Sicher, wir sehen, dass sie große Kräfte hat und sogenannte „antike Magie“ beherrscht. In der Sequenz, als sie die Verbrannten bekämpft, hat sie sogar Flügel aus Feuer, obwohl Feen laut Downling seit Generationen keine Flügel mehr haben. Aber eine Erklärung für all das bekommen wir nicht, es ist einfach eine Tatsache.
Wenn aber Bloom so mächtig ist (und das den Bluthexen, die sie entführt haben, auch bewusst war), sollten ihre wahren Eltern dann nicht einen gewissen Bekanntheitsgrad haben? Entweder, weil sie selbst so mächtig sind, oder weil die Entführung eines so wertvollen Feen-Babys Wellen geschlagen haben muss. In dem Punkt versagt die Serie leider völlig und kann das auch nicht mehr mit der geringen Anzahl von Episoden erklären.
„Es ist mir egal, was die anderen denken, denn zum ersten Mal hab ich tatsächlich das Gefühl, ich selbst zu sein.“
Solide, aber mit Verbesserungspotenzial
Insgesamt fällt mein Urteil über die erste Staffel von „Fate: The Winx Saga“ sehr gemischt aus. Da ich ursprünglich nicht vorhatte, die Serie zu reviewen, bin ich ohne große Erwartungen herangegangen und hab mich einfach mal mitnehmen lassen. Und während ich bei der Meinung bleibe, dass sie vieles richtig macht und aufregende Ideen hat, über die ich in Zukunft gerne noch mehr hören will, kann ich den ganzen Murks dazwischen auch nicht ignorieren.
Das größte Manko bleiben bis zum Schluss die eher formelhaften Charaktere, an denen ich faktisch null Interesse hatte. Selbst Bloom ist streckenweise einfach nur nervtötend und dämlich. Die Dialoge, gerade wenn es um Zwischenmenschliches geht, sind zum Teil unterirdisch! Und wenn das eine Serie über Freundschaft sein soll, dann bin ich die Königin von Saba.
Eine zweite Staffel wurde mittlerweile bestätigt, was mich ehrlich gesagt überrascht hat, wenn man die teils sehr schlechten Kritiken liest. (Viele davon machen ihre Meinung aber auch daran fest, dass die Serie als Live-Action-Version der Trickserie angekündigt wurde, was sie wohl inhaltlich nicht ist?) Ich bin jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung, würde mir dafür aber wünschen, dass die Autoren Nachhilfe im Schreiben von Dialogen nehmen, und insgesamt die Figuren etwas besser ausgearbeitet werden.
A fanatic Note
• Die von Bloom getöteten Verbrannten verwandeln sich in Menschen zurück. Darüber wird viel zu schnell hinweggegangen, denn das wirft ungefähr eine Million Fragen auf.
• Bloom sagt ihren Eltern die Wahrheit über sich, was uns in einer schön kitschigen, mit Musik unterlegten Collage gezeigt wird. Dieses Verhältnis ist und bleibt zweifelhaft.
• Bin ich jetzt nicht extra drauf eingegangen, aber es stellt sich heraus, dass Skys Vater noch lebt und die ganze Zeit in Solaria war. Das ergibt irgendwie nicht viel Sinn, deshalb lass ich das mal so stehen.
3 von 5 Bananen mit Flügeln.