In dieser vollgepackten Episode wird Ichabods Vergangenheit aufgerollt, Abbie sucht zusammen mit Jenny nach dem „Sin Eater“, und John Noble rettet den Tag. Waaaaalter! Entschuldigt, hier bitteschön, die Spoilerwarnung!
Ichabod wird am Grab seiner Frau betäubt und entführt. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um seine eigenen Leute, die Freimaurer, die sich zunächst dessen versichern wollen, dass er tatsächlich der echte Ichabod Crane ist, und ihn anschließend freundlich auffordern, sich selbst zu töten, um das Problem des mit ihm verbundenen kopflosen Reiters ein für alle Mal zu lösen. Derweil hat Abbie eine Vision von Katrina, die ihr von Ichabods Entführung berichtet und ihr sagt, dass sie einen „Sin Eater“ finden muss, um das Blutband zwischen Ichabod und dem Reiter zu lösen.
Nach einer dreiwöchigen Pause und dem damit einhergehenden Entzug waren die Erwartungen an diese Folge entsprechend hoch. Und erfreulicherweise wurden sie nicht enttäuscht, denn der Plot wurde gewaltig vorangetrieben, während wir gleichzeitig eine Menge neuer Puzzleteile erhalten haben. Größter Pluspunkt ist aber natürlich John Noble, der in unseren Herzen immer Walter bleiben wird. Könnten wir als nächstes bitte Gene die Kuh als Gaststar engagieren?
Wo also wollen wir anfangen? Die meiste Substanz hatten auf jeden Fall die Flashbacks, die uns viele der brennenden Fragen über Ichabods Vergangenheit beantwortet haben. Wir erfahren, dass er die Seiten gewechselt hat, als er einen gewissen Arthur Bernard verhören sollte, der ihm von Dämonen erzählte. Katrina allerdings war es, die erkannte, dass Ichabod die Gabe besitzt, Dämonen zu erkennen. Ichabod war bereit, sein Land zu verraten, als er Bernard laufen ließ statt ihn zu erschießen, und hat es sich selbst als Sünde aufgebürdet, dass er nicht verhindern konnte, dass ein Dämon ihn trotzdem tötete. So liebenswert ich das finde, insgeheim bin ich ein bisschen traurig, dass seine Sünde (die ja schon vom Sandmann in der dritten Folge angesprochen wurde) eigentlich keine war. Ich hätte es gern gesehen, wenn Ichabod auch eine dunkle Seite hat.
Was Katrina angeht, so sehen wir hier noch nicht, wie sie und Ichabod sich verlieben, obwohl durchaus Ansätze zu erkennen waren. Recht interessant ist ja, dass Katrina damals zu den Quäkern gehörte. Ich kenne mich nicht besonders aus, aber Hexen waren bei denen auch eher verpönt, oder? Aber nun wissen wir jedenfalls, wieso Ichabod meinte, Katrina hätte ihn bei ihrer ersten Begegnung nicht gemocht – sie standen auf unterschiedlichen Seiten. (Ichabod selbst spricht von unterschiedlichen Welten.) An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Katrina Abbie in ihrer Vision in ihr gemeinsames Haus mit Ichabod holt, was insofern spannend ist, weil wir dort das Schreien eines Babys hören und auch ein Kinderbett sehen können. Ich weiß, dass im Fandom bereits Befürchtungen laut geworden sind, dass sie Abbie irgendwie als Nachfahrin der beiden erklären wollen, was ich persönlich jetzt auch nicht so genial fände. Dass es aber jemanden gibt, der von Ichabod und Katrina abstammt und vielleicht sogar noch immer in Sleepy Hollow lebt, das wäre durchaus interessant.
Über die Freimaurer könnte man vermutlich ganze Abhandlungen schreiben, davon vermittelt bereits der ellenlange Wikipedia-Artikel einen Eindruck (den ich selbst auch nicht komplett gelesen habe). Was ich mitgenommen hab, ist, dass es darum geht, ständig an sich selbst zu arbeiten, um ein besserer Mensch zu werden. Auf den ersten Blick klingt es folglich recht logisch, dass Ichabod ein Mitglied ist. Andererseits sah Katrina die Notwendigkeit, das Grab ihres Mannes vor ihnen zu verstecken, weil sie wusste, dass sie ihn sonst töten würden. So ganz klar ist mir jetzt noch nicht, was die Freimaurer mit der Apokalypse oder ihrer Verhinderung zu tun haben, aber das mag auch an der Überdosis Informationen liegen. (Es wäre mir übrigens auch sehr einfach vorgekommen, wenn man einfach nur Ichabod hätte töten müssen, um den Reiter loszuwerden.)
„I thought only horses slept standing up!“ Interessanterweise hat die Folge einen Titelwechsel durchgemacht, bei Erstankündigung hieß sie noch „Join, or die“ (was auch treffend gewesen wäre). Abbie nimmt Ichabod zum Baseball mit, worauf er die Spieler auf rhetorisch gewandte Weise beleidigt. Der Knicks war auch sehr süß. Kein Vorspann diesmal, ich hoffe doch, das wird jetzt nicht der Normalfall. Ichabods Uniform in den Flashbacks ist sehr fancy, die Frisur weniger. Ichabod analysiert ganz Sherlock Holmes sein Gegenüber – ein kleiner Wink an „Elementary“? (Die Schreiber-Teams haben sich auf Twitter einen lustigen Kleinkrieg geliefert.) „If your connection with your friend is strong enough, I could use it.“ Abbie darauf ohne Zögern: „It’s strong. Use it.“ Ichabod nennt Abbie zum ersten Mal beim Vornamen, das ist die schönste Szene neben der Umarmung am Ende (die ist besonders awwww wegen des Größenunterschieds). Die sich teilende Blutlache … ich hoffe doch, es ist nicht dasselbe in Ichabods Körper passiert. Der kopflose Reiter findet Ichabods leeres Grab, inwieweit ist das relevant?
5 von 5 entführten Bananen.