Das Verwirrspiel von Traum und Realität kann spannend sein, wenn es an der richtigen Stelle kommt und gut erzählt ist. Zwei Dinge, die auf diese Folge nicht zutreffen. Spoiler!
Tom wacht in seinem alten Zuhause neben seiner Frau auf, und es scheint, als wäre die Invasion nur ein böser Traum gewesen. Doch die heile Welt trügt, er bekommt ständig Nachrichten einer gewissen Anne Glass, die er nicht einmal kennt, und dann steht plötzlich auch noch ihr Ehemann vor ihm und beschuldigt ihn, eine Affäre mit ihr zu haben. Vor allem aber tauchen immer wieder die vier Städte New York, Boston, Chicago und Jacksonville auf, und das lässt Tom dann doch misstrauisch werden.
Wenn eh schon alles den Bach runtergeht, können wir auch eine Traumepisode schreiben, werden sich die Autoren hier wohl gedacht haben. Das waren so ziemlich die nutzlosesten vierzig Minuten der Seriengeschichte, wir sind nicht einen Schritt vorangekommen, und ich war hinterher richtiggehend sauer. Das Schlimmste war eigentlich, dass komplett alles an der Folge vorhersehbar war, es wird wohl kein Zuschauer auch nur eine Sekunde lang geglaubt haben, dass Tom das alles nur geträumt hat. Dieser Kniff hätte höchstens als Staffelfinale funktioniert.
Wahrscheinlich war diese Fantasiewelt auch deshalb so frustrierend, weil sie Toms Messias-Status eher noch zementiert. Ich meine, er hatte ja offensichtlich wirklich das perfekte Leben in einem perfekten Haus mit einer perfekten Familie. Außerdem ist mir eines nicht ganz klar geworden: Wenn Karen diese Fantasie geschaffen hat, um Tom das Angriffsziel des Widerstands zu entlocken, wäre es dann nicht klüger gewesen, ihn Anne kennen zu lassen? Wäre er in dem Glauben gewesen, tatsächlich eine Affäre mit ihr zu haben, dann hätte er ihr doch bestimmt gerne eine Antwort gegeben. Oder, Moment, man hätte Tom niemals glauben machen können, dass er seine perfekte Frau betrügt, das war’s bestimmt! Diese ganzen zwanzig Minuten waren völlig sinnlos, der einzige Lichtblick war Pope als Professorenkollege. Und als dann die Rettungsmission auftaucht und Tom Karen erschießt, wussten wir auch sofort, dass er immer noch träumt, das hat einfach von vorn bis hinten nicht funktioniert.
Von Charleston haben wir naturgemäß eher wenig gesehen diese Woche, man sucht jetzt intensiv nach dem Spion, und die Ironie ist, dass nun ausgerechnet Marina unter Verdacht gerät, weil sie als Einzige kein Alibi hat.
Strange Notes. Tom ohne Bart zu sehen, war total seltsam, er sieht so verdammt jung aus! Ben mit Brille war aber süß. Weaver mit seinem Schild „The End is near“ – so was von perfekt! Glauben wir wirklich, dass Anne und Alexis tot sind? Wozu wurden sie dann in einen Kokon eingesponnen? Dämlichste Szene ever: Tom schnappt sich einen Skitter, springt vom Tower und landet mehr oder weniger unverletzt auf dem Alien.
0 von 5 träumenden Bananen.