Serien sind mittlerweile ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, und nein, ich schäme mich dessen nicht. Ich sehe nicht so viel fern, wie viele meinen, weil ich sehr gezielt auswähle und auch gelegentlich „ausmiste“, wenn mich etwas eigentlich gar nicht mehr interessiert und reine Gewohnheit geworden ist. Diese Liste zeigt nun also die Evolution, die zu meinem heutigen Serienkonsum geführt hat. Es folgt viel Blabla, deshalb ein Cut.
Der kleine Vampir
Als Kind hab ich vergleichsweise wenig ferngesehen. Nicht, weil es mir verboten worden wäre, sondern weil mich vieles einfach gar nicht interessierte. „Der kleine Vampir“ war die erste Serie, die ich wirklich geliebt habe, die mir ein bisschen Angst eingejagt hat, die ich aber gleichzeitig auch unheimlich faszinierend fand. Ich bastelte mir damals einen Umhang und sprang vom Bett, während ich mir vorstellte, ein Vampir zu sein.
Luzie, der Schrecken der Straße
Kennt das überhaupt jemand? Ich denke, das ist eine recht typische Serie für jemanden, der seine Kindheit in der DDR verlebt hat, ein tschechischer Klassiker, den ich mir unlängst auf DVD gekauft habe. Ich gebe zu, eine Weile hoffte ich wirklich, auch mal Knete zu finden, die lebt. Einfach eine sehr fantasievolle Geschichte.
Dawson’s Creek
Eine der wichtigsten Serien meiner Jugend, vor allem, da ich niemals großartig Interesse an Teenieserien hatte. Die darin üblichen Themen waren mir zu seicht, da war ich einfach zu sehr Trekkie. An „Dawson’s Creek“ fesselte mich, abgesehen von Joshua Jackson (als kleiner Vorgeschmack auf meinen „Fringe“-Crush), vor allem die Tatsache, dass die Teenies total abgeklärt waren und sehr eloquent diskutierten. Das war zwar nicht realistisch, aber spannend. Das Ende enttäuschte dann.
Buffy
Kennt ihr die Anekdote schon? Ich sah die Pilotfolge, lachte herzlich und zog anschließend vier Jahre lang eine Freundin damit auf, dass sie totaler Fan war. Aber wenn die Fernsehzeitung eine Folge als „Meilenstein der Seriengeschichte“ anpreist, schalte ich natürlich allen Vorurteilen zum Trotz ein. Die Folge war „Hush“, der Rest ist Geschichte. „Buffy“ ist eine der wenigen Serien, die ich immer gucken kann, egal welche Folge.
Deep Space Nine
Wie ihr wisst, hat „Star Trek“ meine gesamte Kindheit geprägt, dennoch gelang es erst „Deep Space Nine“, mich zum Fan zu machen. Darüber hinaus gebührt der Serie aber noch ein zweiter Ehrenplatz in meiner Liste, denn es war die allererste, die ich reviewte. Wusstet ihr nicht, oder? Ich hatte die Texte lange auf meiner Homepage, sie waren praktisch meine Eintrittskarte ins Fandom bis hin zu meinem Redaktionsposten bei TrekZone.
Akte X
Man kann die Bedeutung von „Akte X“ fürs Fernsehen eigentlich gar nicht hoch genug einschätzen, ohne diese Serie gäbe es ein ganzes Genre überhaupt nicht. Ich stieg damals im Laufe der ersten Staffel ein, mochte Scully mit den roten Haaren auf Anhieb und wartete jahrelang vergebens auf den Kuss zwischen ihr und Mulder. Meine Mutter hat sich neben mir auf dem Sofa immer totgegruselt, ich fand’s meistens lustig, das Ende war allerdings Mist.
emergency room
Nicht ganz der Beginn meiner Leidenschaft für Arztserien, aber wer gibt schon gerne zu, als Kind die „Schwarzwaldklinik“ geguckt zu haben? Heute wirkt „emergency room“ vergleichsweise altbacken, damals waren das hohe Tempo und die realistische Atmosphäre absolut neu. Ich blieb übrigens bis zum Schluss treu, obwohl es nach dem Weggang von Noah Wyle einfach nicht mehr dasselbe war.
Battlestar Galactica
Eine Serie, von der ich anfangs so wenig erwartete, und die mir dann doch richtig zu Herzen ging. Die Filme aus den 80ern fand ich immer furchtbar, weil sie so offensichtlich ein Billigabklatsch von „Star Wars“ waren, doch der Serie gelang es, die Idee zu übernehmen und etwas völlig Eigenständiges daraus zu machen. Starbuck war meine Heldin, die Geschichten waren teilweise herausragend, der Soundtrack immer genial, und das Ende besser als viele meinen.
LOST
Nun, das wisst ihr, ich war besessen von „LOST“. Zwei Dinge sind erwähnenswert. Zum einen war das nach „Deep Space Nine“ erst die zweite Serie, die ich reviewte, aber die, die mich für diese Tätigkeit begeisterte und so zu vielen anderen Projekten dieser Art führte. Und zum anderen war es die erste Serie, die ich im englischen Original schaute, in dem Fall ab der dritten Staffel, weswegen ich mich auch sofort in den schottischen Akzent von Desmond verliebte. „LOST“ war keine Serie, sondern ein Phänomen.
Doctor Who
An dieser Stelle könnten etliche Serien stehen, denn in den letzten drei, vier Jahren habe ich so vieles neu angefangen wie in meinem ganzen Leben nicht. Aber es ist nur fair, „Doctor Who“ zu nennen, weil es schon was bedeuten muss, wenn man drei Jahre durchhält, obwohl man den Hauptdarsteller nicht mag, in der wagen Hoffnung, es könnte irgendwann wieder besser werden. Und es wurde besser. Viel besser. Gott, ich verehre Steven Moffat!
Okidoki. 😉
ich freu mich jetzt schon.
So genau kann ich das gar nicht festpinnen, so wie ich Dich inzwischen kenne, passen die Sachen einfach gut.
Sorry wegen Facebook, ich bin da selber irgendwie reingerutscht (mit Twitter als Einstiegsdroge). Aber Du verpasst nicht wirklich was, ich schreib nur Blödsinn. Ehrlich.
Und ob ich mich wirklich an eine Review der Miniserie wagen soll … hm, das muss ich mir noch überlegen. Ansonsten auf jeden Fall im Brief.
Inwiefern passt das zu mir?
Hm, ja, ich könnte noch andere Listen machen, muss mal gucken, an was ich mich so erinnere. Eine Top10 wird es zwar nicht, aber für eine Top5 müsste es reichen.
Ich will auch mal auf deine FB-Seite gucken. Aber als nicht-Accounthalter geht das wohl nicht, oder? Teuflischer Hype. -.-
Ansonsten würde ich mich über ein ausführlicheres Review zur Serie von Stolz&Vorurteil freuen, eben, weil sie mir so viel bedeutet. (Hier oder im nächsten Brief, wie du magst.)
Wie cool, Du hast echt total andere Sachen geschaut, aber irgendwie passt alles sehr gut zu Dir. 🙂
Mit TNG bin ich auch mehr oder weniger aufgewachsen, es war halt die Zeit, und ich hab's sehr gemocht. Aber DS9 mit der politischen und religiösen Komponente fand ich schließlich doch spannender.
Übrigens, über die Szene, wo Darcy völlig random baden geht, hab ich mich bei Facebook live beim Gucken ausgelassen. 😛 Ich hab halt den Film zuerst gesehen, das ist wie mit "Doctor Who", da ist auch der erste Doctor der einzig wahre. Trotzdem gefiel mir die Miniserie schlussendlich besser als erwartet.
Machst Du auch noch die anderen Listen? Ich bin gespannt!
Da ich bis zu meinem neunzehnten Lebensjahr kein Kabelfernsehen besessen habe, und danach auch nicht recht mit Serien warm wurde, ist meine Ausbeute recht gering. Ich habe mein Hirn aber mal malträtiert, und was mir so eingefallen ist, ist folgendes:
Also, die erste Serie, von der ich je Fan war, nannte sich "Die Fliegenden Ärzte". Das ist so lange her, dass ich gar nicht mehr richtig weiß, um was es ging, außer natürlich um fliegende Ärzte. Aber als die Serie damals abgesetzt wurde, habe ich lange getrauert.
Ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal als Kind von "Star Trek – Das Nächste Jahrhundert" gehört habe: In einem Holzhüttchen auf dem Spielplatz. Eine Klassenkameradin meiner Schwester erzählte, dass eine gewisse Deanna so eklig lange Nägel hätte, und damit war mein Interesse geweckt. Seit diesem Tag habe ich mich mehr und mehr in die Serie verliebt, ich bin damit wortwörtlich aufgewachsen. Keine Frage, dass ich mir dann sofort die gesamte Serie auf DVD zugelegt habe, und sie heute noch extrem gern sehe. In naher Zukunft soll es alle Folgen aufbereitet auf BluRay geben, dass ich da noch einmal zuschlagen werde, ist Ehrensache.
Ich packe "Stolz und Vorurteil" hier hinein, weil ich die BBC-Miniserie zuerst kannte und sie der Hollywood-Verfilmung um *Welten* vorziehe. Colin Firth IST Mr. Darcy wie er leibt und lebt. Und allein die Szene, wie er aus dem See steigt und tropfnass Elizabeth begegnet, ist reinster Zucker. Die beiden haben meine Teenagerfantasien beflügelt, eloquente Wortduelle sind nach wie vor unheimlich sexy.
Und noch eine BBC-Serie passt hier her: "Merlin". Mein erster Gedanke über das Konzept der Serie war: "Was ist das denn für ein Mist? Eine schwarze Guinevere, und Merlin und Arthur sind jugendliche Freunde?" Aber dann habe ich mich stante pede in die Darsteller verliebt, allen voran in den genialen Colin Morgan als Merlin. Sein Gesicht muss man einfach lieben, man muss lachen, wenn er lacht, und bekommt feuchte Augen, wenn er verzweifelt. Er hat es einfach drauf, Emotionen aller Art direkt ins Herz zu transportieren. Ich halte ihn für einen der begabtesten Jungdarsteller unserer Zeit, und wünsche ihm eine große Karriere. Sie Serie an sich ist nett, sehr liebevoll gedreht, aber ohne die sympathischen Charaktere und die tolle Chemie untereinander wohl kaum einer meiner Favoriten.
Und zuletzt noch drei Zeichentrickserien, zwei aus Japan und eine aus Amerika.
Letztere ist "Avatar-Herr der Elemente", leider nicht besonders gut mit echten Menschen verfilmt. Aber die animierte Serie ist sehr gut, die Geschichte mitreißend und herzerwärmend umgesetzt.
"Samurai Champloo" und "Cowboy Bebop" bilden hier den Abschluss, ich will auch gar nicht länger schwafeln. Beide Animeserien sind grandios gut, toll gezeichnet, die Geschichten spannend und tragisch, zum Schreien komisch und an anderen Stellen unheimlich traurig. Tiefgehend, berührend, einfach genial.
Und dat wars.