Daredevil | No good Deed (3×03)

„When you find me, what are you prepared to do?“


Matt dringt bis in das Hotel vor, in dem Wilson Fisk untergebracht wurde. Doch was nun? Spoiler!

Be careful that you don’t become the monster

Während Karens Boss Ellison sie vom Fall Wilson Fisk fernzuhalten versucht und Foggy beim zuständigen Bezirksstaatsanwalt auf taube Ohren stößt, gelingt es Matt, sich Zugang zu dem Hotel zu verschaffen, in dem er untergebracht wurde. Doch Fisk wird viel zu gut bewacht, und Matt muss sich zudem der Frage stellen, wozu er diesmal bereit ist. Derweil findet Karen eine überraschende Verbindung: Offenbar hat Fisk eben dieses Hotel erst vor kurzem gekauft.

Der Teufel auf der Schulter

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der Mann, der sich selbst als Teufel von Hell’s Kitchen bezeichnet, von einer Halluzination in Gestalt von Wilson Fisk (in engelsgleichem Weiß!) verfolgt wird, der ihn anstachelt. Schlag die Wache einfach nieder! Wie weit bist zu bereit zu gehen? Wirst du mich diesmal töten? Fake-Fisks Sticheleien sind vor allem deshalb so effektiv, weil wir wissen, dass er genau so mit Matt reden würde, stünde er ihm wirklich gegenüber – während er gleichzeitig unerreichbar ist.

Das Ganze wirft aber natürlich noch eine andere Frage auf: Verliert Matt langsam den Verstand? Er ist sich zwar offenbar dessen bewusst, dass Fake-Fisk nur Einbildung ist, aber das ändert nichts daran, dass er seinen Worten glaubt, als kämen sie von ihm selbst. Depression, Todessehnsucht und nun auch noch Halluzinationen … es sieht wirklich nicht gut aus.

Fisk: „God returned your hearing just in time to hear my name chanted by the crowds. Just in time to learn in the long run, I won! You lost! Does that sound like God’s forgiveness?“
Matt: „No. Sounds like Hell.“

Aus Freunden werden Unbekannte

Das eigentlich Tragische aber ist, dass Matt andere in seine Abwärtsspirale mit hineinzieht. Einfach nur, weil es da immer noch Menschen gibt, die sich um ihn sorgen. Die Szene in der Bar, als er Foggy mehr oder weniger sagt, hey, du siehst mich zwar, aber ich bin gar nicht da, ich bin tot für euch und alle anderen, die ist schlicht grausam. Und Matt meint das nicht böse, das ist einfach nur seine Realität. Keine Freunde zu haben, macht es einfacher, sich selbst als Monster zu sehen.

Bis zu einem gewissen Grad haben ihn Foggy und Karen vermutlich sowieso längst abgeschrieben. Foggy noch eher als Karen, denn er war ja wirklich überzeugt, dass er tot ist. Aber die Rückkehr von Wilson Fisk erschwert es ihnen, nach vorne zu blicken. Ihn hinter Gitter zu bringen, war schließlich das, was sie in Staffel 1 zusammengeschweißt hat, und jeder Einzelne von ihnen hat ein Interesse daran, dass er dort bleibt. Das ist etwas, womit sich Matt wohl oder übel wird anfreunden müssen.

Fisk: „You saved my life last night.“
Dex: „We all make mistakes.“

Fisk bleibt vorerst in Deckung

Dass Fisk einen eigenen Plan verfolgt, ist natürlich spätestens dann offensichtlich, wenn Karen das Geflecht aus Briefkastenfirmen entwirrt und herausfindet, dass das Hotel, in dem er festgehalten wird, längst ihm gehört. Vorerst allerdings ist er auf die Hilfe des FBI angewiesen, bis Vanessa in Sicherheit und – darauf pocht Fisk – näher bei ihm ist. Solange lässt er sich von den Agenten auch noch als „asshole“ beschimpfen, ohne eine Miene zu verziehen.

Der freundliche Soziopath vom FBI

Auch über Dex erfahren wir diesmal mehr, und das passt nun doch schon deutlich besser zu einem potenziellen Bösewicht als zu einem FBI-Agenten. Als er vor dem Psychologen von Julie anfing, mit der er immer Pizzaessen geht, war ich mir sicher, dass er sie nur erfunden hat. Stellt sich raus, Julie existiert – aber Dex ist nicht ihr Freund, sondern ihr Stalker. Ob sie seine Ex oder eine zufällig aus der Menge gepickte Frau ist, die ihm gefällt, wissen wir nicht. Verdammt, wir wissen noch nicht mal, ob sie wirklich Julie heißt!

No good Notes

• Matt gibt sich zur Abwechslung mal als sehend aus, das war interessant.
• Und wie er mucksmäuschenstill durch die Tiefgarage huscht und nach und nach die FBI-Leute erledigt, ist extrem beeindruckend. Dass es anschließend in unkontrollierte Gewalt ausartet, macht den Kontrast nur umso deutlicher.

4 von 5 halluzinierten Bananen in Weiß.

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