Lost in Space | Pressurized (1×07)

„This isn’t giving up. This is saving your life.“


Ein Unfall des Tankwagens führt zum Streit zwischen Victor und Judy, die beide unterschiedliche Prioritäten haben. Spoiler!

We sacrificed the fuel for nothing

Die zunehmenden seismischen Aktivitäten erschweren die Rückkehr des Teams mit dem geborgenen Treibstoff und führen schließlich zu einem schweren Unfall. Während Victor der Treibstoff wichtiger ist, besteht Judy darauf, den verletzten Evan zu retten und dafür einen Teil der Fracht zu opfern. John und Maureen landen mit ihrem Chariot derweil in einem Moor und finden auf diese Weise endlich die Gelegenheit, sich auszusprechen. Und Dr. Smith versucht, den Roboter wieder zusammenzusetzen.

Unterschiedliche Prioritäten

„Pressurized“ konfrontiert uns mit einem Dilemma, für das es eigentlich keine richtige oder falsche Lösung gibt. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass ein Leben immer mehr wert ist, ganz egal, wogegen es aufgewogen wird. Das gilt umso mehr für Judy, die als Ärztin einen Eid geschworen hat, Menschen immer und um jeden Preis zu helfen. Das heißt aber nicht, dass Victor automatisch unrecht hat, denn den Treibstoff zu behalten, heißt auf lange Sicht, viele Menschenleben zu retten statt nur eines. Das mag grausam erscheinen, doch ein Anführer muss solche Entscheidungen treffen können. Schade nur, dass „Lost in Space“ dem Zuschauer nicht zutraut, sich eine eigene Meinung zu bilden, und Victor am Ende deshalb als waschechten Egoisten charakterisiert, der den letzten Rest Treibstoff dazu nutzen will, seine eigene Familie zu retten.

Schocktherapie statt Eheberatung

Wie ich schon in der Pilotfolge prophezeit habe, führt die Gefahrensituation dieser Folge auch dazu, dass sich John und Maureen wieder annähern. Obwohl ich das Timing etwas seltsam finde (erst letzte Folge hat Maureen durchblicken lassen, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht), freut mich das irgendwie trotzdem. Es wirkt stimmig, und das ist etwas, was ich gar nicht erwartet habe. Eingeschlossen im Chariot und dem sicheren Tod ins Auge blickend, haben beide die Freiheit, ehrlich zu sein, und statt sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, erkennen sie, dass sie beide ihren Anteil daran hatten, dass die Beziehung gescheitert ist. Aber sie geben auch zu, dass sie einander immer noch lieben, und auch wenn das noch keine Garantie dafür ist, dass es diesmal besser funktioniert, ist es definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. So gesehen, ja, zählt mich ab sofort zu den John/Maureen-Shippern.

My name’s not Smith, it’s June Harris

Dass der Roboter nicht allzu lange außer Gefecht bleiben würde, war ebenfalls abzusehen. Wie viel von dem, was passiert ist, Smith voraussehen konnte, oder ob ihr Plan gewissermaßen unterwegs entsteht, ist dabei nicht immer eindeutig. Zumindest aber scheint sie ein klares Ziel zu haben, denn wie sie im Selbstgespräch offenbart, hat sie nicht vor, sich selbst die Hände schmutzig zu machen, sondern will stattdessen den Roboter die Drecksarbeit erledigen lassen. Die Tatsache, dass sie praktisch im selben Atemzug erklärt „I’m going to be a productive member of the colony“, unterstreicht nur, wie gestört diese Frau wirklich ist.

Danger, Will Robinson!

• Auch Will hat dazugelernt und sagt sofort, dass der Roboter die Waffe gedruckt hat. Und Smith springt sogleich in die Bresche und verdächtigt Victor.
• Johns „I love you“ kam aus tiefstem Herzen, aber Maureens „I love you too“ mit ihrer Heliumstimme war trotzdem besser.
• Dammich, vielleicht hätte Maureen doch lieber gleich was gesagt wegen dem Schwarzen Loch. Jetzt erfahren es alle nach und nach per Flurfunk, und das macht alles nur noch viel schlimmer.

4 von 5 im Moor versunkenen Bananen.

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