Der Doctor kann die Silurians dazu bewegen, sich mit den Menschen an den Verhandlungstisch zu setzen. Doch da hat er die Rechnung ohne die wahrhaft menschliche Natur gemacht. Vorsicht vor dem Spoiler!
Die Dinge laufen nicht ganz so wie geplant. Während es Amy gelingt, sich und Mo zu befreien, werden der Doctor und Nasreen gefangengenommen. Derweil lässt sich Ambrose von Alaya provozieren und tötet sie – kurz bevor der Doctor die Silurians soweit hat, dass sie verhandeln wollen. Als sie mit der toten Alaya nach unten kommen, droht die Situation zu eskalieren.
Definitiv besser als der erste Teil. „Cold Blood“ konzentriert sich stärker auf die Thematik zweier um dieselben Ressourcen konkurrierender Rassen und bezieht seinen Reiz aus der Hoffnung auf ein friedliches Miteinander, für das der Doctor ultimativ steht. Doch während er in Amy und Nasreen die Vertreter der Menschheit sieht, ist es eher die Borniertheit einer Ambrose, die die menschliche Natur tatsächlich repräsentiert. Eine sehr ehrliche und entlarvende Geschichte.
Das einzige Problem, das ich hier hatte, war das Tempo, mit der sich Ambrose von der besorgten Mutter zur egozentrischen Mörderin entwickelt hat. Womöglich hätte es der Story ganz gut getan, wenn es mehr als nur zwei Seiten gegeben hätte. Nicht nur für eine Zusammenarbeit oder dagegen. Wenn man sich unsere heutige Gesellschaft anschaut (die hier ja letztendlich porträtiert wird), wäre Ambrose mit ihrer Einstellung keineswegs in der Minderheit gewesen, ganz im Gegenteil. Und dass speziell Tony, der zweifellos davon ausgehen muss, dass er an dem Gift sterben wird, so gelassen reagiert, ist im Grunde ziemlich unglaubwürdig.
Doch ich drücke mich vor dem größten Batzen dieser Folge: Rorys Tod. Der kam so völlig aus dem Nichts und war dabei so schnörkellos inszeniert, dass ich ehrlich gesagt nur komplett schockiert da saß und nicht glauben konnte, was ich da gerade sehe. Schlimmer noch, Rory ist nicht einfach nur gestorben, er wurde von dem Riss aus der Existenz gelöscht. Der Doctor versucht verzweifelt, Amys Erinnerung an ihn wach zu halten, doch am Ende ist alle Mühe vergebens. Er muss nun nicht nur mit den Schuldgefühlen leben, Rorys Tod mitverursacht zu haben, er ist auch der Einzige, der noch weiß, dass es ihn jemals gab. Der Verlobungsring, den er letzte Folge noch so demonstrativ in die TARDIS zurückgebracht hat, wird unter Garantie noch eine Rolle spielen. Ob Rory damit auf irgendwie magische Weise zurückgeholt werden kann, darf vorerst allerdings erst mal bezweifelt werden.
Cold Notes. Okay, Elliots Dyslexie war doch nicht wichtig. Kann man von einem Elektroschocker sterben? Silurians offenbar schon. Das Gegenteil der berühmten „fixed points in time“ sind „temporal tipping points“, wenn alles möglich ist. In 1.000 Jahren sollen sie wieder aufwachen und erneut verhandeln – Stoff für eine weitere Folge? Am Ende sieht Amy nur noch sich selbst auf dem Hügel winken, das war irgendwie die traurigste Szene überhaupt. Und das Teil, das der Doctor aus dem Riss holt, ist ein Stück seiner TARDIS … uh-oh.
4 von 5 Bananen mit Elektroschocker.