Da will der Doctor einmal ein bisschen allein sein und die Aussicht auf dem Mars genießen, schon steckt er mittendrin in einem „fixed point in time“ und kann nur (mit extra traurigem Gesichtsausdruck) zusehen. Hach, Spoiler!
Aus einer Laune heraus besucht der Doctor den Mars und wird dort von einem Roboter aufgegriffen, der ihn zur Bowie Base bringt, der ersten menschlichen Station auf dem Roten Planeten. Doch schnell stellt er fest, dass er sich den falschen Tag für einen Höflichkeitsbesuch ausgesucht hat, die Katastrophe, bei der die Station aus ungeklärten Gründen explodiert, steht kurz bevor. Und dann werden einige Crewmitglieder plötzlich von einer seltsamen Krankheit befallen, die sie in wasserspeiende Monster verwandelt.
Selten hat mich eine Folge mehr gespalten als „The Waters of Mars“. Es gibt so unglaublich gute Ansätze hier, so erwachsene Themen, aber das alles wird überschattet vom gottgleichen Gebaren des Doctors, der sich reichlich uninspiriert zum „Time Lord Victorious“ aufschwingt, bevor er ganz bedröppelt eine Vision eines Oods hat und vor seinem scheinbar unausweichlichen Tod davonrennt. Es ist im Grunde schade um eine wirklich gute Geschichte, deren sonst einzige Schwäche die unterirdisch schlecht umgesetzten Monster sind.
Eines der wiederkehrenden Themen bei „Doctor Who“ sind die sogenannten fixen Punkte in der Zeit. Der Doctor versucht, Adelaide Brooke zu erklären, dass es gewisse Ereignisse gibt, die die Geschichte auf eine Weise beeinflusst haben, dass man sie nicht einfach verändern kann, ohne massiven Schaden anzurichten. So weit, so gut. Auch wenn Brooke für meinen Geschmack ein bisschen zu gelassen darauf reagiert, dass sie einen Zeitreisenden aufgegabelt haben, verinnerlicht sie seine Worte so sehr, dass sie zum unausweichlichen Ende einen kühlen Kopf bewahrt und trotz eines Doctors, der in sinnlosen Aktionismus verfällt, tut, was zu tun ist und die Selbstzerstörung der Station auslöst. Das Problem beginnt meines Erachtens in dem Moment, als der Doctor die letzten drei Überlebenden zur Erde zurückbringt, wo sich Brooke anschließend selbst tötet, um die Geschichte wieder auf die Spur zu bringen. Aber wie ist das jetzt noch möglich? Wie kann es dieselben Auswirkungen haben, wenn sie mysteriöserweise auf der Erde statt auf dem Mars stirbt? Noch dazu durch eigene Hand? Und wie haben eigentlich die anderen beiden der Öffentlichkeit erklärt, dass sie ohne jede Zeitverzögerung am Tag der Explosion wieder auf der Erde aufgetaucht sind?
Leider erfahren wir nur sehr wenig über die Monster, denn Potenzial wäre genug da gewesen. War es ein Virus, der da im Eis geschlafen hat? Warum reagiert Maggie auf das „Ancient Martian“, in dem der Doctor sie anspricht? Wieso wollen die davon befallenen Menschen unbedingt zur Erde, da sie doch offenbar selbst genug Wasser produzieren? Und was zum Teufel hatten die Ice Warrior damit zu tun?
The Notes of Mars. „State your name, rank, and intention.“ – „The Doctor, doctor, … fun?“ Ich dachte ja ernsthaft, die Möhre ist schuld an der ganzen Misere. Immerhin beginnt mit ihrem Verzehr alles. Der Doctor gibt so viele Weisheiten à la „water is patient“ oder „water always wins“ von sich, dass es schon fast albern wirkt. Wieso eigentlich hat der Dalek die junge Adelaide nicht getötet? Er kann ja wohl kein Interesse an der Erhaltung der Geschichte gehabt haben. Und David Tennant durfte in dieser Folge wirklich ausgiebig traurig in die Kamera gucken.
2 ½ von 5 wässrigen Bananen.