Unsere Helden finden in Charleston ein neues Zuhause, doch die Freude währt nicht lang, denn die tatenlose Ruhe dort kommt ihnen irgendwie spanisch vor. Achtung, Spoiler!
Die 2nd Mass wird in Charleston begeistert aufgenommen, und Tom trifft sogar seinen alten Professor Manchester wieder, der die provisorische Regierung darstellt. Doch der Frieden währt nur kurz, kaum dass sich die Gerüchte um Toms Entführung und die Zusammenarbeit mit einer angeblichen Skitter-Rebellion herumsprechen. Als ein Junge mit entfernter Steuerung vor den Toren von Charleston auftaucht und nach Tom verlangt, ist das für Manchester endgültig zu viel, er wendet sich sogar an Pope, um mehr über Tom herauszufinden. Der plant derweil mit Weaver die Flucht aus Charleston.
Ich bin ein bisschen zwiegespalten, was diese Folge angeht, was mutmaßlich daran liegt, dass der Spannungsbogen über eine Doppelfolge verteilt viel glaubwürdiger gewesen wäre. Da begrüßen sie die Widerstandskämpfer zu Beginn noch mit Standing Ovations, und keine zehn Minuten später werden sie schon ausgegrenzt und argwöhnisch beobachtet? Das einmal außen vor gelassen, finde ich die zugrundeliegende Story aber durchaus interessant, denn sie zeigt, dass die Probleme der Menschen immer dieselben sind, ganz egal, wie die äußeren Umstände aussehen. Es geht immer um Macht, und das führt zwangsläufig zu Konflikten.
Natürlich hängt alles an der Frage, was hat es mit Charleston auf sich? Alles ist von der ersten Minute an ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Sie haben richtige Apartments, fließend Wasser und Strom, Medikamente, eine Schule, eine Kantine … Und doch wirkt alles irgendwie nicht richtig, die Leute sind wie Schafe, die jeden Gedanken an die Gefahr außerhalb ihres neuen Kaufhaus-Zuhauses geradezu panisch ausblenden. Und Manchester (den ich in Gedanken und in meinen Notizen die ganze Zeit Locke nannte) unterstützt dieses Gebaren, ja, er macht es vor! Das schreit alles danach, dass Charleston keine von den Menschen gegründete Kolonie ist, sondern das vom Fishhead vorgeschlagene Auffangcamp, um die Menschen unter Kontrolle zu halten. Um ehrlich zu sein, ich wäre fast enttäuscht, wenn es nicht so wäre, denn dann wären die Beweggründe der Menschen dort nicht nachvollziehbar und Manchester ein ziemlich lahmer Bösewicht.
The Price of great Notes. Weaver und seine Tochter werden wiedervereint, das kam unerwartet. Es war nachgerade irritierend, wie viele aus anderen Serien bekannte Gesichter in Charleston herumliefen, vor allem Taggart aus „Eureka“. Die drucken in Charleston sogar eine eigene Zeitung, wow. Die Behandlung, die Anne von diesem Oberarzt erfährt, erinnerte mich ein bisschen daran, wie die Autoren mit der Figur umgehen. War das übrigens Napoleon auf dem Gemälde in Manchesters Büro? Und die Beziehung zwischen Hal und Maggie wird gerade sehr albern, muss das sein?
4 von 5 Bananen, die nicht Locke sind.