Das Trio kann dem Master in die Gegenwart folgen, wo sie herausfinden, dass er es innerhalb kürzester Zeit zum neuen Premierminister Englands gebracht hat. Und der enthüllt, dass er eine Allianz mit einer Alienrasse eingegangen ist – angeblich zum Wohle der Menschheit. Achtung, Spoiler!
Der Doctor, Martha und Jack folgen dem Master mithilfe von Jacks Vortex Manipulator ins 21. Jahrhundert und finden schon bald heraus, dass der vor wenigen Tagen zum Premierminister gewählte Harold Saxon in Wirklichkeit der Master ist. Martha versucht, ihre Familie zu warnen, doch es ist bereits zu spät. Derweil eröffnet Saxon der Welt, dass er Kontakt zu einer Alienrasse namens Toclafane hat, die ihnen Technologie und Schutz anbieten. Und das klingt für den Doctor nun gar nicht nach dem Master …
Diese Folge hat ohne Zweifel ein Problem: den Master. Während der Plot außergewöhnlich stark ausfällt, kann die Charakterisierung des Masters als manischer Hampelmann doch eigentlich nur ein schlechter Witz sein. Tatsächlich lässt sich erahnen, wohin man mit der Figur wollte, doch ob es nun am Drehbuch oder an John Simm liegt, es hat nicht funktioniert, und das macht es umso unglaubwürdiger, dass alle um den Master herum so dermaßen eingeschüchtert sind. Das ist schade, denn wie der Doctor an einer Stelle schon sagt, es gibt nur noch sie zwei, und wenn man sie schon nicht zu Freunden macht, dann hätte man sich vielleicht wenigstens auf eine echte Feindschaft festlegen sollen. So ist das nichts Halbes und nichts Ganzes, vor allem, da sich die beiden Figuren viel zu sehr ähneln.
Wer sind die Toclafane? Der Master erklärt dem Doctor, wenn er es wüsste, würde es ihm die Herzen brechen. Im Grunde finde ich es erstaunlich, dass die Menschheit (zumindest aus Russell T. Davies‘ Sicht) so wenig lernfähig ist. Man würde doch meinen, die Menschen wären etwas skeptischer, nachdem sie bereits mehrfach von Aliens angegriffen wurden. Doch nein, eine Alienrasse verspricht ihnen den Himmel auf Erden im Tausch gegen Freundschaft, dann muss das wahr sein. Oder hat es damit zu tun, dass der Master offenbar jeden hypnotisiert hat? So ganz bin ich ohnehin nicht dahintergestiegen, wer da nun eigentlich wen an der Leine führt. Der Master hört das Trommeln angeblich schon sein Leben lang, doch der Rhythmus ist offenbar auch dafür verantwortlich, dass ihm die Menschheit zu Füßen liegt.
Das Beste an der Folge war ohnehin die Dynamik zwischen Martha, Jack und dem Doctor, wobei ich mir immer noch wünschte, sie würden irgendwie darauf eingehen, dass Jack damals ja auch mit dem neunten Doctor geflirtet hat, was er beim zehnten nicht tut. Gleichzeitig deutet er später an, dass er ihn doch anhimmelt. Wie auch immer, sie bilden ein gutes Team, und am Ende gibt Jack Martha seinen Vortex Manipulator, damit wenigstens sie sich retten kann. (Wenngleich ich einwenden möchte, unter dem Gesichtspunkt, was Martha bisher geleistet hat, ist es schon arg weit hergeholt, dass sie allein irgendeine Rettungsmission organisiert kriegt.)
The Sound of Notes. Natürlich hat Saxon seine Frau nicht nur eingeweiht, wer er wirklich ist und was er vorhat, sie steht auch noch voll drauf. Das Prinzip Companion auf die Spitze getrieben, ich find’s genial. Der Flashback nach Gallifrey, wo der achtjährige Master als Initiation in den Vortex sah und offenbar verrückt wurde, war aufschlussreich, zeichnet aber ein recht archaisches Bild der Timelords. „I found a pen, a sweet, a bus ticket and … have you met the wife?“ Dieser Satz fasst den Master eigentlich ganz gut zusammen. Er hat die TARDIS in eine „Paradox Machine“ umgebaut, es wird allerdings noch nicht erklärt, was sie tut. Wie typisch war das eigentlich, dass sich der amerikanische Präsident einfach so anmaßt, für die ganze Welt zu sprechen? Dafür wurde er auch als Erster gegrillt. Der Song am Ende heißt übrigens „Voodoo Child“ und ist von den Rogue Traders.
3 ½ von 5 manischen Bananen.