„Not in Kansas anymore, are we?“ In dieser Folge erfahren wir endlich, wie es Abbie ergangen ist, während Ichabod einen erneuten Versuch unternimmt, sie zu finden. Derweil bekommt es der Rest des Teams mit einem lebendig gewordenen Gargoyle zu tun. Spoiler!
Abbie findet sich in den Katakomben wieder, einem Ort, an dem es niemals Nacht wird, und wo sie weder Hunger noch Durst verspürt. Nach und nach erkundet sie die Umgebung und findet sogar ein Schwert, doch eine Lösung, wie sie wieder nach Hause kommt, sucht sie vergebens. Als Ichabod per Astralprojektion auftaucht, glaubt sie die Rettung zum Greifen nah, doch auch Pandora erscheint und löst die Verbindung zwischen Ichabods Körper und Seele. Unterdessen hält Jenny, Joe und Sophie ein zum Leben erwachter Gargoyle auf Trab.
„Incident at Stone Major“ ist eine fast perfekte Folge, an der es viel zu loben und wirklich nur sehr wenig zu kritisieren zu gibt. Schade ist, dass man nicht mutig genug war, hier einmal vollständig auf Abbie und Ichabod zu fokussieren, wie es bei „Agents of S.H.I.E.L.D.“ in der großartigen Folge „4,722 Hours“ mit Jemma gemacht wurde. Dieser Teil der Folge hatte nämlich bei weitem mehr emotionale Wucht als das Monster of the Week, mit dem sich der Rest der Gruppe herumschlagen musste, außerdem wäre dann das Gefühl von zehn vergangenen Monaten stärker herausgekommen.
Ich glaube, es war jedenfalls nie so offensichtlich wie hier, wie stark das Band zwischen Abbie und Ichabod tatsächlich ist. Und ja, ich gebe zu, ich habe fest damit gerechnet, dass sie einander am Ende ihre unsterbliche Liebe gestehen und zusammen ins Bett springen. Es sprach sehr vieles dafür, machen wir uns nichts vor. Die Tatsache, dass Ichabod Leib und Leben aufs Spiel setzt, um in Astralform zu ihr zu kommen. Die Tatsache, dass Abbie, um einigermaßen bei Verstand zu bleiben, mit einem imaginären Ichabod spricht und ihn so gut kennt, dass sie sich am Ende sogar in seine Denkweise hineinversetzen kann, um einen Weg nach Hause zu finden. Und schließlich die Tatsache, dass Ichabods Seele quasi per Anhalter mit Abbie zurückkehren kann, so dass sie sich am Ende gewissermaßen gegenseitig retten. Es gab kaum je eine schönere Szene in der Serie als die, in der Ichabod ihre Hand hält und es so aussieht, als wolle er sie nie wieder loslassen.
Wie gesagt, der Plot um den Gargoyle war im Grunde eine klassische Monstergeschichte, die auch relativ konservativ erzählt wurde, wenngleich es immerhin ganz amüsant war, wie sich Jenny und Sophie erst mal anzicken, bevor sie schließlich doch einen gemeinsamen Plan aushecken, der den Gargoyle zur Strecke bringt. Und ganz weltlich ohne Zauberei, das fand ich wiederum sehr amüsant.
„Abbie would drink a ton of coffee and find some detail, and Crane would do that thing with his hands. ‚I’ve seen this before, Leftenant.’“ Wie Jenny und Joe erklären, wie Ichabod und Abbie vorgehen würden, ist einfach nur zum Kugeln. Wir sehen zum ersten Mal Daddy Mills – als Jenny bei ihm einbricht. „Haters gonna hate.“ Die Idee mit dem Sandsack zur Zeitmessung fand ich übrigens überraschend clever. Auch wenn Abbies Kleidung noch viel zu gut dafür aussah, dass sie sie angeblich seit zehn Monaten nonstop trägt, fand ich es schön, dass wenigstens ihre Frisur sichtlich darunter litt, dass sie ohne Haarpflegemittel in einer Höhle lebt.
5 von 5 astralprojizierten Bananen.