„Wie kannst du ein Vampir sein?“ entfuhr es Shea endlich. „Ich meine, es ist hellichter Tag!“
„Und du glitzerst gar nicht“, fügte Arwel amüsiert hinzu.
Jeder Autor hat ein Thema, das ihn so brennend interessiert, dass er Skrupel hat, etwas darüber zu schreiben, wenn es nicht absolut weltbewegend genial ist. So versuche ich es immer zu erklären, wenn ich gefragt werde, wann ich denn endlich mal eine Vampir-Geschichte schreibe. Seit ich denken kann, faszinieren mich Vampire, und wir reden hier nicht über im Sonnenlicht glitzernde Schmuse-Vampire, sondern von Dracula, von Nosferatu, kurz dem wirklich gefährlichen Tier. Als Teenie las ich mich durch einen Großteil der Romane von Anne Rice, ich schaute „Buffy“ und „Moonlight“ und aktuell „True Blood“, selbst „Twilight“ gab ich zumindest eine Chance. Aber gerade, weil mich das Thema so fesselt und ich mich mit soziokulturellen wie medizinischen Hintergründen beschäftigt hab, könnte ich es nicht ertragen, eine Story zu schreiben, die nur „okay“ ist.
Dass es Vampire im Universum von „Arwel“ gibt, das wusste ich von vornherein, nur die Regeln hatte ich bislang nicht festgelegt, weil sie eigentlich nicht so früh auftauchen sollten. Durch den Wegfall von „Sturmtief“ bot es sich nun aber an, nach der Schwarzmarkt-Geschichte ein weiteres dunkles Kapitel der Märchenwelt aufzuschlagen. Ich erfinde das Genre nicht neu, nehme aber all das, was mir woanders gefallen hat, und verbinde es zu einer hoffentlich spannenden Story, die sich sogar ein kleines bisschen an Bram Stoker anlehnt.
Die viele freie Zeit über Weihnachten und Neujahr hat jedenfalls gut getan, denn ich konnte seit langem endlich mal wieder richtig ins Schreiben eintauchen statt nur Abends nach der Arbeit ein Stündchen zu investieren. Zudem habe ich mir die Kritik einer Betaleserin zu Herzen genommen und versucht, wieder zu dem zurückzufinden, was eigentlich das Wichtigste beim Schreiben ist: Zeigen, nicht erzählen. Aktuell befindet sich mein Team jedenfalls kurz vorm Wendepunkt der Story, ein wenig schaffe ich heute sicher noch, und ab nächster Woche geht’s dann leider wieder nur im Schneckentempo weiter.
Twilight (AT)
Detektelfe Arwel, Story Nr. 6
Seite 25
Arwel gesamt: 149 Seiten
Das ist wirklich das Drama, wenn man nur nebenberuflich Autor ist. Es bringt zwar wirklich was, sich für jeden Tag mindestens eine Seite vorzunehmen, aber es raubt einem irgendwie den Spaß am Schreiben an sich. Aber mit "Arwel" bin ich mittlerweile sehr hoffnungsvoll, die Sache mausert sich. 🙂
Daumen hoch, denn ich kann das gut nachvollziehen. Vor wenigen Jahren habe ich selbst diese Zeit investiert und kann daher gut verstehen und nachvollziehen, wie anstrengend das sein kann und v.a. auch ernüchternd, wenn man immer nur wenig Zeit hat.
Hoffe, mit Arwel wird's was. 🙂