Habe ich schon mal erzählt, dass ich passionierte Dschungelcamp-Guckerin bin? Das qualifiziert sich heute nämlich als Begründung dafür, warum ich diese Woche tendenziell eher so nicht an „Arwel“ gearbeitet habe. Wenn ich nach Feierabend jeweils die aufgezeichnete Folge vom Vorabend gucke, ist der Nachmittag halt auch gelaufen, und nein, ich sehe gar nicht ein, jetzt plötzlich Experimente zu machen und darauf zu verzichten! 😉
Doch ich sagte tendenziell, und das heißt, ich mag zwar vielleicht nicht an „Arwel“ weitergeschrieben haben, doch in der Schublade ist sie deshalb ja nicht gleich gelandet. Im Gegenteil, ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mich ein bisschen in die Psychologie meiner Figuren eingearbeitet. Ha, werdet ihr jetzt sagen, sollte ich das nicht irgendwann am Anfang mal gemacht haben? Doch Fakt ist auch, man lernt seine Figuren erst im Laufe der Handlung richtig kennen, weshalb sie zu Beginn eher Stereotypen waren und jetzt so langsam runde Persönlichkeiten werden.
Was macht eigentlich eine gute Charakterisation aus? Das ist vermutlich wieder etwas, was jeder Autor und auch jeder Leser unterschiedlich definiert. Es sind gewiss die klassischen Merkmale wie Aussehen, Vergangenheit, Motivation, doch meiner Meinung nach gehören auch eine Menge Kleinigkeiten dazu. Ich mache mir zum Beispiel immer den Spaß, mir zu überlegen, welches das Lieblingsbuch meiner Protagonisten ist, welche Musik zu hören, bei welchem Film sie heimlich im Kino geweint haben. Das meiste davon wird der Leser nie erfahren, aber mir gibt es einen Einblick ins Gefühlsleben der Figuren, und das hilft beim Schreiben wirklich ungemein.
Mit Prognosen für die kommende Woche halte ich mich zurück, denn das Dschungelabenteuer läuft noch ein Weilchen, und das gibt mir außerdem die Gelegenheit, mal über die Choreographie des Showdowns nachzudenken, der bislang noch keine konkrete Form in meinem Kopf hat.
Twilight (AT)
Detektelfe Arwel, Story Nr. 6
Seite 31 (+/- 0 Seiten)
Arwel gesamt: 155 Seiten
Oh, der Familienhintergrund spielt eine wichtige Rolle! Da wäre Arwel, die von ihrem Vater aufgezogen wurde und immer wie er sein wollte. Shea, deren Familie stark den Traditionen der Märchenwelt verpflichtet ist. Und schließlich Lorian, der sich von seinem Vater und allem, wofür er steht, losgesagt hat. Ich liebe so was, Drama pur!
Ich denke, wenn man sich wirklich intensiv mit einer Story auseinandersetzt, passiert es im Grunde ganz automatisch, dass man sich Gedanken über die Figuren macht. Sie werden zu Freunden, und über die möchte man ja auch mehr wissen. 😉
Vergiss die Familie nicht! Jedes verkorkste Leben beginnt mit den Eltern. ;P
Nein, im Ernst: Der Hintergrund der Charaktere ist immer sehr wichtig. Beherzigt man das nicht, wirken sie blass und eindimensional.
Find ich gut, dass du dir da Gedanken machst. 🙂