Der Schreibtisch bestand aus dunklem Eichenholz und stand in einem ziemlich unspektakulären kleinen Büro mit weiß gestrichenen Wänden, graublauem Linoleumfußboden und einer Tür mit Milchglasscheibe, auf deren Außenseite in schlanken Großbuchstaben genau zwei Wörter geschrieben standen: ARWEL und PRIVATDETEKTIVIN. Arwel, das war die junge Frau, die hinter dem Schreibtisch saß, genüsslich eine Zigarette rauchte und ärgerlich die Katze anfunkelte, die sich erdreistete, auf ihrem Schreibtisch herumzuschleichen. Vor allem aber war Arwel eine Elfe.
Kennt ihr diese „Simpsons“-Folge, in der Moe zum Dichter wird und dann von einem anderen Autoren gefragt wird, wie er auf den Titel seines Werks gekommen ist? Als er dann ansetzt, er habe dabei Hilfe gehabt, stöhnen alle Anwesenden schockiert auf. Ich fand diese Szene immer schon herrlich, weil sie so verdammt treffend ist. Der Titel ist Mysterium, Heiligtum, Problemzone.
Bei mir ist es meistens so, dass ich mir zu Beginn eines Projekts einen treffenden Namen ausdenke, der vor allem dazu dient, die Datei auf meinem Rechner irgendwie zu benennen. Doch je länger es dann diesen Namen trägt, desto schwerer wird es, später noch einen anderen zu finden, der vielleicht nicht so direkt ist, aber dafür die Leser neugierig macht. Wer kauft schon ein Buch mit dem Titel „Remo“? Bei „Arwel“ hatte ich dieses Problem im Grunde nie, denn von dem Tag an, als ich sie zur „Detektelfe“ machte, musste das Buch so heißen. Was mich nicht davor bewahrt, mir die Fingernägel abzukauen bei der Suche nach passenden Titeln für die einzelnen Geschichten. Einige mag ich ja wirklich, aber wie einfallslos ist denn so was wie „Der Traumdieb“? Maaaaann, Gehirn, streng dich mal ein bisschen an!
Von der Woche kann ich ansonsten aber nur Positives berichten. Ich habe die Überarbeitung vom „Traumdieb“ schwungvoll in Angriff genommen und es geschafft, die Story schon auf den ersten acht Seiten um vier Seiten zu erweitern. Keine Ahnung, wie ich das gemacht hab. Und als nächstes steht sogar eine komplett neue Sequenz an, die Arwels normalen Alltag zeigen soll, in dem sie tüdeligen Omis ihre fortgelaufenen Katzen zurückbringt.
Der Traumdieb
Detektelfe Arwel, Story Nr. 1
Seite 8 der Überarbeitung
Arwel gesamt: 170 Seiten