Einem Professor wird in beide Augen geschossen, alles deutet zunächst auf einen Mord in der chinesischen Glücksspielszene hin, als plötzlich der Assistent des Profs unter Verdacht gerät. Doch die Beweise sind ein bisschen zu auffällig, was Holmes misstrauisch macht. Ich warne wie immer vor Spoilern!
Holmes kränkelt vor sich hin, doch viel schlimmer als seine Grippe findet er die Langeweile. Da kommt der bizarre Mord an einem Professor gerade recht, auch wenn alles ein bisschen zu deutlich auf dessen Assistenten als Täter hinweist, der offenbar zudem noch eine Affäre mit der Frau des Opfers hatte. Watson versucht zunächst, Holmes‘ Grippe zu kurieren, zieht es dann aber doch vor, ihren Ex Liam im Gefängnis zu besuchen und ihre neu gewonnenen Ermittlerfähigkeiten zu nutzen, um ihn dort rauszuholen.
Auch wenn es meine Zusammenfassung des Inhalts vielleicht nicht vermuten lässt, ich fand die Folge gut. Sie war nicht herausragend, weil der Fall der Woche gerade bei näherer Betrachtung einiges an Glaubwürdigkeit verliert. (Wer arrangiert ernsthaft den Mord an sich selbst, um jemand anderen ins Gefängnis zu bringen? Und wer lässt sich dafür auch noch ausgerechnet in die Augen schießen?) Aber die Geschichte war insgesamt gut verpackt, deshalb kann ich darüber hinwegsehen. Einzig, dass Watson schon wieder ihr eigenes Ding macht, hat mich echt aufgeregt, ich dachte, die Idee der Show wäre ein Ermittler-Duo?!
Reden wir über Liam. Er ist eine interessante Ergänzung in Watsons Vergangenheit, weil seine Drogensucht als Erklärung dafür genutzt wird, warum sie sich nach ihrer Karriere als Chirurgin der Tätigkeit als Betreuerin gewidmet hat. Andererseits ist er nicht gerade ein gutes Beispiel für ihre Fähigkeiten, denn erstens ist er rückfällig geworden, und zweitens taucht er am Ende beim Entzug nicht auf, obwohl er’s versprochen hatte. Nicht, dass Holmes je einen Betreuer gebraucht hätte, aber das würde mir trotzdem zu denken geben. (Darf ich an dieser Stelle aber gleich eine Lieblingsstelle der Folge erwähnen? Als Holmes noch nicht weiß, dass Liam nie ein Patient von Watson war, fragt er sie, wie lange sie miteinander gearbeitet haben, bevor sie miteinander geschlafen haben. Das klang nämlich ein bisschen so, als würde er seine eigenen Chancen kalkulieren.)
Chinesische Notizen. Wieder einmal war der englische Originaltitel viel besser gewählt, weil er rückblickend bereits die Lösung verriet: „You do it to yourself“. Holmes funktioniert das Badezimmer zum Denkraum um, wo Watson nicht mehr duschen will, obwohl er eigentlich gar nichts dagegen hat, solange er das Klo deswegen nicht verlassen muss. Die fing so gut an, und dann wurde plötzlich ein schrecklich offensichtlicher und peinlicher Microsoft-Werbespot draus. Buh! „Erzählen Sie mir was, was ich noch nicht weiß.“ – „Ein Schweine-Orgasmus dauert 30 Minuten.“ Die Sache mit dem Tee, die war von vorne bis hinten genial. Erst Holmes‘ „nein, ich bin Brite, das ist kein Tee“, und dann Watsons Erklärung, dass die Wirkung wissenschaftlich bewiesen sei, bis hin zu stärkeren Erektionen. „Von Ihrer Mutter?!“ In solchen Momenten haben die Zwei echt eine Dynamik, warum die Autoren nicht konsequenter damit arbeiten, ist mir ein Rätsel. Ich mochte das „Bee“-Shirt von Holmes. Ach, und angesichts der Hochzeit von Frau Professor und dem Hiwi wirkte er irgendwie sehr reserviert, ist das nur mir aufgefallen?
4 von 5 Bananen mit Grippe.
Hey, sorry, dass ich hier erst jetzt antworte. Ich war die letzten Tage unterwegs, um Wohnungen zu besichtigen (mit Erfolg übrigens). Na ja, inzwischen ist die Folge nicht mehr so präsent bei mir, aber die Tablet-Szene macht mich weiterhin fertig, die war mir einfach zu offensiv gemacht. In anderen Serien ist mir das bisher nie sooo aufgefallen.
Über die Mode in der Serie könnte man tatsächlich mal diskutieren, Watsons Stil ist ja teilweise auch so eher … skurril. Bei Holmes wirkt komischerweise alles putzig, getreu dem Motto, immerhin kann er sich schon selbst anziehen. 😛
Ach, das ist auch in anderen Serien so? Siehste, mir ist das hier zum ersten Mal aufgefallen, aber es war einfach auch sehr auffällig gemacht. Mir kam's wie ein Fremdkörper in der Szene vor.
Ahahaha, ich musste auch so grinsen, als er sein Surface mit Touch Cover hervorgezogen hat. Tja, Genies stehen auf Windows Tablets… oder wie?
Ich finds jetzt nicht so schlimm, weil Tablets ja derzeit ziemlich in sind; und die Smartphones werden ja auch alle Nase lang in die Kamera gehalten.
Peinlicher finde ich da die schwarzlicht-beleuchteten Plexiglastafeln bei CSI und Co., auf denen die Ermittler mit Leuchtstiften rumkritzeln. Das ist ein reines, pseudo-cooles Fantasieprodukt, wohingegen viele Menschen tatsächlich eine kurze Internetrecherche auf ihrem Tablet durchführen. Vor allem auf dem Klo. 😉
Die Folge war gut – oder sagen wir: sie wäre sehr gut gewesen, wenn die Lösung des Falls nicht schon wieder so weit hergeholt und überaus praktisch herbeigezaubert gewesen wäre. Ach, der zuerst angeheuerte Mörder installiert zufällig eine Überwachungskamera vor der Wohnung, und das spätere Opfer guckt sich auch noch so praktisch um, dass er perfekt zu sehen ist. Huuu, endlich der entscheidende Beweis, Glück gehabt! -.-
Und dann das fanfictionartige Ende mit dem "Sie lieben diese Frau doch eh schon, dann heiraten sie sie mal schnell und alles ist im Lack!" – "Hey, praktische Idee! Ich hab die Ringe quasi in der Tasche und das Standesamt steht schon Spalier."
Äh, whut?
Das "Bee"-Shirt ist mir auch aufgefallen, besser als die geringelten Verbrechen, die er sonst anhat. Zum Thema Mode fällt mir noch ein darauf hinzuweisen, dass Lucy Liu echt auf monstermäßigen Hacken unterwegs ist. Immer, wenn die Kamera mal ihre Schuhe einfängt, bekomme ich Fußschmerzen.
Mein Highlight war, als der dunkelhäutige Detective über die Mahjongg-Steine mehr wusste als Holmes. Sein Gesicht!!! Hihihi~
Ein wenig schade fand ich, dass Watson nie Mandarin gesprochen hat. Die Folge hätte eine Steilvorlage geboten, gerade als die Chinesen so taten, als würden sie kein Englisch verstehen. Chance vertan! Die Schauspielerin kanns jedenfalls.
Liam fand ich etwas ermüdend, er war eigentlich nur dazu da, Watson als aufopferungsbereite, stets vorsichtig-optimistische Suchtberaterin darzustellen, die nebenbei auch ein mehr oder weniger vorhandenes Liebesleben hat. Und noch ein Kerl, der sie enttäuscht.
Das Ende, als Holmes sie nicht allein warten lassen will, fand ich dann recht cheesy.
Besser wäre es gewesen, wenn Watson nicht in der Suchtklinik wartet, sondern gar nicht erst hingeht. Das hätte ihr eine erfrischende Portion Zynismus, was den Glauben an Heilungschancen rückfälliger Junkies angeht, verliehen und damit eine sympathische Delle in ihrem Heiligenschein.
Alles in allem eine ganz okay-ige Folge. Die nächste klingt witziger, mal sehen, was sie bringt.
Die Werbung für Windows/Microsoft und v.a. das Tablet Surface nimmt in einigen Serien überhand. Auch bei Arrow sehe ich immer wieder übergroß das Windowslogo in vielen Szenen oder in Großaufnahme wie leicht und simpel doch der jeweilige Charakter das Surface bedienen kann.
Etwas weniger auffällig ging's wohl nicht? <.<