Im Schnelldurchlauf | Serien im Dezember

„Ich war immer so, wie die Leute mich haben wollten.“
(„Wilderness“)

Ein kurzer Serienmonat, das seid ihr von mir gar nicht gewohnt, was? 😄 Na ja, der Dezember hat natürlich viele andere Ablenkungen, und so wahnsinnig viel hatte Prime für meinen Geschmack auch nicht mehr zu bieten. Ich warne dennoch höflichst vor dem Spoiler!

The Boys (Staffel 4)

Durch seinen Missbrauch von Temp-V ist Butcher am Ende und hat bestenfalls noch ein halbes Jahr zu leben. Die Zeit will er nutzen, um Ryan aus den Fängen von Homelander zu befreien, der bereits eifrig dabei ist, seinen Sohn medial auszuschlachten. Doch MM hat endgültig die Nase voll von Butchers Alleingängen und schmeißt ihn aus dem Team. Derweil rekrutiert Homelander zwei neue Supes für die Seven: Firecracker, die eine persönliche Vendetta gegen Starlight führt, und Sister Sage, die klügste Person der Welt. Hughie sorgt sich um seinen Vater, der nach einem Schlaganfall im Koma liegt.

Ich weiß eigentlich nicht, was ich zu „The Boys“ noch schreiben soll. Das ist so eine Serie, die ich halt weiter schaue, weil sie (noch) nicht total doof ist, aber so richtig bei der Sache bin ich schon lange nicht mehr. Die vierte Staffel wirft zudem viel zu viele Plots durcheinander, ohne dass ein kohärentes Ganzes daraus wird. Mal ist Homelander der Feind, dann wieder Neuman, dann doch wieder Homelander, da soll noch einer mitkommen. Ekelkram gibt es jedenfalls auch diesmal wieder mehr als genug, und Hughie sagt es am Ende selbst: Man stumpft mit der Zeit ab.

2 ½ von 5 Bananen mit einer kleinen Melange von Halluzinogenen.

Wilderness (Miniserie)

Liv und Will scheinen das perfekte Paar zu sein: jung, erfolgreich und sehr, sehr verliebt. Als Will kurz nach der Hochzeit befördert wird, ziehen sie nach New York, Liv gibt ihren Job als Journalistin auf und will stattdessen einen Roman schreiben. Als sie Will beim Fremdgehen erwischt, schmeißt sie ihn kurzerhand raus, doch um die Ehe zu retten, überredet Will sie zu einem Roadtrip. Was er nicht ahnt: Liv will den Ausflug nutzen, um ihren untreuen Ehemann bei einem „Unfall“ in der Natur loszuwerden. Dann taucht plötzlich die Konkurrentin selbst auf und wirft alle Pläne durcheinander.

Was ist nur aus der süßen kleinen Clara Oswald geworden? Ich kannte Jenna Coleman bislang eigentlich nur aus „Doctor Who“ und war auf das hier irgendwie nicht vorbereitet. Liv ist eine spannende Figur, auf der einen Seite die devote Ehefrau, immer lächelnd, immer im Hintergrund. Dann wiederum steckt so viel Berechnung in ihr, so viel heruntergeschluckte Wut, sorgfältig versteckt hinter dem Lächeln. Vor allem wegen ihr funktioniert „Wilderness“, der Plot als solcher hat zwar ein paar Ecken und Kanten, überrascht aber nur selten wirklich.

4 von 5 Bananen in roter Jacke.

„Um das Licht zu entdecken, müssen wir erst die Dunkelheit erfahren.“
(„Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“)

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Staffel 2)

Ohne sich zu erkennen zu geben, gewinnt Sauron in Mordor das Vertrauen von Adar und kehrt anschließend nach Eregion zurück. Dort gibt er sich vor Celebrimbor als Annatar aus, den Herrn der Geschenke. Gemeinsam schmieden sie sieben weitere Ringe der Macht für die Zwerge und – gegen Celebrimbors Überzeugung – neun für die Menschen. Da sie ahnt, dass Sauron in Eregion ist, überzeugt Galadriel den König, eine kleine Truppe unter Elronds Führung zu schicken. Sie laufen den Orks direkt in die Arme. Der Fremde macht sich derweil zusammen mit Nori und Maxi auf den Weg nach Rhûn.

Was ist das nur, dass ich Leute mit spitzen Ohren immer so unerhört sexy finde? Doch, das ist im Kern mein Urteil zur zweiten Staffel „Die Ringe der Macht“. Inhaltlich war ich etwas überfordert mit den vielen Plots. (Hätte ich das mit der wöchentlichen Ausstrahlung verfolgt, wäre ich so frustriert gewesen, weil einzelne Plots immer wieder eine Folge aussetzen, bevor es dort weitergeht.) Den ganzen politischen Númenor-Quatsch fand ich fürchterlich öde, wird das irgendwann noch wichtig? Dennoch, irgendwie macht die Serie in ihrem übertriebenen Pathos viel Spaß – auch wegen der sexy Elben.

4 von 5 Bananen, die krankhaft von Schmuck besessen sind.