Ichabod möchte in Erfahrung bringen, was aus seinem Sohn geworden ist, doch dafür muss er Katrina im Fegefeuer besuchen. Die einzige Person, die das seiner Meinung nach bewerkstelligen kann, ist Henry Parrish. Der ist von dieser Aussicht weniger begeistert. Bald wissen sie, wieso. Spoiler!
Ichabod besteht darauf, dass sie herausfinden müssen, was mit seinem Sohn passiert ist, zum einen sicherlich aus persönlichen Gründen, zum anderen aber auch, weil er vielleicht für sie von Nutzen ist, wenn Moloch ein so großes Interesse an ihm hatte. Dafür lässt er sich von Henry Parrish, dem „Sin Eater“, in einen Zustand zwischen Leben und Tod versetzen, so dass er Katrina im Fegefeuer treffen und zur Rede stellen kann. Zwar erfährt er, dass sein Sohn Jeremy hieß und bei Grace aufwuchs, doch nach ihrem Tod verlieren sich die Spuren, und ihre Recherchen werden vom Wüten eines Golems unterbrochen, der Ichabod offenbar aus dem Fegefeuer gefolgt ist.
Obwohl ich mit dieser Folge im Grunde sehr zufrieden bin, weil sie so vieles angesprochen hat, habe ich gleichzeitig doch das Gefühl, dass noch so viel mehr hätte kommen können. Ich meine, die Tatsache, dass wir so wenig von Jeremy gesehen haben und die Hexen sein Herz nur gestoppt haben statt ihn anständig zu töten, schreit doch geradezu danach, dass da noch was kommt. Vielleicht sogar Jeremy selbst, obwohl ich nicht weiß, ob ich so einen Plot haben will. (Mir kommen gerade schaurige Erinnerungen an eine gewisse „Angel“-Staffel.) Und was haben wir diese Woche gelernt? Kindern niemals gruselige Puppen schenken!
Auf jeden Fall tat mir Ichabod die ganze Folge über so furchtbar leid. Ich denke, man kann seine Form der Trauer eigentlich gar nicht nachvollziehen, er weiß, er hatte einen Sohn, doch der hat sein Leben gelebt, ohne seinen Vater jemals kennengelernt zu haben. Sein Handeln war in jeder Sekunde nachvollziehbar, von seiner Besessenheit, alles zu tun, um mehr über ihn herauszufinden (obwohl er sicher nicht gedacht hat, dass Henry ihn strangulieren würde), bis hin zum Showdown, wo er dem Golem dafür dankt, dass er für Jeremy da war, als er selbst es nicht konnte. Es klang zum Schluss sogar fast ein bisschen so, als nehme er Abschied von seinem Sohn, und ich hab das dumme Gefühl, das könnte eine Vorahnung sein. Dass Ichabod irgendwann seinen wiederbelebten Sohn töten muss, wie er dessen Golem töten musste, weil keine Worte dieser Welt seiner Raserei ein Ende setzen konnten.
Und so vieles kommt noch auf uns zu. Zum einen erfahren wir hier, dass Katrinas eigener Hexenzirkel dafür verantwortlich ist, dass sie ins Fegefeuer verbannt wurde. Mehr noch, sie waren es, die ihren Sohn „getötet“ haben. Ich persönlich habe zwar nicht verstanden, was ihre Motive waren, aber womöglich kommt noch etwas Licht in die Sache. Die zweite wichtige Information liefert uns Moloch selbst, als er Crane sagt, dass er sich Abbies Seele holen wird, besser gesagt, dass Crane es sein wird, der sie ihm aushändigt. Nach derzeitigem Stand der Dinge würde ich mal behaupten, dass er das nicht freiwillig tut, doch wenn ich eines aus Mystery-Serien gelernt habe, dann, dass sich Motive, auch die edelsten, ganz schnell ändern können. Also, ich bin gespannt!
„So if I went out with a guy and we had awful intercourse, we’d be going on a second date?“ Interessanterweise hieß die Folge bei Erstankündigung „Grace“. Können wir bitte aufhören, ständig Flashbacks zu Szenen zu bringen, die erst vor wenigen Folgen passiert sind? Wir Zuschauer sind nicht blöd, so was macht nur das Tempo kaputt. Sorry, aber diesmal kam mir Henry noch mehr wie Walter Bishop vor. Dafür Goldsterne an Tom Mison, der mich Ichabods Schmerz wirklich hat sehen lassen. Mathematik, du alte Bitch, 6.000 Nachkommen? Die Szene mit dem Mistelzweig war … interessant. Wollte Ichabod wirklich einen Kuss? Bah, waren die Hexen hässlich, das musste doch nicht sein. „You embroidered my name on some oversize hosiery … how odd.“
4 ½ von 5 Bananen im Fegefeuer.