Der Krieg war vorbei, die Galaxis versank in Chaos und Anarchie, die Regierung war machtlos. Und die Schatten lauerten im Dunkel des beginnenden Vergessens.
Neben der Schreibblockade lautet der zweite große Feind der Kreativität Desillusion. Seit mehr als einem Jahr bin ich nun schon auf der Suche nach einem Verlag für meine „Arwel“, und den Großteil dieser Zeit habe ich mit Warten verbracht. Ich glaube nach wie vor daran, dass der Roman gut und anders ist und sein Publikum finden würde, gäbe man ihm nur die Chance. Trotzdem bin ich aktuell an dem Punkt angelangt, wo es mir wie die größte Zeitverschwendung aller Zeiten vorkommt, eine Fortsetzung für etwas zu schreiben, was womöglich nie veröffentlicht wird.
So habe ich dieser Tage die Notbremse gezogen und lege „Arwel“ nunmehr auch offiziell auf Eis, bis ich weiß, ob und wie es weitergeht. In gewisser Weise war die Entscheidung eine Erleichterung, denn die letzten Wochen ging es nur noch schleppend voran, und fehlende Zeit war längst nicht mehr der Grund dafür. Ich muss mich an dieser Stelle trotzdem bei meinen Betas entschuldigen, die bereits auf neuen Lesestoff gewartet haben und das angefangene Kapitel nun vorerst nicht zu Gesicht kriegen werden.
Stattdessen habe ich meine Arbeit an „Dhenari“ wiederaufgenommen, was ja vielleicht auch den einen oder anderen freuen wird. Das Universum ist ein völlig anderes, was auch einen anderen, epischeren Schreibstil von mir verlangt, und ich gebe zu, auch das tut gut. Ich habe es mir mit meiner „Arwel“ vielleicht ein bisschen zu bequem gemacht und genieße nun die Herausforderung einer Space Opera. Abgesehen davon hat auch dieser Roman das Potenzial, eines Tages Verlagen angeboten zu werden.
Die nahende Osterzeit werde ich nun nutzen, um hoffentlich das erste Kapitel so schnell wie möglich abzuschließen und meinen Beta-Lesern zukommen zu lassen. Um das zu schaffen, werde ich meinen Blog für zwei Wochen in den Urlaub schicken, seid also nicht traurig, wenn hier erst mal Funkstille herrscht.
Kapitel 1 – Veränderungen
21 Normseiten
Naja, es kann natürlich jeder halten, wie er will, aber ich empfinde es als falschen Ansatz, gerade *nicht* nur um des Schreibens willen zu schreiben. Gerade in unserer Situation als völlig unbekannte Hobbyautoren.
Wenn man mal etwas fertig hat, kann man es den Verlagen probehalber anbieten, und wenn es dann was wird – super.
Beim zweiten Buch oder einer vereinbarten Fortsetzung kommt dann eh noch der Druck, etwas abliefern zu müssen, weil etwas erwartet wird.
Ich weiß nicht, ob dieser Druck, den du dir jetzt schon auferlegst, sich positiv oder negativ auf den Schreiben auswirkt. Manche Autoren kranken gerade deswegen am Fortsetzungsroman, weil das Locker-Leichte von der Prä-Vertrags-Ära weg ist und man nur noch seine Lektoren, Agenten und das Publikum befriedigen muss.
Ich wünsche dir aber, dass es dich eher anspornt, als es bei mir der Fall wäre. Vielleicht muss es das sowieso, wenn du damit mal auf regelmäßiger Basis deinen Lebensunterhalt verdienen willst.
Ich weiß, worauf du hinaus willst, und verstehe auch die Enttäuschung, aber du musst auch bedenken, dass ich vor zehn Jahren an einem gänzlich anderen Punkt im Leben war als heute. Heute arbeite ich zwischen 40 und 50 Stunden die Woche und muss für die Zeit zum Schreiben andere Freizeitaktiviäten zurückstellen. Und ja, ich stehe dazu, dass ich veröffentlicht werden möchte, denn ich möchte irgendwann einmal zumindest teilweise vom Schreiben leben können, um dann die Freiheit zu haben, auch mal wieder was um des reinen Schreibens willen zu schreiben. Das nächste "Arwel"-Buch würde mich, realistisch betrachtet, erneut für ein bis zwei Jahre binden, in denen ich nichts anderes produziere, was ich Verlagen anbieten kann. Solange ich also nicht weiß, ob es zu was führt, ja, solange ist es leider Zeitverschwendung. Das ist bitter und nicht der Punkt, an dem ich mich vor zehn Jahren gesehen habe, aber wie gesagt, ich will in weiteren zehn Jahren nicht immer noch mäßig bezahlte Werbetexterin sein.
Wie schade!
Etwas veröffentlichen zu wollen kommt mir vor wie der größte Kreativitätskiller schlechthin. Anstatt zu schreiben, weil es einem Spaß macht (und man daher auch auf die Wünsche und Vorstellungen der Verlage und der Leser in spe pfeift), erlegt man sich damit ein Korsett auf – und das Ergebnis sieht man hier.
Ich meine, ich freue mich auf Dhenari ebenso, aber ich weiß nicht recht, ob ich die Veränderung, die du gerade durchmachst, wirklich gutheißen soll.
Früher hast du die ganzen Star Wars-FF-Kapitel geschrieben, und wenn dich jemand gefragt hast, ob das nicht Zeitverschwendung sei, weil es ja sicher niemals verlegt werden wird, hast du auch mit den Achseln zucken und darauf hinweisen können, dass du in erster Linie für dich und den Spaß schreibst und nicht für irgendwelche Erwartungen, verlegt zu werden.
Und jetzt lässt du dir durch ein "Nein" oder ein Schweigen von Verlagen diesen Spaß nehmen.
Versteh mich nicht falsch, wie gesagt, ich freue mich auch darauf, dass ich den Anfang von Dhenari bald in der Hand halten kann, aber ich kann nicht umhin zu bedauern, dass du jetzt anders an die Sache herangehst, als noch vor Beginn deiner Verlags-/Agentensuche. Denk mal dran, wo Dhenari jetzt wäre, und ob dir nicht etwas Wichtiges in deiner Schreibentwicklung fehlen würde, wenn du zu Neubeginn-Zeiten schon so über vermeintliche "Zeitverschwendungen" gedacht hättest …
Ja, mir ist auch wichtig, dass keiner denkt, ich würde "Arwel" aufgeben. Die Warterei zehrt nur an den Nerven und hilft nicht sonderlich beim Schreiben. Mich ganz auf ein anderes Projekt zu konzentrieren, funktioniert einfach besser.
Mein erster Roman war eine Space Opera, 2008 geschrieben und 2013 veröffentlicht. Mein zweiter Roman harrt seit 3+ Jahren – er ist nicht tot, aber ich glaube an sein Potenzial und warte auf einen guten Moment. Die großen Verlage schreiben immer Nein – sie haben ihre Übersetzungen und großen Namen.
Man braucht einen langen Atem für sowas, aber das wird schon. 🙂