„If removed improperly, incalculable timelines might converge at once, ripping every molecule around us into infinite directions, over and over again, for eternity.“
Die Discovery hat sich einen Time Bug eingefangen, wodurch Burnham und Rayner unkontrolliert durch die Zeit springen. Spoiler!
Are you stuck in a time loop right now, Stamets?
Die Discovery erreicht ihr nächstes Ziel, doch Burnham und Rayner, die sich gerade auf die Brücke beamen wollen, springen plötzlich scheinbar zufällig durch die Zeit. Rayner kommt zu dem Schluss, dass sie einen sogenannten Time Bug an Bord haben müssen, eine verbotene Technologie aus dem Temporalen Krieg. Sie machen Stamets ausfindig, der sich durch seine Tardigraden-DNS ebenfalls außerhalb der Zeit befindet und den Bug aufspürt. Da der jedoch durch eine Barriere geschützt ist, müssen sie die Brückencrew dieser Zeit für ein gewagtes Manöver gewinnen.
Nichts wirklich Neues, aber unterhaltsam
Ah, gut, sie haben gemerkt, dass sie keine ganze Staffel mit einer Schnitzeljagd füllen können, und streuen etwas Zeitreise-Chaos ein. Das Verrückte ist, es funktioniert auch noch! Obwohl ich wie üblich nicht mal die Hälfte des Technobabbels verstanden habe und auch keine wirklich neuen Ideen auftauchen, ist „Face the Strange“ angenehm kurzweilig. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich die meisten der vergangenen Plots längst verdrängt hatte. Osyraa? Control? Stimmt, da war mal was …
„There’s been a spore breach! Evacuate now or … mushrooms will grow on your lungs.“
Super-Captain Burnham teilt ihre Weisheit
Natürlich geht es wie immer in erster Linie um Michael, aber ich möchte mir gerne einreden, dass Rayner in der Story zumindest nicht ganz unwichtig ist. Wie ich schon zu Beginn der Staffel prophezeite, läuft es nun tatsächlich darauf hinaus, dass Michael als der bessere Captain hingestellt wird und Rayner bewundernd zu ihr aufschaut. Versteht mich nicht falsch, sein Führungsstil ist zweifellos veraltet, aber das heißt ja nicht automatisch, dass Michaels Kuschelkurs das Nonplusultra der Mitarbeiterführung ist.
Aus Sicht einer Angestellten wäre ich jedenfalls entsetzt, würde mein Chef meinen Teamleiter vor uns allen zu einem offensichtlich negativen Vier-Augen-Gespräch bitten. Mir fehlt da schlicht das Einfühlungsvermögen, Rayner hat schließlich einen ganz anderen Hintergrund als Michael. Sie macht bei weitem nicht alles richtig, ist aber offenbar über jede Kritik erhaben, und Rayner bedankt sich sogar noch für ihre Geduld mit ihm! Das ist enttäuschend, überrascht inzwischen aber wohl niemanden mehr.
Begegnungen mit dem alten Ich
Inhaltlich gibt es zu der Folge wenig zu sagen, denn für eine Zeitreise-Story läuft doch alles ziemlich geradlinig ab. Es gibt ein klares Ziel und sie stoßen unterwegs auf erstaunlich wenige Hindernisse. Okay, Michael trifft sich selbst und prügelt sich erst mal minutenlang mit ihr (ich mein, klar, warum auch nicht), aber selbst bei der großen Konfrontation am Ende reden sie – mal wieder – über ihre Gefühle und schon ist alles gut.
Tatsächlich hatte ich die meiste Freude an den Szenen mit Stamets. Ich gebe zu, ich hatte die Tardigraden-DNS vergessen, durch die er die Auswirkungen des Time Bugs ganz anders erlebt als Michael und Rayner. Er bleibt an die jeweilige Zeit gebunden, die sie besuchen, ist sich aber der Situation bewusst. Und während er anfangs noch ein Sporen-Leck (oder so was) erfinden muss, um den Maschinenraum zu räumen, braucht er später, als sie weiter in die Vergangenheit reisen, nur noch böse gucken, schon rennen alle ängstlich weg. Großartig!
Face the Notes
• Als sie auf der verlassenen Discovery landen, habe ich so sehr auf ein Crossover mit der „Short Trek“-Episode „Calypso“ gehofft. Das war echt eine vertane Chance.
• Die Breen sind immerhin ein origineller Einfall, aber wie langweilig ist das bitteschön, dass auch die Progenitor-Technologie wieder eine potenzielle Massenvernichtungswaffe ist, die die gesamte Existenz bedroht?
3 von 5 Bananen, die sich selbst aufs Maul hauen.