„For a man who wants to kill himself you‘re strangely determined to live.“
Quark glaubt, dass er sterben muss, und veräußert vorsorglich seine Überreste. Spoiler!
It took me my whole life, but I‘m gonna die a winner!
Quark kehrt von einem Besuch auf Ferenginar zurück und hat schlechte Nachrichten: Er leidet am seltenen Dorek-Syndrom und wird binnen einer Woche sterben. Um ausstehende Schulden begleichen zu können, lässt er sich von Rom dazu überreden, seinen Körper in vakuumgetrockneten Scheiben zu verkaufen. Quark erhält ein mehr als großzügiges Angebot und erfährt dann, dass dem Arzt ein Fehler unterlaufen ist und er gar nicht sterben wird. Dumm nur, dass der Käufer seiner sterblichen Überreste ausgerechnet Brunt ist. Und der besteht natürlich auf der Erfüllung des Vertrags.
Geld oder Leben
Ich gebe zu, ich war ein bisschen enttäuscht, dass wir so kurz vorm Staffelfinale noch mal mit einer Ferengi-Folge gequält werden. Am Ende ist „Body Parts“ aber gar keine so üble Geschichte, denn für Quark läuft die Frage nach der Sinnhaftigkeit gewisser gesellschaftlicher Konventionen diesmal auf die Entscheidung zwischen Leben oder Tod hinaus. Es hilft aber auch ungemein, dass die Folge von dem liebenswerten Plot um Keikos Baby ergänzt wird.
Quark: „I want to hire you, not as a tailor … as an assassin.“
Garak: „I don‘t know what you‘re talking about.“
Quark: „Yes, you do. You weren‘t always a tailor.“
Garak: „You are right. I used to be a gardener.“
Unklare Vertragskonditionen
Sobald klar ist, dass Quark nicht sterben wird, ist die Story natürlich vorhersehbar. Niemand rechnet wirklich damit, dass er freiwillig abtritt, um den Vertrag zu erfüllen. Dennoch ist es herrlich mitanzusehen, wie er mit Garak über Tötungsmethoden debattiert. Oder wie er plötzlich ängstlich um alle Ecken schaut, nachdem Garak ihm versprochen hat, dass er völlig überraschend zuschlagen wird.
Doch selbst für einen Ferengi geht Profit nicht über Leben, und das ist eine interessante Überlegung. Gibt es in Verträgen dieser Art tatsächlich keine Klausel, die einem den Rücktritt erlaubt, oder ist es allein Brunts Hass auf Quark geschuldet, dass er darauf besteht? Dass es Konsequenzen hat, einen Vertrag zu brechen, ist offensichtlich, aber wurden ernsthaft niemals Ausnahmen festgelegt? So absurd das Ganze ist, ich hätte gerne gewusst, ob es bereits entsprechende Präzedenzfälle auf Ferenginar gab.
Ein neuer Lebensabschnitt für Quark
Für Quark stellt „Body Parts“ eine Zäsur dar, dennoch bezweifle ich, dass sich das langfristig bemerkbar machen wird. Zumindest dem Anschein nach stellten Ferengi auch bisher schon eine verschwindend geringe Minderheit seiner Kunden dar. Das einzige Problem könnten seine Angestellten sein, denn wenn ich das richtig verstanden habe, darf jetzt auch kein Ferengi mehr für ihn arbeiten.
Immerhin, es ist schön anzusehen, wie am Ende all die Leute kommen und Sachen vorbeibringen. Auch wenn ihm das offenkundig nicht bewusst ist: Quark ist eine Institution. Seine Bar ist der Treffpunkt auf der Station. Ich gehe davon aus, dass er sich – auch finanziell – schnell von dem Schlag erholen wird. Und wer weiß, vielleicht bringt diese neue Freiheit ja auch Vorteile.
Quark: „Maybe I wasn‘t clear: I‘m not dying.“
Brunt: „Maybe I wasn‘t clear: I don‘t care.“
Gefundene Familien
Und dann ist da natürlich noch diese Sache mit Keikos Baby, das seine „Adresse“ ändert. Es ist eine originelle Methode, mit der Schwangerschaft einer Schauspielerin umzugehen, und da es ausgerechnet Kira trifft, könnte das auch eine interessante Wendung für den Charakter sein. (Ich glaube nicht, dass sie schon je über Familiengründung nachgedacht hat, und ich frage mich, was Shakaar dazu sagen wird.) Es ist jedenfalls schön, dass sich die O‘Briens bemühen, sie in die Familie zu integrieren. Etwas, was Kira seit der Besatzungszeit wohl auch nicht mehr erlebt hat.
Noted Parts
• Mit den engen bajoranischen Uniformen wäre es wohl unmöglich gewesen, Nana Visitors Schwangerschaft länger zu verbergen. Was ich übrigens ganz interessant fand, ist die Information, dass ihr Sohn um die Folge „The Assignment“ herum geboren wurde, die Figur Kira aber noch bis „The Begotten“ schwanger war.
• Noch jemand, der die Vorstellung von vakuumgetrockneten Körpern in Scheiben … nun, fragwürdig findet?
3 ½ von 5 vakuumgetrockneten Bananenscheiben.