„The answer follows the question. It’s dangerous if it goes the other way.“
Um eine Heilung für Georgiou zu finden, fliegt die Discovery nach Dannus V. Dort erwartet sie eine Tür. Spoiler!
A Terran greets death every morning
Culber erfährt von Kovich, was es mit Georgious mysteriösen Symptomen auf sich hat, und dass sie unweigerlich sterben wird. Die Sphären-Daten sind da anderer Meinung und schicken die Discovery nach Dannus V, wo es angeblich eine Heilung geben soll. Auf dem Planeten begegnen Georgiou und Michael einem Mann namens Carl, der eine einsame Tür mitten im Schnee bewacht. Dahinter wartet eine Chance – und Georgiou ergreift sie. Plötzlich befindet sie sich wieder in ihrer Dimension, und zwar zu genau dem Zeitpunkt, als Lorca und Michael sie vom Thron stürzen wollen.
Gelungene Rückkehr ins Spiegeluniversum
Damit, dass wir in dieser Staffel das Spiegeluniversum wiedersehen, habe ich nun wirklich nicht gerechnet! Und was für eine schöne Überraschung, denn obwohl ich von Georgious Handlungsbogen insgesamt etwas genervt bin (und vieles an dieser Folge sehr offensichtlich auf ihr Spin-off hinarbeitet), macht dieser Ausflug wirklich Spaß. Großen Anteil hat daran ausgerechnet Michael, die mir zwar oft zu sehr im Mittelpunkt steht, hier aber eine so gänzlich andere Seite zeigen darf, dass es eine helle Freude ist. Von Captain Killy natürlich ganz zu schweigen.
Georgiou: „What the hell is this?“
Carl: „This is, obviously, this.“
Worin besteht Georgious Chance?
Die große Frage, die sich natürlich stellt, lautet: Was genau geht hier vor sich? Es ist davon auszugehen, dass die Tür Georgiou nicht wirklich in ihre Dimension und noch dazu in die Vergangenheit zurückgeschickt hat. Also ist es nur eine Illusion? Die Ähnlichkeit zur TNG-Folge „Tapestry“, in der Picard von Q die „Chance“ erhält, einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Vergangenheit zu ändern, ist jedenfalls auffällig. Handelt es sich also auch bei Carl um ein Wesen aus dem Q-Kontinuum? Falls dem so ist, dann ist es nicht mal ausgeschlossen, dass er sie wirklich in ihre eigene Vergangenheit zurückgebracht hat.
So oder so ist fraglich, welchen Einfluss das auf Georgious Gesundheitszustand haben soll. Der rührt ja nicht daher, dass sie damals gestürzt wurde und ihr Mündel Michael exekutiert hat. Wenngleich das natürlich in letzter Konsequenz dazu geführt hat, dass sie in dieser Dimension auf der Discovery und schließlich in der Zukunft gelandet ist. Wenn sie ihre Vergangenheit ändert und entsprechend nicht in die andere Dimension wechselt, welchen Einfluss hätte das auf diese? Wenn sich an ihrer Zukunft dadurch jedoch nichts ändert, hat sie immer noch das Problem, dass sich ihr Körper gegen die Doppelbelastung aus falscher Dimension und falscher Zeit wehrt.
Alles eine Frage der Perspektive
Ich schätze, wir werden den zweiten Teil der Doppelfolge abwarten müssen, um Klarheit zu erhalten. Davon abgesehen macht es aber auch so wahnsinnig viel Spaß, altbekannte Gesichter in gänzlich anderen Rollen zu sehen. Zum Beispiel hatte ich völlig vergessen, dass wir die Spiegel-Entsprechungen von Michael und Tilly vorher noch gar nicht gesehen hatten. Wir haben nur gesehen, wie unsere Michael und Tilly die Rollen ihrer Doppelgänger spielen.
Faszinierend ist, wie wenig Georgiou hier noch hineinzupassen scheint. Obwohl sie auf der Discovery inmitten von Sternenflottenoffizieren ein Fremdkörper ist und im direkten Vergleich grausam und brutal wirkt, ist das im Spiegeluniversum geradezu milde. Und das zeigt, dass sie sich, auch wenn sie sich noch so sehr dagegen wehrt, verändert hat. Das muss zwar nicht gleichbedeutend mit Schwäche sein, wie sie der Spiegel-Michael gegenüber betont, aber es ist spürbar. Die respektvolle Art, die sie Sklaven-Saru gegenüber an den Tag legt, war ein nettes Detail.
Burnham: „Your weakness grows every day.“
Georgiou: „Do not confuse growth with weakness.“
Wiedersehen mit den Kelpianern
In einer winzig kleinen Nebenhandlung gelingt es Adira außerdem, die Botschaft aus dem Notsignal zu filtern, das aus dem Verubin-Nebel kommt. Und siehe da, sie stammt von einem kelpianischen Schiff, was für Saru eine sichtlich emotionale Sache ist. Wir erfahren, dass die Kelpianer ein Dilithium-Entstehungsgebiet im Nebel untersucht haben, die Botschaft also noch aus der Zeit vor dem „Brand“ stammt. Was allerdings den unschönen Verdacht nährt, dass am Ende die Kelpianer ihn ausgelöst haben.
Terran Notes, Part 1
• Der Grund, weshalb Vance die Discovery nach Dannus V fliegen lässt, ist mehr als fadenscheinig. Da hätten sich die Autoren ruhig etwas mehr Mühe geben können.
• Nachdem jetzt schon zweimal thematisiert wurde, dass Gray nicht mehr mit Adira spricht, ist fast anzunehmen, dass mehr dahinter steckt.
• Lorca wurde in dieser Folge so oft erwähnt, dass ich es fast nicht zu fragen wage, aber wäre es eventuell möglich, dass Jason Isaacs noch einen Gastauftritt kriegt? (Hier wäre ein Fangirl damit sehr glücklich zu machen.)
• Captain Killy! 🙂
4 ½ von 5 Bananen im Schnee.