„I did this. I made another zombie.“
In bester „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“-Manier versucht eine Gruppe von Teenies zu vertuschen, dass sie jemanden überfahren haben. Blöd nur, dass sich dieser Jemand als Zombie entpuppt, der sie daraufhin angreift. Warnung vor dem Spoiler!
Nachdem ein paar Teenager den versehentlich von Liv zombifizierten Sebastian überfahren haben, beschließen sie, den Vorfall zu vertuschen, und begraben die vermeintliche Leiche, die sich daraufhin selbst wieder ausgräbt und eines der beteiligten Mädchen tötet. Sie soll nicht das einzige Opfer bleiben, bis Liv erkennt, dass sie an der ganzen Misere schuld ist. Derweil nimmt Major sein Vorhaben in Angriff, alle Zombies zu töten, indem er sich etwas genauer im „Meat Cute“ umsieht – mehr schlecht als recht getarnt als Beamter von der Gesundheitsbehörde.
Je mehr wir uns dem Finale der ersten Staffel nähern, desto ineinander verwobener werden die Storylines bei „iZombie“, und desto schwerer wird es, sie zum Zwecke dieser Reviews zu enttüdeln. Wenn man der Serie eines zugutehalten muss, dann, dass ich lange nichts mehr gesehen habe, das seine eigene Mythologie so perfekt ausgearbeitet hat. Anders als beispielsweise bei „Sleepy Hollow“, das oftmals den Eindruck macht, seine Plots gewissermaßen auf dem Weg aufzulesen, greifen hier alle Puzzlestücke ineinander, so dass es einfach Spaß macht, sich mitreißen zu lassen.
Liv derart aufgekratzt und positiv zu sehen, und sei es auch nur unter dem Einfluss von Cheerleader-Hirn, ist großartig und erlaubt uns einen kleinen Einblick in die Beziehung zwischen ihr und Peyton, bevor sie ein Zombie wurde. Ihr Gespräch über Jungs war von einer solchen Leichtigkeit, dass die Szene, in der Peyton die Wahrheit über Livs Zustand erfährt, umso mehr Wucht erhielt. Vor allem der Kontrast mit Livs Halluzination von letzter Woche, als sie glaubte, Major die Wahrheit gesagt zu haben, wiegt schwer. Natürlich kann Peyton nur so reagieren, alles andere wäre schlicht unglaubwürdig. Die große Frage bleibt, wird sie sich dessen besinnen, was Liv ihr bedeutet, um zu erkennen, dass sie allen Veränderungen zum Trotz noch derselbe Mensch ist?
Wie die Autoren Major handhaben, ist vielleicht sogar die größte Überraschung der Serie. Denn wenn ich daran zurückdenke, dass er in den ersten Folgen kaum mehr als Livs gutaussehender Ex war, der nicht viel mehr zu tun hatte als die Möglichkeit einer Versöhnung wachzuhalten, hat sein Handlungsbogen heute nichts mehr damit zu tun. Die Figur steht für sich und bringt den Plot um Blaine und sein kleines Imperium sogar mehr voran als Livs Abenteuer, die lange Zeit eher allein standen und erst nach und nach mit der großen Geschichte verknüpft wurden. Gleichzeitig ist es traurig, dass Liv Major nicht ernst nimmt und er deshalb gezwungen ist, seine Kämpfe allein auszutragen – und zu verlieren. Am Ende der Folge hängt er gefesselt und geknebelt im „Meat Cute“, während im Verkaufsraum zu allem Überfluss auch noch Livs Bruder anheuert. Wer jetzt noch keinen Showdown kommen spürt …
„So, multiple victims or victim in multiple pieces?“ Oh nein, Ravis geheilte Ratte ist mausetot. Aber dank Livs Cheerleader-Ansprache lässt er es auf einen erneuten Versuch ankommen. Ich hab mich schier weggelegt in der Szene mit der Band, wo der eine Typ mitsamt Gitarre weglaufen will und an seinem eigenen Kabel hängenbleibt. Clive ist einfach zu neugierig, was das Essen anderer Leute angeht, diesmal isst er tatsächlich ein Stück Hirn, als er Liv die Pizza klaut, hält es wegen seiner Konsistenz aber für Pilze. Major weiß, wo man heutzutage die besten Informationen findet: im Internet. Diesmal schaut er sich YouTube-Videos zum Thema „how to kill a zombie“ an. Und hört im Auto dann eine Motivations-CD. Dass Liv mit einer Bratpfanne gegen Sebastian kämpft, erinnerte mich ein bisschen an die „Disney“-Rapunzel.
4 ½ von 5 motivierten Bananen.