„Es ist weder das echte Leben noch der Himmel.“
Noras Vater stattet Lakeview einen Besuch ab und lernt dabei Nathan kennen. Nora sucht wegen der gelöschten Daten nach Hinweisen. Spoiler!
Für eine echte Romanze ist das der falsche Ort
Obwohl Nora Ärger mit ihrer Chefin Lucy bekommt, weil sie die Nacht bei Nathan verbracht hat, will sie mehr Zeit mit ihm verbringen. Zunächst aber steht der Besuch ihres Vaters in Lakeview an, mit dem sie ihn zum Upload zu überzeugen hofft. Als Lucy das Büro verlässt, nutzt Nora die Gelegenheit, auf ihrem Computer nach Hinweisen zu Nathans gelöschten Daten zu suchen. Dann aber fliegt der Serverraum in die Luft und das Chaos bricht aus.
Es liegt Liebe in der Luft
Zwei große Themen kristallisieren sich langsam heraus: die Beziehungen zwischen Lebenden und Uploads, und der Versuch, Nathan nicht nur zu töten, sondern auszulöschen. Dass die aufkeimende Romanze zwischen Nathan und Nora dabei so viel mehr Raum einnimmt, ist für die Serie vielleicht nicht ganz glücklich, aber wenigstens unterhaltsam erzählt.
Was geschieht mit der unsterblichen Seele?
Wie genau die Konventionen beim Dating mit Uploads aussehen, wissen wir noch immer nicht. Fest steht aber, dass zumindest die Engel klare Regeln haben, was den Kontakt zu ihren Schützlingen betrifft. Erfrischenderweise ist Nora das herzlich egal: Sie gibt Nathan nach dem Anschiss von Lucy zu verstehen, dass sie trotzdem gerne mehr Zeit mit ihm verbringen möchte. Und er will sogar Ingrid davon erzählen – selbst auf die Gefahr hin, dass sie ihn dann löscht.
Die Ansichten von Noras Vater geben einem trotzdem zu denken und berühren am Rande auch meine große Frage zum Umgang der Religionen mit dem Thema. Er ist nämlich der Meinung, dass Nathan keine Seele mehr besitzt, weil die bei seinem Tod in den „echten“ Himmel übergegangen ist. Und das ist tatsächlich ein interessanter Punkt, denn können Daten überhaupt eine Seele haben? Oder ist die Tatsache, dass die Persönlichkeit eines Menschen (scheinbar?) verlustlos hochgeladen werden kann, am Ende der Beweis dafür, dass es so etwas wie eine Seele gar nicht gibt und nie gegeben hat?
Der digitale Wochenend-Geliebte
Auf der anderen Seite haben wir dann jemanden wie Ingrid, die ernsthaft darüber nachdenkt, Nathan für sechs Tage die Woche zu deaktivieren. Und zwar mit der tollen Erklärung, dass er dann weniger Zeit mit anderen Leuten verbringt, die ihn sowieso nur von ihr ablenken. Ganz ehrlich, aus Ingrid werde ich nicht schlau: Hält sie Nathan überhaupt noch für ein menschliches Wesen oder hat er bei ihr inzwischen den Stellenwert eines Tamagotchis?
Es ist was faul bei Heaven
Weil Nora den Verdacht hat, dass Lucy diejenige war, die Nathans Daten von ihrem Rechner gelöscht hat, schnüffelt sie bei der erstbesten Gelegenheit ein wenig an ihrem Arbeitsplatz herum. Und findet heraus, dass noch ein weiterer Mitarbeiter Zugriff auf Nathans Daten hat. Ein Mitarbeiter ohne Namen, dessen ID bei direkter Suche nicht aufzufinden ist. Hat sich da jemand ins System gehackt oder steht diese Person einfach nur sehr weit oben in der Hierarchie?
Apropos, die Explosion im Serverraum wird in dieser Folge nicht mehr aufgearbeitet. Lucy lügt aber einen Vorgesetzten deswegen an und behauptet, dass es nur eine technische Fehlfunktion war, kein Anschlag. Stellt sich die Frage, was wirklich dahintersteckt. War das ein weiterer Versuch, Nathan zu „töten“? Und wenn ja, wie skrupellos muss man sein, wenn man Tausende anderer Uploads als Kollateralschaden betrachtet?
Bring your Notes to Work Day
• Es sollte mich nicht überraschen, dass es so was gibt, aber die Selbsthilfegruppe für Nahtod-Ehefrauen (im Original „After-Wives“) fand ich ziemlich genial. Vor allem, weil sie keinesfalls von „Verstorbenen“ reden dürfen.
• Ingrid erzählt, dass sie was mit Nathans Geschäftspartner hatte. Reden wir hier von Jamie? Ich hab ein bisschen den Überblick verloren.
• „Entzückend, jetzt bin ich Pacman.“ Die Uploads in Klötzchen-Gestalt waren schon echt witzig.
4 von 5 seelenlosen Bananen.
? Ich denke die Seele wird das Ganze bestenfalls ein klein wenig amüsieren. Für sie und genauso für uns ist ja dieses Leben nur eine Etappe auf dem Weg. Natürlich stellt sich dann aber die Frage zu Tod und Leben ganz im allgemeinen.
Der Tod ist eine Tür. Das Leben an sich hört ja nicht auf. Man geht ja bloß, um diese Metapher wieder zu zitieren, von einem Raum in den nächsten und dieser Übergang hat eben den Namen Tod. Und genauso wie man den einen Raum nicht in den nächsten Raum mitnehmen kann und so stellt es sich ja auch in Upload da, kann man eben nur seine Erfahrungen, Gefühle und Erinnerungen mitnehmen.
Oder ganz einfach gesagt Daten. Das Leben sucht sich dann quasi eine Umgebung oder man kann auch Hardware dazu sagen, wo es eben lauffähig ist.
Das Ganze nur eine Simulation in einer Simulation? Ein Programm kennt ja auch nur sein System auf dem es läuft und sei das auch noch so groß. Und egal wo ich jetzt eben bin, ich werde somit immer das Gefühl haben zu Existieren. Aber ich glaube ich irre da jetzt vom Thema ab.
Leben und Tod? Vielleicht sollte man da die Philosophen fragen. Ja, fragen kann man. Aber ob man auch ‚die‘ Antwort bekommt, hm?
Und die Seele in ihrer unendlichen Sehnsucht und Gleichmut? Die sagt, nur Mut, wir kommen schon noch dahinter.?