„This might be it – me, alone, in this particular 12 hours, eternally.“
Aufgrund einer Zeitschleife wiederholt sich die Apokalypse immer und immer wieder. Spoiler!
Release the Kraken!
Nur noch zwölf Stunden bleiben, bis die Bruchstücke des Mondes auf der Erde einschlagen. Zusammen mit den Hedge Witches versuchen die Magier einen letzten großen Zauber, doch er schlägt fehl und die Erde wird zerstört. Dann aber starten sie plötzlich erneut zwölf Stunden vor der Apokalypse – und nur Margo und Eliot befinden sich außerhalb der Zeitschleife. Während Margo nach alternativen Zaubern sucht, verschlechtert sich Eliots psychische Verfassung zusehends, bis er vollends davon überzeugt ist, dass das Monster noch in ihm steckt.
Die vielleicht absurdeste Folge aller Zeiten
Da, ich werd es sagen: „Oops! … I did it again“ ist ein kleines Meisterwerk. Vielleicht keine perfekte Episode, dazu passiert vieles doch etwas zu random, aber an Schrägheit kaum zu überbieten. Vor allem aber widmen wir uns endlich Eliot und seinem Trauma, das durch die fünf Tage ohne Schlaf nun ungebremst an die Oberfläche kommt. Einzig das Ende, als sie Marina überwältigen und den Mond erfolgreich bewegen, wirkt ein kleines bisschen gehetzt.
Eliot: „I do remember the Monster. It was bad and bloody, and those memories are right here, and maybe, I do really need that drink.“
Margo: „I don’t get why you feel you have to go through it alone.“
Eliot: „I don’t either. My logical brain knows without a doubt I am better with you.“
Eliot muss sich vor allem selbst vergeben
Wer meinen „The Magicians“-Reviews schon länger folgt, weiß, dass ich riesiger Fan von Eliot bin. (Ich bin selbst Autorin und habe wohl einfach eine Schwäche für gebrochene Charaktere.) Er ist der Archetyp des Lebemanns, der seine wahren Gefühle tief in sich vergräbt, bis sie sich so weit auftürmen, dass er sie nicht mehr ignorieren kann. Und es dann trotzdem tut. Wahrscheinlich fand ich auch deshalb seine Beziehung zu Quentin so faszinierend, denn Quentin war im Grunde das ganze Gegenteil von ihm und hatte wohl auch den größten Anteil daran, wie sich Eliot in den letzten Jahren entwickelt hat.
Zuletzt hatte er allerdings zwei schwere Bürden zu tragen. Da ist zum einen Quentins Tod. Eliot gibt sich bis zu einem gewissen Grad die Schuld daran, leidet aber auch darunter, dass er sich nie richtig verabschieden konnte. Das andere ist die Zeit, in der das Monster in ihm gelebt hat. Entgegen früherer Behauptungen erinnert sich Eliot an alles, was das Monster getan hat – und nach seiner verqueren Logik hat er all das getan. Oder es zumindest nicht verhindert. Er fühlt sich schuldig und glaubt, dass er die Strafe mehr als verdient hat.
Die gute Nachricht ist, dass das Monster wirklich fort ist. Die Stimme, die Schrift an der Wand, für all das war Charlton verantwortlich, der immer noch in Eliots Geist festsitzt. Die Erleichterung darüber ermöglicht es Eliot, den langen Weg zur Heilung anzutreten. Denn darüber müssen wir uns im Klaren sein: Es wird seine Zeit brauchen. Dennoch ist es einer der schönsten Momente der Serie, Eliots erleichtertes Lachen zu sehen, als sie aufgrund seines Einsatzes Marina besiegen und die Apokalypse verhindern.
Die große Weisheit des Josh Hoberman
Es liegt in der Natur der Erzählung, dass die anderen Figuren in dieser Folge etwas kurz kommen. Dennoch will ich nicht unter den Tisch fallen lassen, dass Margo und überraschenderweise auch Josh viel dazu beitragen, Eliot wieder auf Spur zu bringen. Margo ist diejenige, die die ganze Vorarbeit leistet und schließlich die Lösung findet, so dass Eliot den Faden später nur aufgreifen muss. Josh aber ist es, der ihm klar macht, dass das, was einem am meisten Angst macht, manchmal genau das ist, was einen erlöst.
Eliot: „But why us, now? Time loop?“
Margo: „Of course, we’re the chosen ones. We’re us.“
Magische Wale und schlafende Riesenkraken
Was die Auflösung angeht, so ist die dermaßen abgedreht, dass man sich unwillkürlich fragt, was die Autoren an dem Tag wohl geraucht haben. Wir erfahren, dass die Wale (alle Wale) Magier sind und gewisse Siegel bewachen, die dafür sorgen, dass ein riesiger Krake (der Krake) weiterschläft. Sobald dieser Krake nämlich aufwacht, vernichtet er die Erde. Doch es gibt einen Haken: Durch einen Handel der Wale mit den Alten Göttern wird die Zeit zwölf Stunden zurückgedreht, sollte der Krake doch einmal erwachen. Durch den kaputten Mond ist jedoch eine Zeitschleife entstanden, die sie nur durchbrechen können, indem sie den Kraken tatsächlich aufwecken – und zwar früh genug, um an eine Stelle zurückzuspringen, bevor der Mond zerstört wird. Ehrlich? Das ist völlig absurd, erinnerte mich aber dermaßen an den Humor von Douglas Adams, dass ich einen Heidenspaß hatte.
Oops! … I did Notes again
• Wie großartig war das eigentlich, dass Margo und Eliot fest davon überzeugt sind, immun gegen die Zeitschleife zu sein, weil sie die „chosen ones“ sind? Nur um sich dann zu erinnern, dass sie sich in „The Wrath of the Time Bees“ mit einer Art Zeit-Parfüm eingesprüht haben.
• Die Montage mit den verschiedenen Versuchen, die Apokalypse zu stoppen, lebt von ihrem großartigen Timing. Vor allem die Stelle, als Penny blind seine Traveller-Fähigkeit nutzt, als Blutlache zurückkehrt und Alice daraufhin in Ohnmacht fällt.
• Sir Effingham ist immer noch auf der Suche nach einem klassischen männlichen Helden für seine Quest – und wendet sich in seiner Verzweiflung sogar an Todd. Denn, oh Mann, sie haben die falsche Apokalypse verhindert, Fillory ist immer noch dem Untergang geweiht …
5 von 5 schlafenden Bananen, die nicht geweckt werden dürfen.