„For eight centuries my people have lived under their rule. We’ve been forced to work as laborers and servants.“
Deep Space Nine nimmt Flüchtlinge aus dem Gamma-Quadranten auf, die auf Bajor eine neue Kolonie gründen wollen. Spoiler!
These Skreeans are nothing but trouble
Ein schwer beschädigtes Schiff der Skrreeaner flüchtet durch das Wurmloch aus dem Gamma-Quadranten. Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen stellt sich heraus, dass ihr ganzes Volk nach einer neuen Heimat an einem mythischen Ort namens Kentanna sucht. Auf der Station kommt es durch die bloße Menge an Flüchtlingen bald zu Problemen, zudem sind die Skrreeaner überzeugt, dass Bajor Kentanna ist – und wollen sich dort ansiedeln.
Unentschlossen & irrelevant
„Sanctuary“ nimmt sich eines sehr ernsten Themas an und schafft es, dieses bemerkenswert oberflächlich zu behandeln. Vielleicht sähe eine „Star Trek“-Folge zum Thema Flüchtlinge heute anders aus, denn die Problematik ist aktueller denn je. Die Folge aber tut sich schwer, überhaupt die beiden Seiten und ihre Bedürfnisse ordentlich zu charakterisieren – vielleicht aus Angst, sich dann für eine davon entscheiden zu müssen.
„I think you’ve made a terrible mistake, all of you. Maybe we could’ve helped you. Maybe we could’ve helped each other. The Skrreeans are farmers, Kira. You have a famine on your planet. Perhaps we could’ve made that peninsula bloom again. We’ll never know, will we? Fifty years of Cardassian rule have made you all frightened and suspicious. I feel sorry for you. You were right: Bajor is not Kentanna.“
Riesige Logiklöcher
Das größte Problem dieser Folge besteht darin, dass sie sich keine Mühe gibt, eine interne Logik aufzubauen. Wir erfahren, dass die Skrreeaner auf der Flucht sind, offenbar vor einem Volk, das Teil des geheimnisvollen Dominions ist. Nach langer Reise führt sie das Wurmloch in den Alpha-Quadranten, wo sie anschließend den erstbesten Planeten besiedeln wollen, der auf dem Weg liegt? Wäre das nicht der erste Ort, wo das Dominion nach ihnen suchen würde?
Was es mit der Halbinsel auf sich hat, die sich die Skrreeaner als neues Zuhause auserkoren haben, wird auch nie so wirklich klar. Ist das dieselbe Halbinsel, über die Kira zu Beginn der Folge noch mit den Ministern streitet? Ganz abgesehen davon, dass die Skrreeaner viel erzählen können, wenn der Tag lang ist. Wer sagt eigentlich, dass sie wirklich so begnadete Farmer sind? Zumal nach 800 Jahren Zwangsarbeit, die vermutlich nicht aus Landwirtschaft bestand?
„Men are far too emotional to be leaders. They’re constantly fighting amongst themselves. It’s their favorite thing to do.“
Frauen an die Macht
Selten ist auch, dass wir einmal eine matriarchalische Gesellschaft sehen. Umso trauriger ist, dass so wenig aus der Idee gemacht wurde. Die meisten patriarchalischen Kulturen sind das ja nicht deshalb, weil die Frauen nicht fähig sind, sondern weil sie von den Männern für nicht fähig gehalten werden.
Dass die Frauen bei den Skrreeanern das Kommando haben, scheint hingegen pure Notwendigkeit zu sein, da sich die Männer wie impulsgesteuerte Kinder aufführen. Das entbehrt leider jeglicher Originalität, denn interessanter (und entlarvender) wäre es natürlich gewesen, wenn die Frauen an der Macht sind, obwohl beide Geschlechter gleich fähig sind.
Sanctuary Notes
• Ein bei „Star Trek“ rares, aber sehr realistisches Phänomen: Der Universalübersetzer kennt die Sprache der unbekannten Spezies nicht.
• Ich weiß, ich vereinfache sehr, aber wie ist es möglich, dass in Zeiten von Nahrungsreplikatoren überhaupt noch Hungersnöte existieren?
2 von 5 Bananen mit Hauptproblemen.