„That’s one of the great things about this station: you never know what’s going to happen next … or who you’re going to meet.“
Sisko lernt die mysteriöse Fenna kennen und verliebt sich in sie. Doch wann immer er mehr über sie wissen will, verschwindet sie. Spoiler!
I’m looking for someone – a woman
Deep Space Nine erhält Besuch von Professor Seyetik, einem Terraformer, der eine verloschene Sonne zu neuem Leben erwecken will. Zur gleichen Zeit begegnet Sisko bei einem nächtlichen Spaziergang auf der Station Fenna, einer geheimnisvollen jungen Frau, in die er sich nach und nach verliebt. Doch immer wieder verschwindet Fenna spurlos – bis er sie als Seyetiks Frau Nidell kennenlernt. Die aber scheint Sisko nicht zu erkennen.
Liebe ist …
„Second Sight“ erzählt eine seltsame Geschichte, die stark auf einzelnen Momenten aufbaut und sich dabei sehr auf die Schauspieler verlässt, als Ganzes aber nicht wirklich funktioniert. Tatsächlich hatte ich während des Schauens zuweilen den Eindruck, als stünde die Folge für sich selbst, unabhängig von allem, was sonst in der Serie passiert, wie eine kleine melancholische Meditation über die Liebe.
Jake: „Dad, are you in love?“
Sisko: „What?“
Jake: „You know, with a woman. You’re showing all three of the signs.“
Sisko: „Signs?“
Jake: „The ones that Nog told me about: loss of appetite, daydreaming, smiling all the time …“
Ein neues Kapitel für Sisko
Es ist der vierte Jahrestag von Jennifers Tod, und wie Sisko zu Beginn der Folge bemerkt, er hätte ihn fast vergessen. Als er sich bald darauf Hals über Kopf in Fenna verliebt, ist klar, er ist bereit, weiterzuziehen. Anders als noch vor einem Jahr fesselt ihn der Verlust nicht länger an die Vergangenheit, er hat auf Deep Space Nine endlich ein neues Leben gefunden, einen Grund, nach vorne zu blicken. Und es ist trotz aller Schwächen dieser Folge schön, dass sich die Serie die Zeit nimmt, hier innezuhalten.
Träume nicht dein Leben
Die Art und Weise, wie Fenna auftaucht und plötzlich wieder verschwindet, lässt einen jedenfalls recht schnell vermuten, dass sie womöglich nur Einbildung ist. Es stellt sich heraus, dass sie das tatsächlich ist – jedoch nicht von Sisko, sondern von Nidell. An diesem Punkt verliert die Geschichte leider etwas von ihrem Zauber, denn wir wissen einfach zu wenig über Nidell und ihr Volk, um ihr Dilemma zu verstehen. Ganz abgesehen davon wirkt es reichlich überstürzt, dass ein Egomane wie Seyetik am Ende Selbstmord begeht, um Nidell freizugeben.
„When I came here, I thought I was looking for a place – somewhere I belong, but I was wrong. I wasn’t looking for a place, I was looking for a person. I was looking for you.“
Eine sichtbare Entwicklung
Bemerkenswert ist indes die Art und Weise, wie Siskos Leute auf seine offensichtliche Verliebtheit reagieren, denn es zeigt, wie sehr die Crew im vergangenen Jahr zusammengewachsen ist. Kira bemerkt den Ausbruch aus der Routine, als er morgens einmal keinen Raktajino trinkt, Dax will als „alter Kumpel“ sofort alles über Fenna wissen, selbst Quark spricht ihn darauf an (und will ihm dann doch nur die Holosuite schmackhaft machen). Was hoffentlich nicht heißt, dass ab jetzt alles Friede, Freude, Eierkuchen auf der Station ist.
Second Note
• Odos Augenrollen, nachdem ihn Sisko gebeten hat, Fenna zu finden, ohne ihm auch nur einen Anhaltspunkt geben zu können, sagt alles.
3 von 5 psycho-projizierten Bananen.