„Our two peoples have been in conflict for longer than you and I have been alive. Hundreds of thousands of people have died as a result. We have a chance to stop the hate and the violence right here, right now, by agreeing to peace.“
Ed soll einen wichtigen Vertrag mit den Krill unterzeichnen, als die Orville einen flüchtigen Gefangenen aufgreift. Spoiler!
Patriotism is only for people with large families
Die Friedensverhandlungen mit den Krill sind auf einem guten Weg, es soll bereits eine erste gemeinsame Vereinbarung unterschrieben werden. Aufgrund seiner vorherigen Kontakte mit dem Volk soll Ed diese bedeutende Aufgabe übernehmen. Im Krill-Raum angekommen, kann die Orville gerade noch den flüchtigen Gefangenen Orin Channing und seine Tochter retten, deren Shuttle von den Krill beschossen wird. Die bestehen auf Orins Auslieferung, weil es sonst keinen Friedensvertrag geben wird.
Eine allenfalls durchschnittliche Folge
Nach dem Kaylon-Zweiteiler fällt „Blood of Patriots“ leider äußerst schwach aus, was gewiss auch daran liegt, dass die Folge die Konsequenzen des Geschehenen weitgehend ignoriert. Isaac ist weiterhin Teil der Brückencrew, diese Tatsache wird jedoch mit keinem Wort angesprochen. Stattdessen bekommen wir eine ziemlich durchschnittliche Folge über falsch verstandenen Patriotismus, deren Aussage vergleichsweise platt ist und das zugrundeliegende Problem kaum streift.
Ed: „I hope that this marks a new era of non-violence between our two peoples.“
Botschafter: „We will see. A peace is only as strong as those who uphold it.“
Kelly: „And, of course, trust is earned.“
Ambassador: „We agree on that, Commander.“
Uns wird nur eine Seite gezeigt
„War is hell on all sides“ sagt Malloy an einer Stelle, und genau auf diesem Satz hätte man die Geschichte aufbauen sollen. Orin ist der Meinung, dass ein Friedensvertrag nicht nur falsch ist, sondern das Opfers aller in diesem Krieg Gefallenen entehrt. Aber, und das vergisst die Folge leider deutlich zu machen: Dasselbe könnten auch die Krill sagen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Ed und seine Crew ein komplettes Schiff der Krill zerstört haben. Welches eine Kolonie der Union vernichten wollte, sicher, aber genau das ist der springende Punkt: Fehler wurden auf beiden Seiten begangen.
Wird Frieden zwischen verfeindeten Seiten geschlossen, ist das immer auch Tabula Rasa. Wollte man die Verluste gegeneinander aufwiegen, wäre Frieden nicht möglich. Ed hat das verstanden, Orin nicht. Orin hält es aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen für sinnvoller, weiterhin Blut zu vergießen. Selbst ihm muss doch aber klar sein, dass seine Aktionen kein Gleichgewicht herstellen, sondern wieder nur eine Gegenreaktion nach der anderen auslösen wird.
Malloy: „What is it?“
Orin: „Justice.“
Malloy: „Looks more like egg nog.“
Die Crew durchschaut Orin sofort
Zugutehalten muss man „Blood of Patriots“ allerdings, dass sie nicht dem Klischee verfällt, die Crew als so dumm hinzustellen, dass ihnen Orins Fanatismus nicht auffällt. Ed hat von Anfang an ein ungutes Gefühl bei ihm, und Keyali ist misstrauisch genug, ihn nie aus den Augen zu lassen. Selbst Malloy, der seinem alten Freund sein Leben verdankt und diese Schuld niemals wird begleichen können, ist clever genug, sich an Keyali zu wenden, als Orin ihn bittet, ein Shuttle zu stehlen.
Am Ende bleibt dennoch die Erkenntnis, dass die Folge viele Chancen verpasst und Orin stattdessen als Abziehbild eines Terroristen darstellt. Und dass das Blut seiner vermeintlichen Tochter Layna am Ende die Geheimwaffe ist, war leider auch eine echte Deus-ex-Machina-Auflösung.
Blood of Notes
• Yaphit bekommt verdientermaßen eine Medaille für seinen heldenhaften Einsatz im Kaylon-Konflikt.
• Der Grund, warum Ed für diese Mission ausgewählt wird, ist etwas an den Haaren herbeigezogen, wenn ihr mich fragt. Einmal hat er ein Krill-Schiff zerstört und ein andermal sich von einer Krill hinters Licht führen lassen. Top qualifiziert!
• Keyalis „Zollkontrolle“ der Krill ist einfach nur zum Brüllen. Und gerade, als ich angesichts der Urinproben dachte, es kann nicht mehr schräger werden, streift sie sich einen Arzthandschuh über.
• Oh, und Dann will unbedingt den Casual Friday auf der Orville einführen.
2 ½ von 5 gelb blutenden Bananen.
Stimmt, es war eine Art Vehikelfolge. Es ging um den Abschluss des Friedensvertrages, und sie brauchten noch etwas Unterfütterung, so kommts mir vor. Die Story war wirklich dünn, das hat man schon besser und vielschichtiger gesehen (Wer ist Terrorist und wer Kriegsheld?).
Und Eds Eifersucht war auch seltsam unprofessionell – aber das Menschelnde mag ich andererseits ja auch an Orville.
Wie auch immer, schlecht war die Folge auch nicht. Auch wenn ich echt gern gewusst hätte, was jetzt aus dem explosiven Mädel geworden ist. Haben sie die den Krill ausgeliefert? Sie war an den Anschlägen wohl nicht ganz unschuldig. Und sie hatte ein Messer, auch wenn Keyali doch versichert hatte, sie wäre mehrfach auf Waffen gecheckt worden. Nicht sehr gründlich, offenbar.
Ach, „schlecht“ ist ohnehin so ein subjektives Urteil. Ich fand die Folge verschenkt, weil man deutlich mehr daraus hätte machen können. Was die Messer angeht, lasse ich das mal durchgehen, weil Keyali anderweitig beschäftigt war: Sie musste schließlich jede Körperöffnung der Krill-Botschafter gründlich untersuchen. ?
Oder in der Zukunft ist man so fixiert auf Waffen aus Plasma, Licht, Lasern, Photonen-Phaser-Schlagmichtot und sogar Körperflüssigkeiten, dass man an ein stinknormales Messer einfach nicht mehr denkt. XD