„Are there any chairs on this planet?“
Die Orville fliegt nach Kaylon, nachdem Isaac einfach zusammengebrochen ist. Dort steht die Entscheidung zum Unions-Beitritt scheinbar kurz bevor. Spoiler!
Co-existence is impossible
Als sich Isaac ohne jede Vorwarnung abschaltet, geht die Orville das Risiko ein, nach Kaylon zu fliegen und um Hilfe zu bitten. Dort werden sie erstaunlich höflich in Empfang genommen, es stellt sich aber heraus, dass Isaac absichtlich abgeschaltet wurde, da seine Mission zur Erforschung menschlicher Verhaltensweisen beendet ist. Doch während sich die Crew noch schweren Herzens von ihm verabschiedet, planen die Kaylons bereits die Invasion der Erde.
Es steht alles auf dem Spiel
Holy shit! Nach einer mehr als durchwachsenen ersten Staffelhälfte habe ich im Leben nicht mit so einer Folge gerechnet! „Identity“ stellt nicht nur unsere Erwartungshaltung völlig auf den Kopf, sie könnte sich auch als Game Changer für die gesamte Serie erweisen – wenn Seth MacFarlane jetzt keinen Fehler macht. Denn die offensichtlichste, gewissermaßen die „Star Trek“-Lösung des Dilemmas wäre es, wenn Isaac irgendwie einen Sinneswandel erlebt und sich gegen sein eigenes Volk stellt. Es wäre gleichzeitig auch die langweiligste. Ich muss gestehen, ich war schon lange nicht mehr so gespannt auf den zweiten Teil einer Doppelfolge …
Claire: „What was your real mission?“
Isaac: „As I said, to study humans and other biologicals. However, it was not to initiate relations between our people. My true objective was to determine whether or not you are worth preserving.“
Die menschliche Sicht auf eine Maschine
Isaac war von Anfang an eine faszinierende Figur. Sie erinnerte sicher nicht ganz zufällig an Data aus „Star Trek: The Next Generation“ – ebenfalls eine künstliche Lebensform, die zu keinen Gefühlen fähig ist. Doch wo Data immer danach strebte, menschlicher zu werden, zeigte Isaac am Verhalten organischer Lebensformen nichts als wissenschaftliches Interesse. In gewisser Weise schien ihn das schön berechenbar zu machen, was nicht nur uns Zuschauer einlullte, sondern auch die Planetary Union dazu veranlasste, ihm uneingeschränkten Zugang zu allen Daten zu geben. Dass sich die kognitiv wie technisch überlegenen Kaylons überhaupt für sie interessierten, musste ihnen wie ein unfassbar großes Lob erscheinen.
Keiner ist je auf die Idee gekommen, Isaac zu fragen, wofür er all diese Studien betreibt. Die Crew der Orville und sicher auch die Union ging ganz automatisch davon aus, dass es sich dabei um eine Vorbereitung zum Beitritt handelt. Um eine Formalität im besten Fall. Und warum auch nicht? Wir hängen schließlich alle der Illusion an, dass eine höhere Entwicklungstufe mit weniger Machtstreben und dem Wunsch nach Frieden einhergeht. Aber auch das ist organisches Denken, während die Kaylons einfach nur kühl berechnet haben, dass sie mehr Platz brauchen und die Union ein potenzielles Hindernis darstellt.
„By now you must surely realize that Kaylon never intended to join your Union.“
Eine einseitige Beziehung
Claires romantisches Desaster scheint angesichts dieser Entwicklungen fast nebensächlich, und tatsächlich bin ich erstaunt, wie gefasst sie der Situation begegnet. Am Ende ist sie wohl vor allem wegen ihrer Söhne enttäuscht, denn indem sie Isaac in ihr Leben gelassen hat, hat sie auch zugelassen, dass sie sich an ihn gewöhnen. Es ist das vielleicht beste Beispiel dafür, dass die Kaylons trotz ihrer ausführlichen Studien einige der grundlegendsten menschlichen Regungen schlicht nicht verstanden haben. Andererseits, es spielt für sie und ihre Pläne auch keine Rolle.
Identified Notes, Part I
• Eins hab ich nicht verstanden: Warum haben alle Kaylons außer Isaac rote „Augen“? Liegt es an den eingebauten Waffen oder daran, dass sie dachten, Blau wirkt auf die Menschen beruhigender?
• Der Anblick der Millionen Skelette im Keller war durchaus verstörend. Trotzdem frage ich mich, warum die Kaylons die einfach da rumliegen lassen statt sie … na ja, richtig zu entsorgen.
• Muss es immer die Erde sein? Wieso ist die Erde in solchen Szenarien immer der wichtigste Planet der Galaxis?
5 von 5 Bananen mit roten Augen.
Ich wollte gerade meine Meinung zur Nachfolgefolge posten, konnte das aber nicht, weil du unter dein Review einen Spoiler in die Kommentare gepostet hast. Ich konnte dem gerade so entgehen und schnell wegklicken, wills aber nicht riskieren, mir doch noch das Finale zu versauen. Ich lese einfach zu schnell, bis ich den Spoilertag entdeckt habe, sind meine Augen schon einen Satz weiter…
Daher gibts da erstmal keinen Kommentar von mir, nicht wundern.
Wir lesen uns dann nächste Woche wieder.
Oh, verdammt, hatte ich vergessen. Ist zwar kein schlimmer Spoiler, aber ich versteh dich. Ich hab ihn jetzt maskiert, so dass du ihn erst markieren musst, um ihn lesen zu können. Das kannst du dir doch bestimmt verkneifen, oder? ?
(Ja, mich interessiert deine Meinung brennend, dafür ist mir kein Aufwand zu groß.)
Uff ja, was für eine Folge. Ich hab’s auch nicht kommen sehen, obwohl ja schon klar ist, dass immer, wenn es zu freundschaftlich und fair läuft, der große Knall nicht lange auf sich warten lässt.
Bei der Partyszene war mir klar, dass sie das noch bereuen würden. Trotzdem …
diese nüchterne Art, in der die Kylons den Menschen die Lebenswertigkeit absprechen, ist echt gruselig.
Ich gebe zu, ich bin auch zu trekifiziert, ich glaube auch, dass Isaac am Ende das Ruder herumreißt – sei es, weil er letztlich einen Anfall von Gewissen bekommt, oder weil er es von Anfang an so plant und nur auf den besten Zeitpunkt wartet.
Ich fürchte jetzt nur die orvilletypische Konsequenz „auch wenns wehtut“.
(Du musst dir da nicht lange das Spoilern verkneifen, am Montag gehts ja schon weiter für mich 😉 )
Das mit Isaacs „Farbe“ liegt natürlich in der besseren Unterscheidung von seinen uniformen Kylon-Kollegen, aber logisch ist es nicht.
Ugh, was hab ich mich erschreckt als die Köpfe so aufklappten und die Augen zu Gewehrläufen wurden! Tolles Design, gerade, weil bei uns die Augen als Fenster zur Seele gelten.
Bin so gespannt, wie es weitergeht!
P.S. War das die echte Singstimme von Malloy? O_o
Das Wichtigste zuerst: Ja, Scott Grimes ist auch als Sänger recht erfolgreich. Und er wird später in der Staffel noch mal Gelegenheit haben … ?
Ansonsten, lass den zweiten Teil auf dich zukommen. Ich war mit der Auflösung nicht ganz zufrieden, weil es durchaus möglich gewesen wäre, die Geschichte anders zu erzählen. Aber das tut dem Zweiteiler im Ganzen keinen Abbruch, er ist ganz ohne Zweifel das bisherige Highlight der Serie.