„Dreiviertel acht stand ich dann auch auf und genoss die Totenstille des 1.1., die wirklich das einzig Gute an Silvester ist.“ (aus meinem Tagebuch)
Neujahrspläne oder so
Wie ihr alle wisst, bin ich kein Fan von Neujahrsvorsätzen. Ich finde das nur konsequent, denn wenn man wie ich das Konzept von Silvester als Bruch zwischen zwei Jahren ablehnt, gibt es auch keinen Grund, an diesem beliebigen Datum so zu tun, als wolle man irgendetwas an seinem Leben ändern. (Denn seien wir ehrlich, in den meisten Fällen ist es genau das: weinselige Selbsttäuschung.)
Woran ich stattdessen glaube, sind Pläne und Wünsche. Allerdings passiert das bei mir eher so ab Februar und März, weil ich den Januar als metaphorischen Montag des Jahres eigentlich nur aussitze. Entsprechend habe ich auch noch nicht viel Konkretes für euch, was den Blog angeht. Wie ich schon im Jahresrückblick schrieb, habe ich ein paar Reviews auf der To-do-Liste und auch schon drei Artikel in der Mache. Die Kunstfälscher müssen sich erst noch aufrappeln, und auch Nähprojekte sind aktuell eher vage.
Privat möchte ich dieses Jahr beim Kochen etwas das Niveau anheben. In erster Linie bedeutet das, dass ich mittelfristig ganz von Fertigmischungen (Maggi Fix und Co.) wegkommen möchte, um das Ziel stattdessen mithilfe von Gewürzen, Brühe, Sahne usw. zu erreichen. Außerdem möchte ich mehr ausprobieren und erfolgreiche Rezepte in einem eigenen Büchlein sammeln. Wie gesagt, ein rein persönliches Vorhaben, also werdet ihr das allenfalls über das eine oder andere Foto im Monatsrückblick mitkriegen.
Der Januar in Bildern
Anonyme Ordnungsfanatiker
Heute mal was aus der Rubrik: Das interessiert doch keine Sau! Kürzlich bin ich nämlich dahintergekommen, dass es noch eine Hausarbeit gibt, die ich mag. (Noch eine? Ja, hallöchen, ich bin der Freak, der gerne bügelt. Sogar die Bettwäsche.) Aufgepasst, hier kommt sie: Ich räume gerne auf. Ich hab’s gemerkt, weil ich, so sehr ich es auch hasse, Koffer zu packen, einen Heidenspaß habe, sie auszupacken und alles wieder an seinen Platz zu räumen.
Wahrscheinlich liegt es am Sternzeichen Jungfrau und meinem tiefen inneren Bedürfnis nach Ordnung. Der Prozess, Ordnung herzustellen, ist für mich einfach absurd befriedigend. (Ich sollte mal meine Eltern fragen, ob sie mir als Kind das Aufräumen erst beibringen mussten oder quasi angeboren war. Was dann schon echt praktisch für sie gewesen wäre.) Na ja, wollt ihr mich eine Weile beschäftigen, legt mir einfach einen Stapel Krams vor die Füße.
Die ehrliche Buchkritik
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Lucy Maud Montgomerys Roman „Anne of Green Gables“, auch wenn er in meiner Kindheit keine Rolle gespielt hat, zu den Klassikern der Jugendliteratur zählt. Vor ein paar Jahren habe ich die Serienverfilmung „Anne with an E“ bei Netflix geschaut, aber erst jetzt auch die Buchvorlage gelesen. Und zumindest weiß ich nun, warum die Serie damals so abrupt endete: Die Vorlage nimmt auf den letzten Metern noch eine sehr traurige Wendung, die der Geschichte allerdings auch viel Tiefe verleiht. Sie endet nicht negativ, sondern klingt sogar sehr hoffnungsvoll aus, aber das war dem gemeinen Netflix-Gucker offenbar nicht zuzumuten. Schade. Lest das Buch, ich fand’s toll. (5 von 5 Bananen mit Puffärmeln. 😉)
Mixtape Januar
Kennt ihr das, wenn ihr eine Band neu entdeckt, ein altes Album anhört und euch wundert, wie das dieselbe Band sein kann? Nur ich? Na gut, dann freu ich mich einfach auf „Oh! The Ocean“ von The Wombats und blicke nicht zurück.
5
Silvester feiern wir nicht groß, und böllern tun wir schon aus Prinzip nicht (Feuergefahr, Tierstress, Feinstaub, Dreck, Verletzungen, unnötige Arbeit für Ärzte und Einsatzkräfte), aber es ist eine Möglichkeit, mal innezuhalten und ein Jahr Revue passieren zu lassen. Wie eine Zäsur zwischen zwei Zeiträumen.
Und natürlich die Reste von Weihnachten wegzufuttern 😉
Apropos, ich koche ja so gut wie nicht, hab aber schon mal überlegt, ob ich das kleine Portfolio an Dingen, die ich dann doch kochen kann (außer Tee 😆 ) um ein paar Sachen erweitern soll. Ich würde mich ja mal gerne an Lasagne probieren. Oder so eine One Pot Pasta, die sollte zu machen sein, selbst für meine zwei linken Hände…
Hm, vielleicht fehlt mir dieses Bedürfnis nach Reflexion, weil ich schon das ganze Jahr über alles in meinem Tagebuch zerdenke. 😆 Aber ja, diesen Gedanken kann ich nachvollziehen.
Lasagne hab ich tatsächlich auch noch nie ohne Fertigmischung probiert, aber mit einer One Pot Pasta machst du sicher nichts verkehrt. Diese Rezepte sind meist super einfach. Interessanterweise hatte ich Weihnachten gerade erst eine Unterhaltung mit meiner Mutter darüber, dass ich komplett anders koche als sie. Also konzeptionell. Für sie besteht ein richtiges Mahl aus einzelnen Bestandteilen wie z. B. Fleisch, Kartoffeln, Gemüse. Ich hingegen koche viel in der Pfanne, wo alles zusammengemischt wird.
Hallo Jes!
Also beim Silvester da unterschreibe ich dir jedes Wort. Bei mir ist es so weit gekommen, ich schaue mir das Feuerwerk welches ringsum so verschossen wird gar nicht mehr an. Gegen die Geräuschkulisse man recht wenig tun und das dazu gehörige Farbenspiel brauche ich schon aus Überzeugung nicht. (Einer meiner Nachbarn war dieses Mal sehr, na ja, also für mich war es irgendwie grenzwertig. Aber ja.)
Und die Ruhe am Neujahrstag. Ich musste da schmunzeln. Ich hatte da den selben Gedanken. Aber es stimmt diese Stille hat eine ganz und gar außerordentliche Qualität.
Hm. Kochen. Das ist etwas wo ich gerne mehr tun würde, wo mir aber oft die Muße dazu fehlt. (Kochen sollte ja mal mein Brotberuf werden). Ich meine ich koche gerne aber ich will mir dazu die Zeit nehmen die es braucht und das mit der nötigen Ruhe machen. Maggi und Co. hat natürlich seine Daseinsberechtigung. Aber klar es ist umso mehr spannender und auch befriedigender einer Suppe zum Beispiel mit etwas Kreativität wirklich guten ‚Geschmack‘ einzuhauchen.
Deine Gnocchi mit Spinat schauen echt lecker aus. (Mit Tomaten? Ja. Oder?)
Zum Thema Ordnung. Nun ja ich mag keine Unordnung. Es kommt wohl schlussendlich auf dasselbe heraus. Aber wenn ich so ein wenig darüber nachdenke dann meine ich das mein Gehirn da doch irgendwie einen Unterschied macht. Na egal. Also ich will schon das die Dinge ihren Platz haben und ich will nicht ‚Suchen‘ müssen. Mit drei Rufzeichen. Ich kenne Leute die verbringen gefühlt ein halbes Leben damit. Nein. Mag ich nicht.
Die Hausarbeit die ich mag muss glaube ich erst noch erfunden werden. Na ja, Staubsaugen vielleicht. Obwohl ich alles andere aber deswegen nicht vernachlässige. Ausser beim Fensterputzen bekenne ich mich ein klein wenig schuldig. Dafür bin ich anscheinend zu dämlich. 🤨
Ach, wenn es denn wenigstens ein Farbenspiel gäbe, aber den meisten Leuten geht es doch nur noch darum, dass es möglichst laut knallt. Gerne wird auch mal gewartet, bis alle anderen fertig sind, um dann kurz vor eins noch die eigenen Böller abzufackeln.
Ich will Maggi auch keineswegs kleinreden, ein paar Fertiggerichte gehören einfach zur guten Vorratshaltung dazu. Für mich ist einfach das Experiment spannend, weil ich nie gelernt habe, welche Gewürze eigentlich welchen Effekt haben. Auch, weil heute natürlich alles voller Geschmacksverstärker steckt. (Und ja, die Gnocchi waren mit Tomaten. Ich koche inzwischen ganz gerne damit und werde diesen Sommer vielleicht sogar mal welche selbst ziehen.)
Staubsaugen ist eine der Hausarbeiten, die ich immer so lange hinauszögere, bis es wirklich nicht mehr feierlich ist. Dieses Herummanövrieren um alle Ecken herum und erst der Lärm. 😖 Aber Fensterputzen kommt tatsächlich noch darunter, weil ich es einfach nicht schaffe, meine riesigen Panoramafenster streifenfrei zu bekommen.