„Ich glaube, Backup-Nathan hat mich gerade angemacht. Und ich hab zurück geflirtet.“
Nathan und Nora legen sich mit Horizen an, während Ingrid mit Nathans Backup eine zweite Chance bekommt. Spoiler!
Eine Ziege … to go
Nachdem Nathans Erinnerungen in seinen Klon heruntergeladen wurden, gelingt es ihm und den Technikfeinden, Freeyond zu stoppen. Leider erst, als bereits etliche Menschen auf eine Festplatte geladen und getötet wurden. Nora und Nathan sorgen dafür, dass die Festplatten zu den Familien der Toten kommen, gleichzeitig strengt Nathans Ex Holden einen Prozess gegen Horizen an. In Lakeview stellt Ingrid erfreut fest, dass das Backup von Nathan noch immer Hals über Kopf in sie verliebt ist. Zwar erfährt er bald, dass er nur eine „Kopie“ ist, doch er und Ingrid wollen es trotzdem noch mal miteinander versuchen.
Nur noch etwas für Fans
Nanu, werdet ihr denken, wo sind denn die Reviews zu den einzelnen Folgen? Tatsächlich habe ich lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt noch etwas zu „Upload“ schreiben soll. Nach dem Ende der letzten Staffel war ich irgendwie ernüchtert, und seither ist so viel Zeit ins Land gezogen, dass ich gar nicht mehr wusste, wo wir eigentlich stehen. Ein Blick auf die gesamte Staffel scheint mir insofern ein fairer Kompromiss zu sein. Die einzelnen Folgen geben nicht genug her, aber in Summe war der Plot am Ende doch ganz unterhaltsam. Und ihr wisst, was für eine Komplettistin ich in puncto Serien bin.
„Freeyond muss nicht funktionieren, sie müssen nur zehn Millionen Wähler loswerden.“
Zu wenig Plot künstlich aufgeblasen
Mein größtes Problem mit „Upload“ ist, dass viele der Plots viel zu umständlich konstruiert sind. Nehmen wir als Beispiel das mit Nathans Download. Sowohl er als auch Nora glauben, dass er nur einen Monat Zeit hat, bevor sein Kopf explodiert. Also suchen sie den Arzt, der das Verfahren erfunden hat und inzwischen untergetaucht ist. Der drückt Nathan ein paar Pillen in die Hand, die er auch vertrauensselig nimmt, doch dann frisst aus Versehen Holdens Hund die Pillen, worauf der Tierarzt sie untersucht und feststellt, dass es nur Magentabletten sind. Und diese ganze Kette von Ereignissen ist nötig, nur um zu erklären, dass Nathans Kopf nie in Gefahr war, weil der Arzt die Explosion damals absichtlich herbeigeführt hat.
Dahinter stecken durchaus interessante und kritische Ideen. Hier ging es beispielsweise darum, zu thematisieren, dass sich mit dauerhaften Abo-Gebühren für Uploads eben mehr Geld verdienen lässt als mit dem einmaligen Download in einen Klon. Aber in der Rückschau hat man schon irgendwie das Gefühl, dass all diese komplizierten Plots nur dazu dienen, irgendwie die Zeit zu füllen, und dabei sind acht Folgen nicht mal viel. (Man schafft es übrigens sogar, mit „Schwarten und Euter“ eine von vorne bis hinten überflüssige Füll-Episode einzuschleusen.)
Die etwas andere Dreiecksgeschichte
Etwas besser funktioniert für mich der zwischenmenschliche Teil. Nathan und Nora haben ihre Honeymoon-Phase und Ingrid erhält durch Nathans Backup eine zweite Chance. Dass das am Ende bei beiden Paaren in Heiratsplänen mündet, ging mir persönlich dann etwas zu schnell, denn die Staffel deckt ja gerade mal einen Monat ab. Das fällt vor allem bei Nora auf, die ganz plötzlich von einer Folge zur nächsten enttäuscht ist, weil Nathan anscheinend nicht den nächsten Schritt gehen will.
Bei Ingrid und Nathans Backup ist das insgesamt glaubwürdiger, weil die beiden bereits eine lange Beziehung verbindet und Ingrid spürbar an sich arbeitet. Allerdings haben die Autoren einen irgendwie seltsamen Zeitpunkt gewählt, an dem das Backup angeblich gemacht wurde, nämlich vor dem „Family Day“ in der zweiten Staffel. Ja, es gab da diesen kurzen Moment, als Nathan und Ingrid sich mal gut verstanden, aber dass er nun total in sie verliebt ist, wirkt dennoch allzu gefällig.
„Ich bin eine künstliche Intelligenz, die darauf programmiert ist, dir genau das zu sagen, was du hören willst.“
Die menschliche Seite der KI
Ein weiteres zentrales Thema der Staffel sind die KI-Helfer in Lakeview, auch wenn ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass die Autoren nicht verstanden haben, was „künstliche Intelligenz“ eigentlich bedeutet. Statt der Programmierer soll sich nun nämlich Aleesha um deren Weiterbildung kümmern, worauf sich die KIs beschweren, dass sie nun selbst lernen müssen statt alles programmiert zu kriegen. Das ist zwar irgendwie witzig, aber geht es bei KI nicht gerade um selbstständiges Lernen?
Sei’s drum, Luke setzt den KIs allerlei menschliche Ideen in die Köpfe, von Pausen über Urlaubsanspruch bis zum gemeinschaftlichen Festtagesessen. Die Tatsache, dass die KIs zunehmend als echte Personen gesehen werden, bildet dabei einen raffinierten Kontrast zu den Uploads, die rechtlich gesehen ihren Personenstatus verloren haben und nun Eigentum der Firma Horizen sind. An dem Punkt sollte die Serie bei der unvermeidlichen vierten Staffel unbedingt ansetzen, wenn sie sich nicht völlig in der Bedeutungslosigkeit verlieren will.
Cyber-Discount-Notes
• Aleesha hat mich in dieser Staffel einfach nur endlos genervt. In jeder Folge fragte man sich als Zuschauer erneut, auf wessen Seite sie nun eigentlich steht.
• Make-up-Tutorial Nachrichten – so weit sind wir davon vermutlich gar nicht entfernt.
• Luke im Sklaven-Kostüm von Prinzessin Leia ist der Knaller. Vor allem die Rückansicht.
• Wir beenden die Staffel einmal mehr mit einem Cliffhanger: Nur ein Nathan lebt/existiert noch, doch welcher ist es?
2 ½ von 5 heruntergeladenen Bananen, die zugenommen haben.
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Oje, da war doch was … Ich hatte „Upload“ ganz vergessen. Da ich derzeit kein Prime habe, muss ich es wohl auch noch etwas weiter aufschieben. Als nächstes gönne ich mir nämlich erst nochmal 3 Monate Disney+ für Shogun etc.
Du verpasst nicht viel. Und ich bin auch ein bisschen angefressen, dass sie unbedingt noch eine 4. Staffel dranhängen müssen.
Lustigerweise spiele ich auch mit dem Gedanken, als nächstes wieder Disney+ zu abonnieren. Ich will endlich „The Bear“ weiterschauen und hab ja auch irgendwie mal vorgehabt, den neuen „Doctor Who“ zu reviewen. 🙈 Andererseits kommt „Andor“ erst im April, und so lange lässt sich das Angebot wahrlich nicht strecken. Ach, keine Ahnung, das entscheide ich im Januar ganz spontan.