Die Kunstfälscher | Wassily Kandinsky „Kreise in einem Kreis“ (1923)

„Color is a power which directly influences the soul.“ (Wassily Kandinsky)

Abstrakte Kunst ist eigen. Obwohl sie auf den ersten Blick einfacher zu fälschen ist, da wir es hier hauptsächlich mit Grundformen zu tun haben, ist sie doch schwerer zugänglich. Eine grüne Wiese ist eine grüne Wiese, aber was zum Henker will uns der Künstler mit ein paar bunten Kreisen sagen? Und so – man kann es nicht anders sagten – quälten sich die Kunstfälscher dieses Mal ein wenig, um einen für sie passenden Angriffspunkt zu finden. Die Ergebnisse sind so vielfältig, wie man es bei einem abstrakten Werk erwarten würde, und ist das am Ende nicht genau die Idee?

Wassily Kandinsky „Kreise in einem Kreis“ (1923)

Wassily Kandinsky wurde am 16. Dezember 1866 als Sohn einer Teehändlerfamilie in Moskau geboren. Da sich seine Eltern 1871 trennten, wurde er jedoch hauptsächlich von seiner Tante Elizabeth Tichejewa erzogen. Kandinsky studierte Rechtswissenschaften, widmete sich in seiner Freizeit aber bereits der Malerei. Nach dem Studium wurde er zunächst Attaché der juristischen Fakultät, entschied sich 1896 aber für die Malerei und zog nach München, wo er ab 1900 an der Kunstakademie studierte.
Kandinsky gründete zusammen Franz Marc die Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter. Begleitend zur ersten Ausstellung am 18. Dezember 1911 erschien Kandinskys Buch „Über das Geistige in der Kunst“. Der Almanach „Der Blaue Reiter“ erschien knapp ein halbes Jahr später, weitere Ausgaben wurden nicht mehr verwirklicht. Bis 1933, als das Bauhaus in Dessau geschlossen wurde, arbeitete Kandinsky als Lehrer in Weimar, Dessau und Berlin. In dieser Zeit entwickelte sich sein Stil endgültig in eine geometrisch abstrakte Richtung. Kandinsky emigrierte nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod am 13. Dezember 1944 täglich malte.
„Kreise in einem Kreis“ (Öl auf Leinwand) entstand 1923 während Kandinskys Zeit beim Bauhaus. 1926 veröffentlichte er im Rahmen seiner Lehrtätigkeit seine Schrift „Punkt und Linie zu Fläche“, in der er die methodischen Grundlagen der Kunst analysiert und den Punkt als „Urelement der Malerei“ identifiziert. Auch ordnet er jeder Form eine bestimmte Farbe zu, zum Beispiel Blau dem Kreis, Rot dem Quadrat usw. „Kreise in einem Kreis“ befindet sich heute im Philadelphia Museum of Art, wird aktuell aber nicht ausgestellt. Alle Eckdaten und eine Abbildung findet ihr hier.

Fälschung von Jes: Metallrahmen, Bastelpapier, Transparentpapier und Nylonfaden

Fälschung von Jes

Fälschung von Rosi: Filzstift und Fineliner auf Papier

Fälschung von Rosi

Fälschung von Helen: Beeren und Obst in Schale

Fälschung von Helen

Hinter den Kulissen

Damit entlassen wir euch auch schon in den Sommer und melden uns pünktlich zu Halloween zurück. Bis dahin wollen wir uns mit Gargoylen beschäftigen und gehen damit erstmals ein ganzes Genre statt ein einzelnes Werk an.