„It’ll be just like old times. Except, different.“
Sisko sucht auf Tyree nach dem Orb des Abgesandten, während Worf für Jadzia eine gefährliche Mission unternimmt. Spoiler!
But I haven’t finished my story yet
Sisko fliegt mit seinem Vater, seinem Sohn und Ezri nach Tyree, um den Orb des Abgesandten zu suchen. Unterwegs hört er dabei immer wieder eine seltsame Stimme, und als er den Orb schließlich ausgegraben hat, ist er plötzlich wieder Benny Russell, der in einer psychiatrischen Anstalt die Geschichte von Deep Space Nine an die Wände schreibt. Derweil fliegt die Rotarran zur Monac Schiffswerft. Der Plan ist, die nahegelegene Sonne zu beschießen, um eine Explosion auszulösen, die die Werft zerstört. Auf Deep Space Nine gerät Kira mit Admiral Ross aneinander, der ihr klar sagt, dass die Sternenflotte nichts gegen die romulanischen Waffen auf dem Mond unternehmen wird. Kira organisiert daraufhin eine Blockade.
Schlüssige Auflösung zweier wichtiger Plots
Definitiv eine Verbesserung zur vorherigen Folge und der Beweis dafür, dass wir es hier wirklich mit einer echten Doppelfolge zu tun haben, da keiner der beiden Teile für sich allein stehen kann. Den Plot um Kiras Blockade hätte es dabei gar nicht gebraucht (er ist auch der schwächste von allen), denn es passiert bei Sisko und Worf mehr als genug. Insgesamt ein guter Abschluss für die beiden Handlungsbögen um Jadzias Tod und das Verschwinden des Wurmlochs.
Sarah: „The Sisko’s path is a difficult one.“
Sisko: „But why me? Why did it have to be me?“
Sarah: „Because it could be no one else.“
Kampf der Götter
Wie ich schon letzte Woche spekuliert habe, haben die Propheten (oder besser dieser eine) den Körper von Siskos Mutter eine Zeitlang übernommen, um seine Zeugung und Geburt sicherzustellen. Wodurch rückblickend auch klar ist, warum sie Joseph und ihren Sohn verlassen hat, als sie wieder sie selbst war – sie wurde, wenn man es genau nehmen will, benutzt. Missbraucht geradezu. Dass das nicht mehr Empörung hervorruft, ist etwas schade.
Die zweite wichtige Entwicklung ist der Fund des Orb des Abgesandten, der aus Gründen, die ich ehrlich gesagt nicht verstanden habe, nicht von dem Pah-Wraith vergiftet wurde. Es war ein interessanter Schachzug, Sisko in eine Vision zu verwickeln, die ihn daran hindert, den Orb zu öffnen. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn er tatsächlich nachgegeben, die Wände gestrichen und so im übertragenen Sinne die Geschichte Deep Space Nines ausgelöscht hätte.
Doch Sisko öffnet den Orb und lässt damit offenbar den einen Propheten frei, der seine Mutter übernommen hatte. (Vielleicht verstehe ich das auch falsch, die Folge ist in der Hinsicht genauso geheimnisvoll wie die Propheten selbst.) Und dem gelingt es dann eigenhändig, den Pah-Wraith aus dem Tempel zu schmeißen, wodurch sich das Wurmloch wieder öffnet. Warum das all den anderen Propheten zuvor nicht gelungen ist, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Worf: „We are going to fly toward the molten heart of the sun, so close, that our ship will glow like a flaming comet.“
Bashir: „Well, hopefully not that close.“
Ein gemeinschaftlicher Liebesdienst
Kommen wir lieber zur Rotarran und der Selbstmordmission von Worf und Martok. Und Bashir und O’Brien und … Quark? Ja, der Ferengi hat sich ebenfalls an Bord geschmuggelt, was Worf zunächst gehörig auf die Palme bringt. Ich gestehe, ich war ein bisschen enttäuscht von ihm, als er die drei so anschnauzt, sie hätten eigentlich ihm zu danken, weil er sie mitnimmt, nicht umgekehrt. Aber als er später erklärt, dass Dax ihre Freunde stets so wichtig waren, dass er manchmal das Gefühl hatte, er hätte sie alle geheiratet, konnte ich das gut nachfühlen. Er wollte Jadzia dieses Geschenk allein machen, aber er weiß, dass die anderen sie genauso geliebt haben.
Wer hat die stärkeren Nerven?
Erneut bietet der Plot von Kira wenig, worüber man reden könnte. Ich meine, man muss ihre Dickköpfigkeit schon bewundern, als Admiral Ross ihr mehr oder weniger offen ins Gesicht sagt, dass die Romulaner in diesem Krieg wichtiger sind als die Bajoraner. Es mit der Blockade darauf ankommen zu lassen, dass dieser Konflikt blutig endet, beweist schon Mut. Oder Leichtsinn, wer weiß. In jedem Fall wirkte mir das alles zu konstruiert, zumal Ross dann irgendwie ohne echten Grund doch einlenkt und sich auf Kiras Seite stellt.
Shadows and Notes
• Ich mochte Ezris „you seem taller … or am I shorter?“ zu Jake. Überhaupt finde ich, dass die Figur hier wirklich gut eingeführt wird. Ich bin nur nicht näher drauf eingegangen, weil die Review so schon lang genug ist.
• Die Geschichte an den Wänden in Siskos Vision besteht aus den Zusammenfassungen sämtlicher Folgen der Serie bis zu diesem Punkt und wurde vom kompletten Art Department geschrieben. Das ist einfach nur unfassbar meta.
• Übrigens, weil ich das immer wieder so lese: Für mein Verständnis ist Sisko kein Halb-Prophet. Seine Mutter war durch und durch menschlich, lediglich ihr Geist wurde für eine Weile übernommen.
4 von 5 Bananen in Isolation Ward 4.