„We’re Red Squad – and we can do anything!“
Nog und Jake werden von einem Schiff gerettet, das von Kadetten des Red Squad geführt wird. Spoiler!
I will carry out that mission, or die trying
Nog wird mit einer Nachricht für den Großen Nagus nach Ferenginar geschickt, begleitet von Jake, der hoch und heilig schwört, den Ausflug nicht für einen Artikel zu benutzen. Als sie unterwegs von einem Schiff der Jem’Hadar angegriffen werden, kommt ihnen die Valiant zu Hilfe, ein seit acht Monaten verschollenes Schiff der Defiant-Klasse. An Bord: ausschließlich Kadetten von Red Squad. Sie waren auf einer Trainingsmission, als der Krieg ausbrach, und nach dem Tod des Captains übernahm Kadett Tim Watters das Kommando. Und der hat große Pläne, denn er will unbedingt ein wichtiges Kriegsschiff des Dominion zerstören. Nog ist begeistert, Jake weniger.
Letztendlich zu stereotyp
„Valiant“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie schmal die Linie zwischen Heldenhaftigkeit und Dummheit ist. Tatsächlich aber konnte ich mit der Folge noch nie sonderlich viel anfangen, weil die Figuren leider sehr stereotyp charakterisiert sind. Das trifft seltsamerweise sogar auf Nog und Jake zu, die wir eigentlich schon gut kennen, die hier aber auf das Gegensatzpaar begeistert/zweifelnd reduziert werden.
„He may have been a hero. He may even have been a great man. But in the end, he was a bad captain.“
War Games
Was will uns „Valiant“ sagen? Man erzählt keine Geschichte über ein Schiff voller Kadetten, wenn man damit nicht irgendeine Moral vermitteln will. Ist es, dass die Sternenflotte junge Offiziere heranzieht, die sich für unbesiegbar halten, doch in Wirklichkeit wie kleine Kinder sind, denen jeglicher Realitätssinn abgeht? Oder ist es, dass die Mischung aus Patriotismus und radikalem Heldentum unter diesen jungen Leute eine Art Massenhysterie ausgelöst hat, durch die sie nicht mehr klar denken konnten?
Übrigens finde ich die Idee eines Trainingsschiffs, auf dem die Kadetten unter Aufsicht reale Szenarien üben können, gar nicht doof. Das Problem ist eher, dass sich die Kadetten maßlos überschätzen, allen voran „Captain“ Watters, der es nicht für nötig befindet, ein wertvolles Schiff wie die Valiant zurückzubringen, damit es in diesem Krieg sinnvoll eingesetzt werden kann. Stattdessen scheint er zu glauben, dass er den Krieg quasi im Alleingang gewinnen kann. Bringt man diesen Leuten an der Akademie denn gar kein Verantwortungsgefühl bei?
Nogs Verstand setzt offenbar aus
Und dann ist da noch Nog, dessen Charakterisierung diese Folge wahrlich keinen Gefallen tut. Zugegeben, bereits im Zweiteiler „Homefront/Paradise lost“ wurde etabliert, dass er Red Squad bewundert und am liebsten Teil davon wäre. Aber das ist inzwischen ein Jahr her, und in der Zeit hat er so viel erlebt, dass es einfach nur unglaubwürdig ist, dass er sich einem offensichtlich größenwahnsinnigen Möchtegern-Captain unterordnet. Hat er vergessen, dass der Junge ein Kadett ist? Nog ist Ensign, meine Güte, eigentlich steht er im Rang sogar über Watters!
Am besten kommt bei der Sache noch Jake weg, der seine Skepsis von Anfang an offen äußert und versucht, Nog auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Allerdings trägt er nicht viel zum Geschehen bei, weil Watters recht schnell merkt, dass er ihm gefährlich werden könnte, und ihn für den Großteil der Folge wegsperrt.
Valiant Note
• Es ist geradezu bezeichnend, wenn Nog am Ende zu Jake sagt: „Put that in your story too. Let people read it and decide for themselves.“ Letzten Endes macht die Folge genau das, sie verzichtet auf ein Urteil – und ist eben deshalb so schwach.
1 ½ von 5 Bananen, die den Sonnenaufgang auf Luna vermissen.