„Don’t worry, Doctor, we’re going to have a wonderful time. After all, what could possibly go wrong?“
Bashir und Garak spielen Geheimagenten in der Holosuite, als ein Transporter-Unfall einige Daten des Spiels überschreibt. Spoiler!
Bashir, Julian Bashir
Bashir probiert ein neues Spiel in der Holosuite aus, in dem er einen Geheimagenten mimt. Dass er dabei von Garak gestört wird, ist jedoch schon bald sein geringstes Problem: Wegen eines Shuttle-Unfalls müssen die Transporterdaten von Sisko, Kira, Dax, Worf und O’Brien schnell irgendwo gespeichert werden – und das ist unglücklicherweise der Speicher der Holosuite. Aus dem Spiel wird tödlicher Ernst, denn sobald eine der Figuren stirbt oder das Programm beendet wird, könnten die Daten für immer verloren gehen.
Eine gelungene Hommage an Agentenfilme
Ich erinnere mich noch gut, dass ich von dieser Folge bei der Erstausstrahlung restlos begeistert war. Über die Jahre ist der Reiz ein wenig verlorengegangen, dennoch macht „Our Man Bashir“ als astreine Parodie klassischer Agententhriller natürlich auch weiterhin Spaß. Vor allem, da wohl auch die Schauspieler ihre helle Freude daran hatten, einmal in andere Rollen zu schlüpfen.
Bashir: „I work for one of the nation states of this era, Great Britain, which is battling various other nations in what is called the Cold War. This apartment, my clothes, weapons, even my valet were provided to me by my government.“
Garak: „I think I joined the wrong intelligence service.“
Eine Freundschaft wird auf die Probe gestellt
Abseits allen Humors ist „Our Man Bashir“ aber vor allem eine Charakterstudie. Die Freundschaft zwischen Bashir und Garak war zwar schon mehrfach Thema, doch selten war das so entlarvend wie hier. Es ist offensichtlich, dass Bashirs Faszination von Garak zum Großteil auf dessen Vergangenheit beim Obsidianischen Orden beruht. Garak indes bemerkt selbst, dass Bashir eine ziemlich romantische Vorstellung davon hat, was es heißt, ein Spion zu sein. Das ist kein Jetset-Leben mit luxuriösen Apartments und hübschen Frauen, sondern meistens Drecksarbeit.
Garak kommt zu dem Schluss, dass Bashir unbedingt ein Held sein will, aber ich denke, die Wahrheit ist etwas komplizierter. Bashir kommt es vor allem darauf an, das Richtige zu tun, auf der Seite der Guten zu stehen. Garaks Pragmatismus fehlt ihm völlig, im Gegensatz zu ihm ist er durchaus bereit, sich selbst für eine gute Sache zu opfern.
Aufschlussreich ist allerdings, dass Bashir sich schließlich sogar gegen Garak wendet, um Sisko und Co. zu retten. Nicht, dass ich glaube, dass er den Cardassianer ernsthaft töten wollte. Der Schuss war sicherlich präzise so platziert, dass er nur eine Fleischwunde verursacht. Aber wie wird es sich auf ihre Freundschaft auswirken, dass Bashir Garak in dieser Situation keine Wahl gelassen hat? Es ist schließlich eine Sache, sich selbst zu opfern, aber eine gänzlich andere, jemanden mit Waffengewalt dazu zu zwingen.
„It’s time to face reality, Doctor. You’re a man who dreams of being a hero because you know, deep down, that you’re not. I’m no hero either, but I do know how to make a choice. And I’m choosing to save myself.“
Parodie oder Kopie?
Was hinter den Kulissen geschah, ist übrigens ausnahmsweise einmal fast genauso spannend wie die Folge selbst. MGM, das die Rechte am „James Bond“-Franchise hält, fand die Parodie nämlich ein bisschen zu überzeugend und wandte sich nach der Ausstrahlung wegen einer möglichen Copyright-Verletzung an die Produzenten von „Star Trek: Deep Space Nine“. Alle Pläne zur Fortsetzung der Abenteuer von Agent Bashir wurden daraufhin verworfen, er wurde meines Wissens danach nur noch gelegentlich erwähnt.
Our Note
• Man bemerke die Ironie, dass ein Wissenschaftler namens Dr. Noah eine Flut auslösen und nur einige Auserwählte retten will, um die Erde neu zu bevölkern.
3 ½ von 5 Bananen im Smoking.