„Are you actually asking me if I‘m eating enough?“
Matthew und Diana reisen nach Sept-Tours, wo sie allerdings kein allzu warmer Empfang erwartet. Spoiler!
Wherever you go, I go
Matthew und Diana erreichen die Küste Frankreichs, wo sich Gallowglass zunächst von ihnen verabschiedet. Doch vor ihnen liegt noch immer eine mehrtägige Reise zu Pferd, die vor allem für Diana beschwerlich ist. Matthew warnt Diana zudem, Philippe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf das kalte Willkommen in Sept-Tours ist sie dennoch nicht vorbereitet. Philippe erkennt die Beziehung zwischen ihr und Matthew nicht an und geht schließlich sogar so weit, einen Hexer auf Diana zu hetzen, der ihre Erinnerungen an ihn löschen soll.
Auftritt Philippe
Endlich, endlich lernen wir Philippe kennen, von dem wir inzwischen schon so viel gehört haben, und James Purefoy erweist sich als wahre Traumbesetzung. Trotz seiner reservierten, ja geradezu feindseligen Art ist Philippes Liebe für Matthew, seine Sorge um ihn jederzeit spürbar. Die Mating-Thematik hingegen wurde weniger gut gehandhabt, denn Matthews Unwille, mit Diana zu schlafen, wird so wenig erklärt, dass sie mittlerweile geradezu albern wirkt.
Diana: „You know that no matter what, I am always yours.“
Matthew: „And I am yours.“
Diana: „Then let me have you.“
Matthew: „Not yet. Not now. In time.“
Keine Ehe ohne Sex
Ich für meinen Teil glaube jedenfalls nicht, dass allen klar ist, dass Matthews Zurückhaltung mit dem Blutrausch zu tun hat. Die letzten Folgen haben sich zwar viel Mühe gegeben, die Thematik als solche in den Vordergrund zu rücken, aber der Zusammenhang ist nicht wirklich offensichtlich. Wir Zuschauer wissen inzwischen, dass Matthews die Krankheit in sich trägt. Diana aber weiß das nicht. Und es ist für mich auch nicht wirklich verständlich, warum er oder andere, die davon wissen, nicht offen mit ihr reden. Stattdessen wird sie von allen Seiten nur mit kryptischen Warnungen überhäuft, dass sie sein Fels in der Brandung sein muss und all so was.
So, wie sich die Sache mir darstellt, sieht es folgendermaßen aus: Matthew trägt das Gen für den Blutrausch in sich und weiß, dass das Wiedersehen mit Philippe potenziell gefährlich ist, weil es zu einem Ausbruch führen könnte. Wie wir dank Philippe nun auch wissen, wird niemand die „Ehe“ zwischen Matthew und Diana anerkennen, so lange sie nicht vollzogen wurde (was man wohl am Geruch erkennen kann, was ich etwas gruselig finde). Und genau das fürchtet Matthew. Dass er Diana an sich bindet und ihr dann wegen dem Blutrausch gefährlich werden könnte. Sie vielleicht verletzt. Das Tragische ist, dass er ihr nicht einmal eine Chance gibt, ihn von diesen Sorgen zu befreien, weil er ihr nicht die Wahrheit sagt.
Vater des Jahrhunderts
Philippe ist indes eine faszinierende Figur. Seine Beziehung zu Matthew muss sehr eng gewesen zu sein, denn er spürt fast sofort, dass dieser Matthew ein anderer ist als der, den er fortgeschickt hat. Seine Liebe ist – trotz allem – deutlich zu spüren, auch wenn sich Matthew darüber lustig macht, dass er sich danach erkundigt, ob er in letzter Zeit genug Blut getrunken hat. Sie äußert sich auch darin, dass er ihn von Diana „befreien“ will, denn ohne jeden Kontext muss er davon ausgehen, dass sie ihn verhext hat. Ich weiß, es nervt ein bisschen, dass das immer und bei jedem der erste Schluss zu sein scheint, aber kann man es ihnen wirklich verübeln? Matthew und Diana sagen ja selten mehr als „wir lieben einander innig“.
Es ist freilich eine ganz andere Sache, dass Philippe Diana hinter Matthews Rücken angreift. Die genauen Umstände, wie er an Andre Champier geraten ist bzw. was er ihm erzählt hat, um ihn zu dieser gewaltsamen Tat anzustiften, bleiben (vorerst?) im Dunkel. Aber auch hier ist klar erkennbar, dass er glaubt, Matthew damit zu helfen. Und ganz insgeheim ist es vielleicht auch ein Test, wie stark Dianas Liebe für Matthew wirklich ist. Dass sie bereit ist, jemanden ihrer Art zu töten, um ihre Erinnerungen zu behalten, sagt sicher einiges aus.
Philippe: „There is nothing new under the sun for me. I have lived a long life. I have seen things that you have only read about in history books.“
Diana: „Really. I’ve seen things that aren’t even in the history books.“
Matthew: „Diana.“
Diana: „Yet.“
Verwandtschaftsbesuch
Die Sequenzen mit Matthews Schwester Louisa wirken in dieser insgesamt sehr stringent erzählten Folge dagegen ein bisschen fehl am Platz. Louisa kehrt nach London zurück, um Matthew zu besuchen. Von Kit erfährt sie, dass er gerade abgereist ist, und er erzählt ihr natürlich auch von Diana. Anschließend betrinken sich die Beiden und machen ein bisschen Rabatz. Das einzig Interessante, was ich daraus mitgenommen habe, ist Louisas Andeutung, dass Kit ihre Avancen abblockt, weil er in Matthew verliebt ist. Wurde das schon mal so offen gesagt?
It begins with Absence and Fear
• Es ist so witzig, dass eine Geste wie die, dass Matthew Diana zum Reiten Hosen tragen lässt, wirklich nur in dieser Zeit romantisch ist.
• Und ganz ehrlich, unabhängig von den Gründen fand ich es herrlich, dass Diana und Matthew in Philippes Heim in getrennten Betten schlafen müssen. „Your home, your rules“, fasst es Diana zusammen.
4 ½ von 5 sexuell frustrierten Bananen.
Ich HASSE es, wenn Figuren nicht miteinander reden und wichtige Dinge verschwiegen werden, nur um den anderen zu „schützen“. Da wird der ach-so geliebte Partner lieber fertig gemacht und so davon gejagt, damit er nicht mit der Bürde leben muss, dass der andere eine schwere Krankheit hat, als ihn einfach selber entscheiden zu lassen, wie er damit umgeht.
Nein, das wird einfach so für ihn mitentschieden, obwohl er sehr wohl erwachsen und mündig ist. Sowas macht mich immer echt wütend, weil es dem Partner die Entscheidungsfähigkeit abspricht. Das ist nicht romantisch, das ist ein Trennungsgrund!
Da bin ich so was von bei dir! Und das betrifft nicht mal ausschließlich Liebesbeziehungen. Es ist nachgerade lächerlich, wie viel Drama in Serien allein dadurch erzeugt wird, dass die Leute einander nichts erzählen!