„Vertraue dem Prozess.“
Die unter Menschen aufgewachsene Fee Bloom kommt an eine spezielle Schule, um ihre magischen Kräfte kontrollieren zu lernen. Spoiler!
Ich hab noch niemanden mit Flügeln gesehen
Die junge Fee Bloom kommt nach einem vermeintlichen Unfall, bei dem sie mit ihren Kräften ein Feuer ausgelöst hat, an die Feen-Schule Alfea in der Anderswelt. Bloom hat menschliche Eltern, was offiziell damit erklärt wird, dass es Feen unter ihren Vorfahren gegeben haben muss, tatsächlich aber daran liegt, dass sie ein Wechselbalg ist. Ihr erster Tag in Alfea verläuft jedenfalls alles andere als nach Plan, so dass sie schließlich heimlich in die erste Welt zurückkehrt und dort unerwartet von einem sogenannten Verbrannten angegriffen wird.
Solider Einstand mit spannenden Ideen
Okay, hierzu Reviews zu schreiben, war eine ziemlich spontane Entscheidung, die ich ungefähr nach der Hälfte der ersten Folge getroffen habe. Ich gehe da gänzlich unbedarft ran und kenne auch die zugrundeliegende Zeichentrickserie „Winx Club“ nicht, also verzeiht mir, wenn ich gewisse Zusammenhänge nicht sofort richtig erfasse. Die hier angerissenen Ideen gefallen mir einfach, deshalb möchte ich das gerne mit Reviews begleiten.
Nicht ganz die typische Heldin
Auf den ersten Blick scheint die Ausgangslage jedenfalls direkt dem Lehrbuch für phantastische Teenie-Serien zu entstammen. Bloom ist die Außenseiterin, die ohne jedes Wissen um ihre Kräfte unter Menschen aufgewachsen ist und dann erst mal jemanden in Gefahr gebracht hat, bevor sie „entdeckt“ wurde. Wäre das alles gewesen, hätte mich die Serie nicht nach kurzer Zeit derart gefesselt, doch wir erfahren recht schnell, dass Bloom in Wirklichkeit ein Wechselbalg ist.
Und genau hier wird es spannend, denn damit greift die Serie auf einen mittelalterlichen Aberglauben zurück, wonach Zwerge, Hexen oder eben auch Feen menschliche Säuglinge gegen ihre eigenen Kinder austauschen. In diesen Geschichten sind die Kinder meist auffällig klein, hässlich und oft auch missgestaltet. Als Grund für dieses Verhalten wird genannt, dass Feen mithilfe der Menschenkinder versuchen, ihre eigene Art zu erhalten und größer zu „züchten“.
„Feen-Magie ist sehr eng mit Emotionen verbunden. Liebe. Hass. Angst. Und je stärker die Emotion, desto stärker die Magie.“
Was haben die Verbrannten damit zu tun?
Wir können davon ausgehen, dass sich „Fate: The Winx Saga“ eine andere Erklärung für den Austausch einfallen lässt. Angedeutet wird das ja bereits dadurch, dass das Baby im Mutterleib einen Herzfehler hatte, Bloom aber nicht. Das heißt, das Menschenbaby wäre kein Gewinn für die Feen gewesen, war vielleicht nicht einmal lebensfähig. Es muss also darum gegangen sein, das Feenbaby in Sicherheit zu bringen oder vor jemandem zu verstecken.
In irgendeiner Weise scheinen auch die Verbrannten darin verwickelt zu sein, denn von der Schulleiterin erfahren wir, dass der letzte von ihnen vor sechzehn Jahren gesichtet wurde, also zu der Zeit, als Bloom den Menschen untergeschoben wurde. Wer oder was die Verbrannten sind, ist derzeit jedoch noch unklar. Handelt es sich um Dämonen oder etwas ähnliches? Oder waren das einmal normale Wesen der Anderswelt, die durch irgendein Ereignis verändert wurden? Bereits ein Kratzer von ihnen löst angeblich eine tödliche Infektion aus.
Eindimensionale Figurenzeichnung
Von diesen großen Themen einmal abgesehen, ist „To the Waters and the Wild“ die übliche erste Folge, in der uns das Setting und die Figuren vorgestellt werden. Das gelingt mehr schlecht als recht, denn aktuell wirken Blooms Mitbewohnerinnen doch noch sehr stereotyp. Von der eingebildeten Stella über die unablässig plappernde Terra und die ehrgeizige Aisha bis zur reservierten Musa – hoffentlich passiert da noch ein bisschen was, um die Figuren zugänglicher zu machen.
To the Waters and the Notes
• Die Anderswelt besteht aus sieben Reichen. Das genaue Zusammenspiel von Barriere und Portalen, um von dort in die erste Welt und zurück zu kommen, habe ich aber noch nicht ganz durchschaut.
• Wer sind diese „Spezialisten“? Andersweltler ohne magische Fähigkeiten? Also Menschen?
• Ach ja, und Blooms Eltern? Sind die direkt der Hölle der Rabeneltern entsprungen, oder was? Und wieso rennt Bloom dann trotzdem zu ihnen zurück? Hä?
3 ½ von 5 Bananen ohne Herzfehler.
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Gut, dass du die Vorlage nicht kennst, das hatte damit gar nichts miteinander zu tun. Der Comic war ein bisschen wie Barbie auf Exctasy, viel zu pink und neonfarben.
Und alle waren so furchterregend spindeldürr. Die Pflanzenfee hieß Flora, und Terra nimmt sogar Bezug auf sie und erwähnt ihre „Cousine Flora“.
Apropos Terra, sie erinnert mich an Tilly aus Discovery. Irgendwie immer drüber, das nerdige Dauerquatschen und das „Hihi, ich rede voll schnell, ich bin voll strange, oder?“
In den ersten Folgen wirken sie echt wie Klischeeabziehbilder. Da habe ich auch noch überlegt, ob ich mir das weiter antun will. Zumal es ja schon wieder so eine Chosen-One-Chose wird. Aber irgendwie kommt keine Fantasyserie ohne aus, wie es scheint.
Jaaa, das mit der Chosen One wird auch in meinen Reviews noch Thema werden, damit habe ich nämlich ziemlich gehadert. Wenn’s jedenfalls nur nach den Figuren gegangen wäre, hätte ich sicher auch nicht weitergeschaut. Terra ist dabei sogar noch eine der Sympathischeren, während Bloom irgendwie so richtig der Leck-mich-am-Arsch-Teenie ist. In solchen Momenten fühl ich mich immer unendlich alt. 😅
Ich fand auch, dass die alle viel zu alt gecastet waren. Stella sah aus wie Ende zwanzig.
Toll fand ich dagegen die Direktorin und den Trainer der Spezialisten. Irgendwie nimmt man ihnen ihre gemeinsame Vergangenheit ab … aber ich greife vor. 😉
Haha, ja, alle ganz offensichtlich „Teenager“.
Mit Silva war das so lustig, ich war mir sicher, dass ich den Schauspieler irgendwoher kenne, kam aber einfach nicht drauf. Erst als ich die Serie durch hatte und einen Podcast dazu gehört habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der war der intrigante Butler bei „Downton Abbey“! Komplett andere Rolle, der Mann kann tatsächlich schauspielern! 😆