„I wish there were another language you could understand. But here, where strength is power, and terror is love, there is no other way to reach you.“
Imperator Georgiou versucht, Michael zu bekehren. Doch die hat von ihrer Mutter viel gelernt. Spoiler!
We must leave behind all of that which destroys us
Im Versuch, Michaels Loyalität zurückzugewinnen, sperrt Imperator Georgiou sie in die Agoniekammer. Nachdem sie sich lange dagegen wehrt, scheint sie schließlich gebrochen zu sein und tötet auf Georgious Befehl alle ihre Mitverschwörer. Doch Michaels Aufrichtigkeit trügt, bei erstbester Gelegenheit wendet sie sich erneut gegen ihre Mutter. Als sich beide im Kampf gegenseitig töten, kehrt Georgiou in ihre Gegenwart auf Dannus V zurück und erfährt vom Hüter der Ewigkeit, dass dies ein Test war, um zu entscheiden, ob er ihr helfen will.
Schwache Leistung
Wo der erste Teil der Doppelfolge glorios war, versagt der zweite leider völlig. Zu wirr ist die Aussage, zu konstruiert die Auflösung, und den groß inszenierten Abschied hat sich Georgiou meiner Meinung nach nicht verdient. Und können wir bitte darüber reden, dass Lorca permanent erwähnt wird, am Ende aber nicht mal ein kleines Cameo kriegt? Was soll so was?! Das Einzige, was hinreichend Spaß macht, ist Captain Killy und die durchweg gute Schauspielleistung, die gegen das schlechte Drehbuch nur einfach nicht ankommt.
Adira: „You’re not allowed to have food in here.“
Reno: „This isn’t food. It’s candy. It’s practically an accessory.“
Fragwürdige Moralvorstellungen
Wie ich letzte Woche schon vermutet habe (auch wenn meine Annahme auf falschen Voraussetzungen beruhte), war Georgious Ausflug ins Spiegeluniversum nur eine Illusion. Zugegeben, es könnte auch eine weitere Dimension gewesen sein, deren Zukunft nun komplett anders aussieht, aber es ist definitiv nicht wirklich passiert, weil das auch die aktuelle Gegenwart der Discovery massiv beeinflusst hätte. Es ging aber ohnehin nicht darum, dass Georgiou irgendetwas daraus lernt. Vielmehr war es ein Test, um zu sehen, ob sie sich genug verändert hat, um ihr eine weitere Chance zu gewähren.
Doch hat sie? Ich tue mich äußerst schwer mit den Moralvorstellungen, die „Terra Firma, Part 2“ hier vermittelt. Es mag ja sein, dass Georgiou Michael diesmal nicht hingerichtet hat, aber ist es wirklich so viel gnädiger, sie für Tage oder sogar Wochen (das wird leider nicht ganz klar) zu foltern? Ist das jetzt das, was „Star Trek: Discovery“ unter einem geläuterten Menschen versteht? Dass sie Michael anschließend quasi dazu nötigt, ein Dutzend Menschen zu töten, kommt noch dazu.
Ein unlogischer Gedanke folgt dem nächsten
Aber von dieser verqueren Ethik einmal abgesehen, habe ich auch irgendwie das dumpfe Gefühl, dass die Autoren ihre Idee nicht ganz durchdacht haben, denn sie ergibt absolut keinen Sinn. Wir haben also Imperator Georgiou, die Monate freundlichen Zuredens gebraucht hat, um sich zumindest ansatzweise zu verändern – was, wie gesagt, durchaus Ansichtssache ist. Aber sie erwartet jetzt, dass Michael, die in einem Wertesystem aufgewachsen ist, das Schwäche bestraft und Durchtriebenheit belohnt, sich ändert, weil sie sie foltert? Ich meine, wenn ihr darin irgendeinen kohärenten Gedanken erkennt, dann lasst es mich wissen, bitte. Für mich ist das einfach nur grober Unfug.
Georgious Rehabilitation ergibt sich für mich nicht aus der Geschichte, sondern einzig und allein aus der Notwendigkeit, sie für ihr Spin-off zu platzieren. Und das ist einfach schwach. Vor allem wirft es einen Schatten auf die übertrieben rührselige Verabschiedung am Ende, als alle Crewmitglieder sagen, wie toll sie doch eigentlich war, obwohl sie sie immer nur vor den Kopf gestoßen hat. Und der Gipfel der Absurdität ist Michaels Aussage, dass ihre Gefühle immer nur ihr galten und nicht Captain Georgiou, die tatsächlich wie eine Mutter für sie war.
Burnham: „You never should have trusted me.“
Georgiou: „I never did. Not like I wanted to.“
Ein Portal für jede Gelegenheit
Gerne würde ich an dieser Stelle noch irgendetwas Kluges über den Hüter der Ewigkeit (im englischen Original sehr viel epischer „Guardian of Forever“ betitelt) sagen. Aber außer der Erkenntnis, dass ich mit Q krass daneben lag, kann ich leider nicht viel beitragen. Aufwendige Recherchen (kurzes Googlen) haben ergeben, dass der Hüter erstmals in der Folge „The City on the Edge of Forever“ der Original-Serie auftauchte. Tatsächlich meine ich mich dunkel an ein Portal zu erinnern, das dem ähnelte, was wir hier gesehen haben, aber es ist einfach zu lange her, seit ich TOS das letzte Mal geschaut habe. Und machen wir uns nichts vor, es ist nicht so, dass er hier eine riesige Rolle gespielt hätte. Er war der klassische Deus ex Machina.
Terran Notes, Part 2
• Obwohl sich der reingesteckte Aufwand ziemlich in Grenzen hält, gefiel mir der Vorspann mit den invertierten Farben. Noch cooler wäre allerdings gewesen, wenn auch einige der gezeigten Objekte gegen terranische ausgetauscht worden wären.
• Book bekommt endlich seine Chance, etwas beizutragen. Auch wenn Vance Saru anschließend zu verstehen gibt, dass er das nicht so toll fand. Vielleicht sollte die Sternenflotte nicht so verbiestert auf jede Neuerung reagieren?
• Was für eine Verschwendung, dass da so ein Mysterium um „San“ in Georgious Flashback aufgemacht wurde, nur um das jetzt in einem Nebensatz abzutun.
• Kein Lorca. 🙁
2 von 5 Bananen im Hungerstreik.